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Hallo,
ich interessiere mich für den Dörfler Bogen D191. Der kostest um die 200 Euro. Taugt der was?
Welche Bogenmacher sind generell gut und wieviel sollte ich ausgeben? Im Moment habe ich eben nur 200 € zur Verfügung. Ich spiele auch noch nicht so lange, lerne gerade erst das Vibrato.
Zur Zeit spiele ich mit einem Carbonbogen, möchte aber sehr gern wieder einen Holzbogen.
LG.
In der Preisklasse um 200,- sind die Stangen oft etwas fester und etwas "statischer".
Optimal ist es, den Bogen passend zum Instrument auszusuchen. Der Bogen kann die Klangfarbe eines Instrumentes verändern. Zu einer tendenziell dumpferen Geige passt zum Beispiel ein oberertonreicherer Bogen. Ein Bogen, der eine warme Klangfarbe erzeugt, könnte hier völlig falsch sein.
Beim Kauf eines Bogens sollte man unbedingt einen erfahrenen Musiker mit zurate ziehen. Ob sich mit einem Bogen bestimmte Spieltechniken bewältigen lassen, lässt sich erst beurteilen, wenn man diese Spieltechniken auch beherrscht.
Auch die Bogenhaltung fließt bei der Bewertung mit ein. Wird zum Beispiel mit dem Zeigefinger mehr Druck ausgeübt, empfindet man die Festigkeit einer Bogenstange anders, als ein Musiker, dessen Handhaltung senkrechter ist.
Danke für die schnelle, ausführliche Antwort!
Ich hatte heute zusätzlich beim Geigenbauer angerufen und der meinte, dass er nichts von den Dörfler - Bögen hält und dass ein Bogen, der 200 Euro kostet, Schrott ist. Stattdessen hat er mir einen einer anderen Marke für 450 geraten zu kaufen und hat mir sogar eine Ratenzahlung angeboten. Das ist mir aber zu teuer, weil ich erst 1,5-2 Jahre spiele. Natürlich weiss ich, dass es auch Bögen für mehrere 1000 Euros gibt, aber das halte ich für mein Können übertrieben. Und leisten kann ich es mir auch nicht.
Ich werde den Dörfler-Bogen am Samstag einfach testen und mich dann hoffentlich entscheiden. Es beruhigt mich zu hören, dass damit gute Erfahrungen gemacht wurden ;)
Meine Geige hat einen sehr warmen Klang.
Welche Spieltechniken meinen Sie/du? Spiccato und einige andere kann ich schon. Aber ich weiss eben nicht, ob ich mich traue sie im Laden zu probieren...
Vielleicht können die mich im Laden ja auch beraten.
Warum willst Du den Bogen überhaupt wechseln? Die Carbon-Bögen machen doch alle Spielarten mit. Ich behaupte mal, dass Du nach 2 Jahren, trotz aller Begabung, noch einiges entdecken wirst. Bis dahin ist der Bogen fast egal, solange er technisch in Ordnung ist.
Auch bei Carbonbögen gibt es gewaltige Qualitätsunterschiede. Der alte Bogen kann ja beim Ausprobieren mit einbezogen werden.
Lieber Harald,
weil ich so gerne einen Holzbogen haben möchte. Theoretisch bräuchte ich natürlich keinen, aber ich hätte eben gern einen zweiten Bogen. Ich finde auch, dass ein Holzbogen einen anderen Klang hat und nicht nur optisch besser zu der Geige passt.
Liebe Geige,
danke für den Tipp!
Ich werde nachfragen, ob ich ein paar Bögen zur Ansicht mitnehmen darf.
Spring eigentlich ein schwerer Flummi besser als ein leichter Flummi? Und was hat noch Shmuel Ashkenazy einer Meisterklasse-Teilnehmerin geraten, als der Bogen mal wieder vor sich hin hüpfte? "Wenn Du merkst der Bogen spring dann drücken" - Des einen Leid, des anderen Freud
Grundsätzlich hat Geige natürlich recht. Er sollte es ja auch wissen.
Ich stelle mir schon lange die Frage, ob die Bögen so wahnsinnig unterschiedlich sind. Optisch sind viele Bögen fast identisch. Das bedeutet, dass auch das Gewichtsverhältnis ziemlich ähnlich sein sollte. Wird es bei den großen Herstellern von Massenwaren wirklich schlechte Qualität geben? Ich glaube nicht. Nur die Eigenschaften sind für manche Spieltechniken schwerer zu kontrollieren. Aber das unterscheidet ohnhin die Bögen voneinander. Da jeder etwas andere Schwerpunkte setzt und etwas anders spielt, wird es den Superbogen nicht geben. Den muss jeder selbst finden. Man könnte sogar feststellen, dass man eigentlich zwei oder drei haben sollte. M.E. ist der günstigere Weg, die Technik einfach an den Bogen anzupassen. Das bischen Restqualität die durch einen "besseren" Bogen gewonnen werden, kann eh kaum ein Zuhörer wahrnehmen.
Das ist alles schon sehr verzwickt. Wo ist die Wahrheit? Zur Vorsorge: Natürlich gibt es gute Bögen, die einen tollen Ton haben und mühlos alle Spielweisen mitmachen. Die kosten auch mehr als der Standard. Soetwas wird man nicht für ein paar Euronen bekommen.
Nachtrag: Hat schon einmal jemand von Euch verschiedene Bögen in den verschiedenen Preisklassen von verschiedenen Herstellern probiert und welche Erfahrungen sind gemacht worden?
Gibt es bestimmt Eigenschaften die einen Hersteller oder eine Hersteller/Preiskombination ausmachen?
Gibt es Streuungen innerhalb der gleichen Produktreihe?
Ist die Behaarung erkennbar anders?
Bitte ausnahmslos die Spieleigenschaften und den Ton beurteilen und nicht die Qualität der Mechanik oder Anbauten (Frosch mit Kasten oder ohne, Art der Wicklung, usw.).
Mich würde brennend interessieren, ob es Beurteilungs-Schnittmengen gibt.
Dörfler Bogen sind reine Intustriemanufaktur und von daher abzulehnen
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