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Zugeordnete Kategorien: Geigenbau
hallo liebe forumteilnehmer,
Ich bin neu hier in dem Forum bin Geiger vom Beruf.
Möchte sie fragen ob es schlimm ist ,wenn die Halsmensur einer Geige um 1mm also 131mm gesamt Länge beträgt, hochgerechnet sollte ja der Steg dann um ca 1,5mm verschoen werden und das ist ja für eine Geige schon eine ganze Menge? Lohnt es sich eine Reparatur um den hals korrigieren, und ist es überhaubt möglich den Hals so millimeter genau einzubauen?
Danke!
Paul
Hallo Paul,
an sich ist es kein Problem, solange es beim Spielen nicht stört. Immerhin gewöhnt man sich an die Griffabstände des eigenen Instrumentes. Probleme könnte es evt. bei einem Wechsel zu einem anderen Instrument mit richtiger Mensur geben, da die Abstände beim Wechsel in eine hohe Lage leicht differiert.
Wenn es wirklich stört, könnte man das Griffbrett um 1 mm auf das richtige Maß 13cm verkürzen und den Sattel dementsprechend anpassen. Eine Veränderung der Stegposition kann den Klang verändern. das würde ich nicht machen.
Ist denn die Deckenmensur mit 19,5mm in der Norm?
Die Mensur der Decke ist baulich durch die F-Kerben festgelegt und sollte sich im Abstand von 19,5cm vom Deckenrand entfernt befinden. Auf der gedachten Linie zwischen den F-Kerben steht mittig der Steg.
Die Deckenmensur mit 19,5cm steht nun im Verhältnis 3 : 2 zur Halsmensur. D.h. bei richtiger Deckenmensurlänge ergeben sich daraus 13cm Halsmensur (Deckenrand <---> Obersattelkante/ Griffbrettende)
Das ist insofern entscheidend, da sich ein Spielgefühl für den Lagenwechsel durch das Erreichen der linken Hand zum Halsansatz entwickelt. Beim Wechsel von der ersten Lage in die dritte Lage ergibt sich eine bestimmte Position der Hand zum Halsfuß. Das ist nur für die Treffsicherheit und Intonation wichtig, damit man sich bei einem Instrumentenwechsel sofort zurecht findet.
Sollte sich der Erbauer des Instrumentes bei den F-Kerben mit 19.5cm vermessen haben und beim Instrument steht der Steg nicht bei 19,5cm, so kann der Steg auf das richtige Maß umpositioniert werden. Beim verschieben des Steges müssen gegebenenfalls die Stegfüsse nachgepasst und der Stimmstock nachgestellt werden. Wie schon oben geschrieben mit der Gefahr einer Klangveränderung......Ist die Deckenmensur richtig mit 19,5cm und nur die Halsmensur länger als 13cm, läßt sich problemlos das Griffbrett auf das richtige Maß kürzen.
Für die Haptik spielt wohl nicht nur die Länge des Halses eine Rolle, sondern sicher auch wie dick der Halsfuß ausgeprägt ist.
Und die Hälse selbser sind ja auch nicht genormt, da gibt es schlankere breitere, dickere -- also ich denke mir noch immer, dass bei Instrumentenwechsel man nach kurzer Zeit seine Haptik nach den Tönen ausrichtet und die dann auch schnell angepasst an das Instrument verinnerlicht, aber die mit einem anderen Instrument eingeübte, sofort bei Erneutem Bespielen auch wieder aktiviert werden kann.
Ich hole den Thread nochmal aus Fundus, weil er aktuell zu einer Detailfrage im Thread Yitamusik passt.
Hallo!
"Willkühr im Instrumentenbau" - damit muß man sich als Streicher abfinden. Allen Geigern zum Trost ein nicht ganz unvergnüglich zu lesender Aufsatz von ca. 1921: http://www.bassweb.ch/praxis/texte/laska-willkuehr.htm
Grüße
Thomas (überzeugter Spieler eines 5-Saiters im "Vollformat"...)
Oh je der arme Bassist, der seine Leiden dokumentiert hat , obwohl ich zugeben muss, dass er seine "Abenteuer" mit diversen Instrumenten vergnüglich - wie angekündigt - gestaltet hat !
Tja, wenn aber alles unbedingt genormt ist, ist es vielleicht auch nicht das Wahre ...
Gibt es bei der Geige überhaupt ein verbindliches Mass für die Spielmensur? Die Corpuslängen können ja zumindest bei älteren Instrumenten variieren, und soviel ich weiss gibt es demzufolge auch bei der Mensur Differenzen.
"Tja, wenn aber alles unbedingt genormt ist, ist es vielleicht auch nicht das Wahre ..."
Hallo Bea!
Genau so ist es! Wenn Laska schreibt: "Jedes Instrument erweist sich als eine Willkür seines Erbauers" läßt sich auch gegenfragen, weshalb wir Bassisten scheinbar weiterhin so dumm sind und uns von der Vielfalt des Angebots übertölpeln lassen, als Beispiel seien mal zwei renommierte deutsche Baßbauer aufgeführt: http://www.poellmann-contrabass.de/indexframe.htm und http://stoll-kontrabass.de/de/instrumente/kontrabass/kontrabass-milano.html - und alle Bässe werden dann noch mit Wunschmensuren des Käufers ausgestattet, wobei wir eher in den "Normabweichungen" (es gibt keine "Norm"!) von Dezimetern als von Millimetern sprechen! So kann jeder sein Instrument bekommen - was kümmert es, wer den Baß in Jahrzehnten oder Jahrhunderten in die Finger bekommt...
Grüße
Thomas
P.S. Der erste Link scheint nicht zu funktionieren, hier mal der zur Startseite von Pöllmann: http://www.poellmann-contrabass.de/
Bei Björn Stoll lautet es: 104,5 cm Saitenlänge oder nach Wunsch !
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