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Zugeordnete Kategorien: Geige üben - Spieltechnik
In einem Orchester mitzuspielen, verlangt Fähigkeiten, die das normale Üben nicht trainiert. Das schlichte 'Üb Deine Stimme' funktioniert manchmal einfach nicht. Die zweite (und dritte Geige) weiß am ehesten 'ein Lied davon zu singen': selbst wenn man es sich ernsthaft vornimmt, Stellen mit ewigen Ton-Repititionen zu üben, bringt das gar nichts. Wenn der Probenabend da ist, zählt irgendwie was anderes.
Nur was?
Was muss man als (Laien)orchester(mit)spieler können? Und wie trainiert man sich das am besten an? Das sind Fragen, die mich momentan beschäftigen. Und natürlich wende ich mich dazu wieder ans Geigenforum. Ein Beispiel erläutert, was ich meine:
- Vom Blatt spielen [meint: unbekannte Noten perfekt zu spielen, und zwar während des Lesens]
- beide Bände der Geigen-Vom-Blatt-Spiel-Schule der Reihe nach durch spielen, jede Übeeinheit 1(?) Stück. Dabei jedes Stück zuerst kurz ansehen: Takt? Vorzeichen? Tempo=Wie schnell will ich die kürzesten Noten Spielen?
- Geigenlehrerin bitten, jede Stunde mit einem Duo vom Blatt zu beginnen (nicht am Ende, dann fällt es hinten runter
- Eng am Notentext spielen [meint: bekannte Noten perfekt zu spielen, während man mit den Augen immer ein wenig voraus liest]
- Alte Etüden und einfache Stücke wieder rausholen und ohne Unterbrechung durchspielen, jede Übeeinheit 1(?) Stück. Beim Spielen bewusst immer einen Takt 'vorweg' lesen.
- Umschalten von langsamen auf schnelle Tonrepititionen [meint: oft kommen nach Takten mit repitierten 8teln 'plötzlich' Takte mit repierten 16teln und/oder 32teln]
- Mit Metronom = 60 je 4 * [ 1/Klick, dann 2/Klick, dann 3/Klick, [dann 4/KLick, ... 5, 6, 8] und wieder zurück
- Orchesterstimmen üben [wie übt man für sich die Orchesterstimmen ]
- Aufnahme des Stücks besorgen und (à la PlayAlong) mitspielen (Dank an Sofie)
...
Und bei diesen Punkten seid Ihr jetzt gefragt:
Welche Fertígkeiten (über das rein Geigerische hinaus) muss Eurer Erfahrung nach ein(e) guter (Laien)Orcherstergeiger(in) mitbringen? Wie trainiert er/sie diese am besten? Was fehlt sonst in dieser Liste?
Ich würde Eure Ideen aus Euren Kommentaren in obige Liste übertragen, so dass wir am Ende sozusagen einen Katalog haben, anhand dessen wir uns auf unsere Orchersterarbeit vorbereiten können. Habt schon einmal im Voraus Dank für Eure Anregung.
P.
Ich bin der festen Überzeugung das man das Spielen im Orchester am besten durch die Praxis lernt. Ich selber habe nie Blattspielen geübt und konnte es immer. Warum? Vermutlich weil ich nach einem Jahr Unterricht immer viel in verschiedensten Ensembles und Jugendorchestern gespielt habe.
Das hilft einem Erwachsenen vermutlich nicht weiter. Was weiterhilft ist aber die Tatsache, dass man "dranbleiben" muss...
Mein "Trick" wenn ich viele Seiten fürs Orchester lernen muss und wenig Zeit habe ist das Mitspielen mit Aufnahmen. Einmal durch, und man hat die kritischen Stellen gefunden. Diese werden mit wachsender Erfahrung immer kürzer und weniger, so dass man irgendwann tatsächlich fast alles korrekt von Blatt spielen kann.
Genau das oben genannte würde ich an deiner Stelle machen. Einfach regelmäßig mit Aufnahmen mitspielen. Dann die schwierigen Stellen üben und wieder mitspielen... Das Gute dabei - es kann sogar Spaß machen. :-)
Merci Sofie, sehr gute Idee für den Fall, dass man die Noten hat und dass es Aufnahmen gibt: ein selbst gezimmertes 'Play-Along' sozusagen.
Grundsätzlich wünsche ich mehr von mir und für mich. Es muss doch irgendwie möglich sein, etwas, was vom Text her eher eine Unterforderung ist, in den Proben auf Anhieb richtig und schön mitzuspielen. Beispiel: In unserem kleinen Streichorchester galt es vor Kurzem, die Schlittenfahrt von L. Mozart zu spielen. Die zu üben, macht für mich keinen Sinn mehr. Nach dem dritten Mal geht es. Nur würde ich das gern sofort können und mir den 'Ich sehe es zum ersten Mal Stress' ersparen. Irgend einen Weg dahin müsste es doch geben - hoffe ich ...
Und üben mit Aufnahmen. Vor dem mitspielen vielleicht mitlesen. Vielleicht auch mal die Partitur, nicht nur die Stimme.
Ich habe auch schon als junge Jugendliche auf hohem Niveau Orchester und Kammermusik gespielt, und bin bis heute keine Leuchte im Blattspiel. Also üben wenns drauf ankommt, und spontan auch mal Mut zu falschen Tönen. Hauptsache in time, um gemeinsam zum Doppelstrich zu kommen.
Hallo,
zufällig habe ich zu der Frage selber einmal einiges zusammengefasst, das ich gerne hierhin kopiere, Achtung, ist etwas lang! Ich habe mit dem Text eine Ex-Schülerin "versorgt", damit sie in Zukunft auch ohne mich klarkommt. Ich habe ihr eine Herangehensweise für "normale" Geigenstücke und eben auch für Orchesterstücke aufgeschrieben. Denn beim Orchester hat man das Riesenproblem, dass die Stücke üblicherweise viiiel länger sind als die Stücke, die man für sich spielt. Man braucht eine andere Art Überblick, Mut zur Lücke und sollte prinzipiell den Weg vom Groben zum Feinen hin gehen. Man muss zumindest immer wissen, wo man gerade ist, und was man gerade spielen sollte, und zwar unabhängig davon, wieviel man davon eigentlich umsetzen kann. Die dazu nötige Denkdisziplin trainiert man sich an.
Hier also, was ich meiner Meinung nach jedem Spieler mitgeben würde, ich hoffe, ich habe hier für den Anhang die Version für Orchesterstücke herausgesucht: Wie_lerne_ich_ein_neues_Stueck_so_effektiv_wie_moeglich_a.docx
Mist, war doch der falsche Anhang, sorry! Hier kommt nun der richtige - den habe ich gleich auf meinem PC umbenannt, damit ich in Zukunft weiß, was ich verschicke. Den ersten Anhang kannst du lesen oder auch einfach vergessen!
LG, Flitzebogen Wie_lerne_ich_ein_Orchester-Stueck_so_effektiv_wie_moeglich_b.docx
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