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Zugeordnete Kategorien: Bogen
, 25.03.2016, 15:19:46 Hallo,
ich benutze derzeit hpts. einen französischen Holzbogen, der ganz okay ist, im Orchesterdienst auch einen hochwertigen Carbonbogen. Dazu habe ich noch einen weniger hochkarätigen französischen Holzbogen noch aus Schülerzeiten.
Letzterer war mir damals am Kopf gebrochen, und er wurde ganz hervorragend wieder repariert. Man sieht (fast) nichts, und die Spielbarkeit war nachher genauso wie vorher. Auch der derzeit von mir genutzte Bogen hat, wie mir beiläufig später einmal ein Geigenbauer sagte, einen reparierten Kopf. Ich selber muss zugeben, ich sehe sowas nicht von selber.
Spielen kann man auf ihm problemlos, auch wenn es nicht der absolute Highendbogen ist, den ich mir eigentlich wünschen würde.
Nun komme ich zum Punkt: Bekanntlich verlieren Bögen mit einem solchen Bruch ihren Wert in ganz brutaler Weise, und das obwohl bei fachmännisch gelungener Reparatur die Spielbarkeit erhalten bleiben kann.
Nun denke ich mir, warum sollte man als Spieler immer der Dumme sein, zu dessen wirtschaftlichen Ungunsten diese
Dinge sich auswirken?
Wenn hin und wieder absolute Topbögen im Umlauf wären, die das Pech hätten, einmal gebrochen gewesen zu sein, dann müssten die unter günstigen Umständen trotz Reparatur immernoch hervorragend zum Spielen geeignet sein. Als Spieler hätte man beim Kaufgesuch also einmal das Glück auf seiner Seite.
Gibt es nicht irgendwelche Händler, die diese Marktlücke nutzen und wirklich eine Art Kategorie "Billig, aber spitze" gezielt anbieten?
LG, Flitzebogen
, 27.03.2016, 10:49:21 Hi
Nicht, dass ich wüsste. Sie verlieren ca. 2/3 ihres Wertes und Du kannst da tatsächlich Glück mit haben. Du kannst einfach Glück haben oder Du fragst beim Händler gezielt nach diesen Bögen. Soweit mein Kenntnisstand 
Liebe Grüße
Versicherungstechnisch gilt ein Bogen mit Kopfbruch als Totalschaden.
Schadensregulierung im Versicherungsfall:
Gegen einen Restwert von 10% der Versicherungssumme kann man z.B. bei der Mannheimer Sinfonima Versicherung den kaputten Bogen selber behalten. Ansonsten wird er von der Versicherung eingezogen. Dieser Ankauf und eine anschließende Reparatur macht bei teuren Bögen durchaus Sinn.
Einen glatten Kopfbruch, der entlang der Maserung gebrochen ist, lässt sich (ohne Garantie) reparieren. Gestiftete Reparaturen halten i.d.R. nicht. Am besten hält die folgende Reparaturvariante:
Der Bruch wird geleimt und die Bogenspitze mit einem kleinen Kreissägeblatt aufgesägt. In diesen Sägeschnitt wird eine Fernambugplatte mit kreuzender Spaltrichtung eingepasst. Es entsteht eine Holzstruktur ähnlich dem Sperrholz, die der auftretenden Zugspannung widersteht. Eine solche Reparatur ist bei dunklerer Bogenstange kaum sichtbar und schränkt die Spieleigenschaften nicht ein. Eine solche Reparatur habe ich etwa ein Duzend Mal ausgeführt. Davon gab es einen Bogen, der erneut brach. In diesem Fall lag die neu Bruchstelle jedoch neben dem ursprünglichem Bruch. Es handelte sich um einen Goldbogen, der vermutlich eine Schwachstelle im Holz hatte.
Quer zur Maserung gebrochene Bögen lassen sich nur durch einen Anschäfter, d.h. ein Neuansetzen der Spitze reparieren. Hierbei kann sich die Spieleigenschaft des Bogens deutlich verändern. Zu einer solchen Reparatur ist nur bedingt zu raten.
Hallo,
bei meinem Bogen war es auch so ein glatter Bruch, und soweit ich damals überhaupt etwas verstanden hatte, war die Reparatur in etwa wie oberen Beitrag beschrieben. Also Wert stark verloren, Spielbarkeit ohne Einschränkungen wie zuvor.
Natürlich wird überhaupt selten ein aktiver Spieler einen solchen Bogen verkaufen, das ist klar. Habe ich ja selber auch nicht vor.
Nur kommen Händler eben auch z.B. an Nachlässe etc. und stoßen dann evtl.auf einen hochkarätigen Bogen mit einem solchen Makel. Den werden sie ja dann auch nicht wegwerfen. Es erschiene mir gar nicht so wirklichkeitsfremd, wenn jemand diese Sorte Bogen wirklich als eine Art Nischenprodukt gezielt suchen und dann bewerben würde. Wenn dann ein Bogen, der normal zu Recht im fünfstelligen Eurobereich anzusiedeln wäre, dann vierstellig kosten würde, aber mindestens nah dran an der ursprünglichen Leistung wäre, dann wäre das doch traumhaft für Spieler. Und noch lange kein Minusgeschäft für den Händler.
LG, Flitzebogen
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