Herzlich Willkommen im Geigen-Forum

Ich habe davon noch nie gehört, aber die Idee kam mir letztens und ich frage mich, ob etwas dagegen spricht. Warum dreht man nicht vor dem Wechsel der Bogenhaare diese erstmal um, so dass die innen liegende Seite der Haare, die ja noch nie mit den Saiten Kontakt hatte, nach außen gedreht wird. Erst beim nächsten Wechsel müsste man die Haare dann wirklich austauschen.

Hallo Thorstaen!

Die Frage kommt mir irgendwie bekannt vor: http://geba-online.de/forum.php?action=viewtr ... ;instanz=0&search=umdrehen .

Meine Meinung erkennt man an der Unterschrift meiner Beiträge, bin dort mit einem anderen Pseudonym unterwegs. (Und noch lange nicht kahl .)

Grüße

Thomas

Der Arbeitsaufwand für solch ein Experiment ist so hoch,dass man dann auch gleich neue Haare nehmen kann. Zumal ja nur die Materialkosten für das Haar eingespart würden,das Haar selbst aber da schon im Bezug genutzt Qualitativ nicht mehr so gut wie frisches Haar.

Es gab wohl auch mal Zeiten ,wo der Hemdkragen(wenn durchgewetzt) abgetrennt,gewendet und wieder aufgenäht wurde. Wer würde das Heute noch machen,zumal es wohl kaum noch Hemden gibt die so lange verschleißfrei bleiben.

Gruß Lyc.

Auch das gleichmäßige Einlegen gebrauchter Haare bedeutet erheblich mehr Aufwand, dass eine Neubehaarung mit gewendeten Haren vom Kosten- /Zeitaufwand keine Alternative ist.

OK, ich wusste nicht, dass die Haare an sich so günstig sind. Ich hatte irgendwie ca. 50 € im Kopf. Kürzlich habe ich meinen Steg erneuern lassen und 50 € entsprechen wohl dem Einkaufspreis für einen guten Cellosteg, vielleicht habe ich da was falsch abgespeichert.

Ansonsten wäre ich schon neugierig auf ein Experiment. Zum Beispiel bin ich vorerst nicht der Meinung, es hätte wegen des Ankantens des Bogens mehr als die Hälfte eines jeden Haares Kontakt zur Saite.  Aber das finanzielle Argument zieht natürlich.

50€ ist die Größenordnung für einmal neu behaaren (gut, die Zahl bezieht sich auf Geigenbögen; ob sie auch für Cellobögen gilt, weiß ich nicht); also Material + Arbeitskosten.

 Auch ein Cellosteg muss erst mal an das Instrumentes angepasst werden. Die Füße müssen zur Deckenwölbung passen und die Oberkante zum Griffbrett. Auch da ist die Arbeit vermutlich teurer als der Stegrohling.

Beim Cello kommt das i. d. R. teurer, es kostet 70 € und mehr. Da hielt ich die 50 € Materialkosten für ganz plausibel.

Beim Steg ist es dann genau so, wie Du schreibst. Ich habe zuletzt 140 € bezahlt.

In alten DDR Zeiten war man aus Materialnot genötigt allesmögliche zu veranstalten um das Bogenhaar möglichst lange zu nutzen. Sehr lang genutzte Bezüge auswaschen um diese dann nochmal weiterzuverwenden, neues Einkeilen um den Bezug wieder auf Breite zu bekommen usw. Nur hat all sowas nur die Not gelindert aber keine Verbesserung gebracht,vom Arbeitsaufwand ganz zu schweigen.

Einzig Gute daran war das man gezwungen wurde Fantasievoll und Erfinderisch zu werden.

Gruß Lyc. Geigenbauer aus Jena

Bei  Bogenhaaren gibt es abhängig von der Qualität und Sortierung erhebliche Preisunterschiede. 

Wenn eine Behaarung vom Zeitaufwand sich verdoppelt (z.B. aufgrund eines schlecht gestochenen Froschkästchens) ist der Haarpreisunterschied allerdings nicht mehr so gravierend. 

http://forum.geigen-forum.de/forum.php?action ... instanz=0&search_kat_id=17

Infos zu Bogenhaaren gibt es z.B. hier http://www.sowden.co.uk