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hallo und guten morgen ich habe gerade eine alte geige gefunden eine antonius stradiuarius cremonefis faciebat anno 1721 und würde gerne wissen was sie wert ist weil ich gerade knapp bei kasse bin wenn mir jemand helfen könnte wäre das sehr gut
Für das bischen gut getrocknetem Kaminholz bekommst Du nicht viel. - Bitte vorher prüfen ob der Leim Knochenleim ist oder das Verbrennen gegen das Emissionsschutzgesetzt (Sondermüll) verstößt.
echt ? weil die ist ja von 1721 und noch sehr gut im stand keine sprünge oder risse
und wie prüft man das weil ich habe keine ahnung von geigen und violinen ich dachte mir kann hier jemand helfen und dann habe ich mich hier mal registriert
Woher weißt Du das die von 1721 ist?
innen ist ein etiket da steht (antonius stradiuarius cremonefis faciebat anno 1721)
Infos zu Geigen mit Zetteln aus dem 18Jh.:
Zum einen sind Geigen tausendfach mit Stradivarizetteln versehen worden. Solche Zettel beziehen sich meist nur auf das gewählte Modell. Man kann diese Geigen durchaus auch als "Stradiunwahri" benennen
Zum anderen kann man bei einem Instrument mit moderner Halsmensur ( = Halslänge vom Deckenrand bis zum Obersattel = 13cm) und fehlendem Anschäfter davon ausgehen, das die Geige nicht vor ca 1850 gebaut wurde. (siehe Bild unten)
solche Anschäfter werden auch häufig vorgetäuscht, indem die Nahtstellen nur eingeritzt wurden. Das lässt sich entlarven, wenn man erkennt, dass die Jahresringe an allen Stellen durchlaufen.
Weitere Infos zum Anschäfter hier
Schick mir das Model doch mal zu. Ich tausche den Zettel gegen einen Zettel mit 1621 aus. Die Mehreinnahmen gibst Du mir dann als Lohn.
PS: Heißt es eigentlich Emissionsschutzgesetz oder Emissionsgesetz. Emissionen muss man doch nicht schützen, oder?
und wie viel bringt mir dieses model eventuel ein ?
Vermutlich überhaupt nichts mehr, da sofort klar ist, was das Modell mit großer Wahrscheinlichkeit ist. -- Die Blütezeit der Werkstatt Stradivarius war so um 1721.
Zumindest wissen wir jetzt, dass Papier kein Mitspracherecht hat.
das ist echt schade und wie wäre das wenn ich die geige bei ebay rein stellen würde könnte ich da noch was zusammen bekommen ?
Alles hat seinen Preis.
und was schätz du wäre die so wert?
Lieber Michael, diese Fragen gastierten durch alle Foren auf dieser Welt und immer werden die gleichen Antworten gegeben.
Meine Meinung: Die Geometrie entspricht tatsächlich weitestgehend den Vorgaben. Das Holz dürfe gerade so lange gelagert worden sein, dass es sich nicht verzieht. Besondere Aufmerksamkeit in der Auswahl z.B. des sehr wichtigen Deckenholzes wird bei diesen Modell nicht stattfinden. Trotzdem sind die handwerklich in Ordnung. Die meisten sind vollmassiv Ahon/Fichte/Ebenholz, das Deckenholz ist auf stehende Ringe gesägt. Als Leim kommt, wie schon andgedeutet, ein Kunststoffleim zum Einsatz, der Lack ist aus billigem und vor allem hartem Kunstharzlack.
Wenn kein Imitat (z.B. schwarz lackiertes weiches Holz für das Griffbrett) in der Holzauswahl einzug genommen hat, ein vernünftiger Saitenhalter drauf ist, Steg und Stimme mit der gleichen Sorgfalt eingerichtet sind wie bei hochpreisigen Modellen, wird das Teil als Intrument auf jeden Fall nutzbar sein. Mit den Jahren wird auch diese Decke mürbe und die Klangfülle nimmt zu. Anfangs darf man natürlich nicht erwarten, dass das Nachschwingen der Saiten noch eine halbe Stunde zu höhren ist, aber dafür haben wir den Bogen und wir können Energie nachliefern.
Somit bewegt sich solch ein Instrument im Preissegment um die 300 EUR. Das ist in etwa der Preis für die sorglos Sets, die genau nach dem gleichem Muster gebaut werden. - Verzichte auf Namen wie "Stradivarius". Der Hinweis, dass es ein Nachbau des Modells xxx ist, ist sinnvoll und ehrlich.
Liebe Geigenbauer, Neuinstrumente bezogen auf den Zeitaufwand zu verkaufen ist natürlich effizienter. Das Einrichten eines Stegs oder der Stimme ist fast immer mit dem gleichem Aufwand verbunden. Warum nicht auch bei diesen Modellen eine Dienstleistung erbringen? -- Es gibt welche die auf Ihren Internetseiten die Wartung solcher Instumente explizit ablehnen.
Was wäre eigentlich, wenn man bei solchen Instrumenten den harten Lack entfernen oder zumindest abkratzen würde und diese mit einem weichen und dünnen Lack wieder versiegelt. Ich kann mir vorstellen, dass die Klangfülle (nicht so spitz und offen im Ton) erheblich verbessert wird.
Noch etwas: Gute Saitenhalter gibt es bereits für 15 EUR, ganze Anbausets ausreichender Qualität für 30 EUR. Bleibt noch der Arbeitslohn als fetter Posten übrig. 250 EUR investiert und ein nutzbares Instrument erhalten. Ist doch ne gute Rechnung, oder?
Zitat Harald
Liebe Geigenbauer, Neuinstrumente bezogen auf den Zeitaufwand zu verkaufen ist natürlich effizienter. Das Einrichten eines Stegs oder der Stimme ist fast immer mit dem gleichem Aufwand verbunden. Warum nicht auch bei diesen Modellen eine Dienstleistung erbringen? -- Es gibt welche die auf Ihren Internetseiten die Wartung solcher Instumente explizit ablehnen.
Als 2 Beispiele, weshalb sich einem Geigenbauer die Nackenhaare sträuben können, wenn an Billiggeigen gearbeitet werden soll:
Einer Bekannten wollte ich den Dienst erweisen, auf eine Billiggeige neue Saiten aufzuziehen. Der ganze Spass hat 4 Stunden gedauert, da: Der Knopf beim erneuten Aufziehen brach, der Rest festgeleimt war und beim Lösen ins Instrument rutschte (beides darf normalerweise niemals passieren). Die Restbestandteile habe ich durch das F-Loch zerkleinert herausgeholt...... wie schon gesagt hat es statt normalerweise 5 Minuten 4 Stunden gedauert.
Ein weiteres Beispiel: Beim Wirbelnachpassen ist aufgrund mangelhafter Holzqualität die Schnecke stark angebrochen. Statt geplanter 20Minuten Arbeitszeit 6 Std.
Repariert habe ich beides ohne zusätzliche Berechnung .... - nur lass ich zukünftig bei einigen Dingen die Finger davon.
Oh, so kann das auch ausgehen . Meine erste Geige war auch ein 100 € Komplettangebot, beim Bogen löste sich zwar sofort die Umwicklung, ansonsten spielte er sich aber gut, ich habe ihn noch als Ersatz - allerdings habe ich ihn noch nicht neu beziehen lassen, dann sieht man wahrscheinlich erst die Wahrheit - Die Geige selbst war etwas falsch eingerichtet - der Steg war verkehrtherum , die Saiten waren wohl das dünnste, was es gab,eine ist mir gleich am 2. Tag gerissen ....So musste man als Neuanfänger gleich mit kompletten Abnehmen aller Saiten, neu aufziehen, Steg richtig positioníeren beginnen, allerdings war das eine gute Lehrstunde, es sonst nichts kaputtgegangen. Nur die Wirbel rutschten was das Zeug hielt, habe viel mit Seife und Kreide rumgebessert. Nach 1 Jahr ging langsam die Farbe vom Griffbrett ab und der Steg war zum Griffbrett zu hoch - hohe Lagen zu spielen war unmöglich. Aber die Geige existiert noch - als Reserve.
Tja, das war wohl Pech. Einen neuen Kopf in 4 Stunden? Ich hab zwar keine Ahnung, aber das klingt nach einer guten Leistung.
Ich dachte, dass ich klar gemacht hatte, dass ich Instumente meinte die im wesentlichen in Ordnung sind. Das es noch einigen Mist gibt, müssen wir wohl akzeptieren. Nicht jedes günstige Angebot ist schlecht, sowie nicht jedes teures Instrument gut ist.
Wenn eine Dienstleistung an solchen Dingern abgelehnt wird, ist das selbstverständlich in Ordnung. Ich möchte nur die esoterischen Argumente nicht schüren.
vielen dank für diese vielen und hilfreichen infos ich melde mich dan noch mal
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