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Hallo liebe Leute,
ich bin neu hier, spiele noch nicht lange Geige und habe gleich ein großes Problem... :( Ich wollte eben ganz normal meinen Bogen spannen, da hat es leise "geknallt" und mir fielen die Bogenhaare entgegen. Aber nicht einzeln, sondern immernoch zusammengebunden. Dann habe ich gesehen, dass der kleine Holzkeil, mit dem die Haare festgemacht waren, herausgefallen war. Habe ich irgendwas faslch gemacht? Ich hab den Bogen erst seit wenigen Monaten... (Aus der Musikschule ausgeliehen) :( Danke für die Antworten...
Schwer zu sagen, warum es passiert ist. Wahrscheinlich hast Du es mit der Spannung übertrieben. Aber es kann auch sein, dass die Haare nicht richtig befestigt waren, oder sich durch trockene Luft (wo die bei diesem Wetter allerdings herkommen soll, ist mir schleierhaft) verkürzt haben. Auch der Keil könnte sich durch die Umweltbedingungen zusammengezogen haben. Auch plötzliche Belastungen, wie Schläge, ruppiges Transportieren oder Springbogentechniken können den Halt des Knotens in der Spitze beeinträchtigen.
Aber das sollte ohne größere Umstände und Kosten zu reparieren sein. Aber überlass das einem Profi und lass vor allem niemanden mit Leim an den Bogen; damit wäre der nächste Haarwechsel sehr erschwert und unter Umständen sogar unmöglich gemacht.
Danke für die Antwort :) Eine Frage noch: Falls ich den Bogen wirklich zu stark gespannt hätte, könnte dann jetzt auch die Stange kaputt sein? Kann ich den Bogen jetzt vielleicht nicht mehr richtig spannen? :/
Eigentlich sollte das der Stange nichts getan haben. Wenn die Haare fachgerecht wieder eingesetzt sind, sollte der Bogen wieder ganz normal funktionieren. Aber da man es mit dem Spannen normalerweise schon extrem übertreiben muss, ehe die Haare aus der Spitze fliegen, solltest Du generell mal überlegen, ob Du nicht mit viel zu viel Spannung spielst. Bei guten Bögen ist die Stange auch im gespannten Zustand immer noch in Richtung der Haare gewölbt. Als ich angefangen habe, schien mir das viel zu wenig Spannung zu sein. Die Faustregel lautet: Dort wo die Haare der Stange am nächsten kommen, sollte maximal ein Bleistift durchpassen. Allerdings gibt es eine Menge minderwertige Bögen, bei denen man mit dieser Faustregel nicht weit kommt.
Hallo!
Sollte nicht vorkommen, passiert aber manchmal: http://www.youtube.com/watch?v=StBe3m4gI2g .
Ich sehe immer wieder, daß Anfänger auf einem Streichinstrument, egal welchem, mit viel zu stark gespanntem Bogen spielen. Als universelle Fausregel kann meiner Meinung nach gelten: Ein Bogen sollte nur so stark gespannt werden, daß im ff-Spiel die Haare die Stange gerade nicht berühren. Später mit Springbogentechniken etc. kann das wieder etwas anders aussehen.
Nach dem Spiel den Bogen immer entspannen, aber nicht so, daß die Haare vollständig durchhängen sondern noch immer parallel sind.
Eine zu gerade Stange eines Holzbogens kann ein Geigenbauer mit relativ wenig Aufwand wieder in die richtige Form bringen.
Grüße
Thomas
Von der Seite gesehen sollte der Bogenkeil trapezförmig geschnitten sein. Analog dazu muss das Bogenkästchen gestochen sein. Daraus ergibt sich eine Verkeilung, welche die Haare nicht herausrutschen lässt.
Bei einfachen Bögen ist die Bogenkästchenwand mitunter nur senkrecht gestochen und genauso der Keil. In solchen Fällen existiert keine Keilwirkung und dieser kann dann herausrutschen.
Bogenkeile brauchen bei exakter Bauweise nicht eingeleimt werden und halten konstruktionsbedingt.
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