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Hallo, wie hoch muss der Notenständer sein? Ich bin 1,70 klein :-) und übe immer im stehen. Ich möchte mir für das Büro ein Holzständer mit Violonehalter kaufen, habt ihr eine Empfehlung für mich. Vielen Dank, Sven
Es gibt Notenständer in Überlänge. Bei 170cm sollte jeder normale ausziehbare/ ausklappbare Notenständer ausreichen.
... wie so oft im Leben, gilt es auch hier, widerständige Positonen zu vereinbaren. Zu deutsch: einen Tod muss man sterben :)
Wer im Stehen musiziert, muss aufrecht spielen. Die als S geformte Wirbelsäule muss senkrecht über dem Schwerpunkt (Handbreit unter dem Bauchnabel) frei 'schwingen' (können). Darum ist sie uns so mitgegeben. Die Beine müssen dann so stehen, dass sie diesen Schwerpunkt stützen. Jede Abweichung davon (ooben oder unten) lässt Muskeln anspannen (um das "Gleichgewicht" zu halten) und führt zu Verspannungen / Verkrampfungen.
Die Geige liegt dann auf der linken Schulter etwa in 45% in Richtung 10:30 und parallel zum Boden auf. Beim Geigenspielen schwingt das ganze natürlich. Starres Spielen klingt starr. Es muss sich frei nach links, nach rechts und rauf und runter pendeln können, aber eben um diese Grundstellung drum herum.
Und jetzt kommts:
1) Damit das Lesen der Noten auf Notenständer dazu passt, muss sie in 'Augenhöhe' aufliegen. Heisst: man muss die Noten lesen können (und zwar über die ganze A4+x Seitern hinweg), ohne den Kopf nach vorne (links oder rechts) absenken zu müssen (aufwärts wäre auch nicht gut). Zu tief eingestellte Notenständer untergraben die gute Stellung, einfach weil dann zusätzliche Muskeln angespannt werden müssen und weil natürliche Bewegungsabläufe behindert werden.
2) Ist der Notenständer optimal hoch genug eingestellt, steht er zwischen Geiger/Geige und Zuhörern und behindert das Abstrahlen der Töne vom Geigenkorpus.
Arrggghhh
Tja, was machst Du also? Ich kenn nur eine Lösung (Üben wie 1 und Vorpielen ohne Ständer, also auswendig).
Happy Fiedling
P.
Bin etwas über 1,90 und habe schon häufiger nach überlangen Notenständern gesucht, weil mir mein Kompromiss nicht mehr taugt. Gefunden habe ich bislang nur den K&M 118/4, der allerdings nicht gerade günstig ist.
Kann da jemand etwas empfehlen?
Schöne Grüße
Florian
hatte in meinem geschäft viel mit notenständern zu tun gehabt, auch für überlange spieler. im laufe der zeit hat sich einer als sehr gut herauskristallisiert: der k&m 107. er hat eine höhe von bis zu fast ein meter und fünfzig, hat
gekröpfte füße, daher auch sehr standfest und ein gewicht, das auch dicke partituren aushält. er ist gut zusammenlegbar und auch mit tasche zu bekommen. er ist nicht billig aber er macht sich in sehr kurzer zeit unent-
behrlich.
florian, ich hoffe, er passt zu dir
viele grüße aus dem schönen augsburg
hellmut
Danke für den Tipp! Ich hatte mir zwischenzeitlich schon den K&M 118/4 bestellt. Ich habe ihn allerdings wieder zurückgeschickt, weil er mir, als er im Wozhnzimmer stand, viel zu wuchtig war. Ist eher was fürs Orchester oder Profis.
Ich habe mich jetzt entscheiden, meinen alten Holznotenständer selber so umzubauen, dass er höher einstellbar ist. Mal sehen, wie das klappt :)
Hallo,
170cm sind nicht sehr hoch, ich bin selber deutlich drunter. Da ist die Länge der Ständer kein Problem. Ich finde daher bei Notenständern die übrigen Details viel wichtiger: Sind sie leicht und zusammenklappbar, sind sie gut zu transportieren, fallen andererseits aber auch leicht um. Wenn der Ständer immer im selben Raum bleiben soll, dann würde ich also immer etwas Stabieles bevorzugen - es sei denn, er müsste zwischendurch weggeräumt werden können.
Meine Eltern hatten in meiner Jugend für mich einen hübschen teuren Holzständer gekauft, mit zierlicher durchbrichener Auflage. Zum intensiven Üben nur nervig, weil durch die elegant enger stehenden Füße kippelanfällig und die durchbrochene Notenauflage bei dünneren Noten nicht als Schreibunterlage taugend.
Daher gilt für mich zum Üben: Schwer, stabil und eine große, durchgehende Auflage, dazu noch eine extra Pultablage für Bleistift, Metronom etc.
Was die Höhe betrifft, so möchte ich teilweise widersprechen. Natürlich soll man nicht krumm herabgebeugt stehen. Aber auch in aufrechter Position kann man mit den Augen entweder nach vorn oder deutlich nach unten blicken. Wenn man plant, das Geübte auch irgendwann aufzuführen, so sollte man sich früh genug dran gewöhnen, wie der Blick hinab auf einen Notenständer ist. Sonst verschwindet man beim Vorspiel hinter dem Ständer und ist fürs Publikum nicht zu sehen - sieht man manchmal bei Schülervorspielen und wirkt dann auch entsprechend irgendwie unbeholfen.
LG, Flitzebogen
Habe ich eben tatsächlich stabil mit "ie" geschrieben?? "Stabiel"? Furchtbar, das bitte ich zu entschuldigen! ;-)
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