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Hallo liebe Geigenfreunde,
habe vor ein paar Tagen meine Yitamusic T19 Geige (Mit Vogelaugenahorn) aus China bekommen (Mit Zoll und Steuern 300 Euro) und muss wirklich sagen, dass die für den Preis erstaunliche Instrumente bauen: Einige Facts
+ Schöne Handarbeit (Einlegespan, Schnecke)
+ Halsdicke Ok
+ Lack sehr sorgfältig aufgetragen (Keine Läufer o. Ä.)
+ f-Löcher Tadellos
+ Vollkommene Symmetrie in der Wölbung
+ G- und D-Saite sehr schöner weicher und runder Klang
- Schlechte Saiten
- Stimmstock nicht korrekt plaziert
- Griffbrett etwas zu lang
- Wirbel nicht optimal gangbar
- Klang etwas dünn ( Mit den "Billig-Saiten" )
Im großen und ganzen sehr schönes Instrument. Werde jetzt Obligato aufziehen und Stimmstock einstellen lassen. Mal sehen was passiert...
Liebe Grüße
300,- € für eine Chinageige? In dieser Preisklasse bekommt man schon gute Violinen aus Japan bzw. sogar aus Deutschland!
Und vernünftige Saiten sind bei den genannten Beispielen auch schon drauf. Ich wünsche ihnen natürlich trotzdem viel Freude mit Ihrer Yitamusic-Geige.
300 Euro für eine gute Geige aus Deutschland halte ich für kaum möglich.
Habe selber ein paar Jahre auf einer Seriengeige von Walter Mahr gespielt, eine Verwandte hatte ebenfalls eine von ihm und die waren deutlich teurer als 300 Euro.
Mache hier keine Werbung für Yitamusic, aber für dieses Geld ähnliche Qualität zu bekommen halte ich in diesem Land für schwierig oder Glückssache.
Aber ich will auch nicht den Tag vor dem Abend loben. Mal sehen wie das schöne Stück sich noch entwickelt...
Liebe Grüße
Bezogen auf die Otto Kliers-Geige, da steht made in Germany - wie aber jeder weiß, kann das auf jedem Produkt stehen, an dem letzte Handgriffe angelegt worden sind. Bei diesem Preis wurde wahrscheinlich nicht nur das Holz aus dem europäischen Ausland geliefert, sondern auch bestimmte "Vorarbeiten" geschäftstüchtig in Europa auftragsverteilt. (Deutsche Krabben, die in Marokko gepult werden, sind ja auch immer noch deutsche Krabben.)
Aber zum Bestellen einer günstigen Geige direkt aus China als Privatmann, da würde ich die Finger von lassen, zum einen, auch in China wird wirklich gutes nicht verschenkt, zum anderen ein Großabnehmer kann Reklamationen, Lieferkonditionen ganz anders durchsetzen, als ein einzelner Privatmann. Sollte mit dieser Geige etwas nicht stimmen, wäre der Aufwand einer Reklamation im Verhältnis zum Preis unsinnig.
Was anderes ist, wenn bei einer Direktbestellung rund um den Erdball eigentlich mehr so eine Art Sportsgeist bedient wird.
Generell bin ich durchaus für weltweiten Handel, insbesondere wenn durch günstige Schülerinstrumente das Musizieren wirklich für jeden erschwinglich ist! Und letztendlich haben auch die Geigenbauer etwas davon, denn als Handwerker sind sie eben nicht nur Hersteller von neuen Qualitätsgeigen, sondern auch für Reparatur, Einstellen ec. zuständig. Außerdem steigt durch die bloße Anzahl von Geigenspielern auch die Chance Qualitätsinstrumente absetzen zu können, denn mancher Billigeinsteiger wird irgendwann auch ein gutes Instrument zu schätzen wissen!
"Außerdem steigt durch die bloße Anzahl von Geigenspielern auch die Chance Qualitätsinstrumente absetzen zu können, denn mancher Billigeinsteiger wird irgendwann auch ein gutes Instrument zu schätzen wissen!"
Ja... Wer billig kauft, kauft zweimal. ;)
Sagen wir mal so, wenn ein richtig gutes Instrument erworben wird, sind wahrscheinlich die 200 bis 500 €, die für ein Billiginstrument ausgegeben wurden, eher Peanuts. Außerdem ein 2. gut eingespieltes Instrument im Haus zu haben ist auch nicht verkehrt ....
Bögen hat jeder ja wahrscheinlich auch mindestens 2 ....
Zumindest weiß man auch dann, wenn man schon Grundfähigkeiten beherrscht, wie man überhaupt aus einem hochwertigeren Instrument tatsächlich den zauberhaften Klang hervorlockt und welchen Klang man favorisiert!
"bzw. sogar aus Deutschland !"
Also, da muss einfach gesagt werden: Wenn man sich überhaupt nicht auskennt, dann ...
Ich habe selbst mal vor Jahren mit einem potentiell interessanten Zulieferer aus Deustchland verhandelt. Die günstigste(!) Manufakturgeige (!) mit Lackierung und Set-Up (= spielfertig) sollte EUR 480 kosten - ohne Zubehör, als Großhandelspreis. Das war ein faires Angebot für eine ordentliche Schülergeige mit einem gewissen Anteil an Handarbeit und Handlackierung. Alles(!) darunter waren chinesische Instrumente, die, wenn überhaupt, hier nachkorrigiert werden -manche Manufaktur räumt dies mehr ein, andere versuchen wie ehedem, es nicht an die große Glocke zu hängen. Für weniger Geld ist es hierzulande eben nicht zu machen, Arbeit kostet (was übrigens auch für das Reich der Mitte gilt).
Ich habe sogar mal jemanden getroffen, der tatsächlich meinte, das "Ideale " Set eines populären deutschen Billiganbieters sei in Deutschland gefertigt - bei einem Verkaufspreis im Einzelhandel von ca. € 150! Es gilt das alte Wort von Abraham Lincoln: "Vielen Leuten kann man einige Zeit etwas vormachen. Manchen Leuten kann man sogar alle Zeit etwas vormachen." - Solange nicht "Made in Germany" drin steht, sondern nur "Germany" ...
Was Yita angeht, so kann ich nur sagern. Ich selbst habe einige Instrumente davon ausprobiert, weil ich überlegt habe, sie auch ins Repertoire aufzunehmen. Der Händlerpreis liegt übrigens bei 50% des Verkauspreises über eBay - soviel zum Thema "Schnäppchen" (das waren eh immer nur die Versteigerungen, die sukzessive immer weniger wurden). Man braucht bloß nachzufragen.
Gruß, Thomas
Die Geigen der Firma Klier werden vollständig in Deutschland gebaut, davon habe ich mich selbst überzeugt. Die Hölzer stammen aus Österreich (Fichte) und Bosnien (Ahorn).
... aber nicht für € 300 Verkaufspreis! ;)
Nur leider ist der Klang, wenn das Beispiel "beispielhaft" ist, mehr als bescheiden. DANN bekommt man für die 300,- von Yita schon ein anderes Instrument. ;) - Und neben dem Preis gibt es auch so etwas wie Preis/Leistung. Und die Yita Geigen sehen zumindest nicht so aus, als kämen sie gerade aus der "Instrumentenpresse". Auch die deutschen Manufakturinstrumente, die ich damals recherchiert habe, weil ich sie anbieten wollte, waren eine andere Qualität - aber die hätten im Verkauf eben auch entsprechend mehr gekostet.
Wenn man halt auf Gedeih und Verderb nur """Made""" in Germany kaufen möchte, sozusagen als Selbstzweck, und alles andere hinten ansteht, dann soll man dies ruhig tun. Ich habe gerade mit einem Kunden telefoniert, dessen Argument war: "Ja. aus Italien kommen nun mal die besten Geigen der Welt, wie ich und meine Familie meinen". Viel fällt einem auch dazu nicht ein . Ich beschäftige mich seit 11 Jahren mit dieser Materie beruflich, da hat man einen anderen Einblick... Und das ganz unabhängig davon, was man selbst und andere verkaufen - sondern rein vom Gegenstand(!)
Vielleicht sollten Sie sich bessere PC-Lautsprecher gönnen?
Ich habe an meinem PC diese hier und finde den Klang der Otto Jos. Klier 2E Student Violin 4/4 für den Preis voll in Ordnung.
Das die Herkunft eines Instrumentes alleine noch nichts über die Qualität eines bestimmten Instruments aussagt, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
"für den Preis voll in Ordnung."
hmmm, ja.......
Ich möchte nicht auf einer Geige spielen müssen, deren Klang nach Billigpreis klingt...
Da erscheint mir das Mieten sinnvoller....
> Da erscheint mir das Mieten sinnvoller....
Für einen Anfänger allemal. Und wenn man später dabei bleibt, sollte man sich ein Instrument für mindestens 1000,- € gönnen. Dafür bekommt man schon ein ordentlich klingendes Schülerinstrument.
Schließlich kostet ein Jahr guter Geigenunterricht auch nicht weniger, in meinem Fall sogar deutlich mehr. Aber ich gönne mir ja auch eine ganze Stunde pro Woche.
Ich benutze Studiomonitor-Lautsprecher (ADAM, aus Berlin) mit externer Soundkarte, weil ich darauf beruflich angewiesen bin. Denn wie bei Instrumenten möchte ich auch bei Hifi vernünftige(!) Qualität. Und die gibt es in dem Bereich eben auch nicht für € 300,- das Paar.
Und das: "Vielleicht sollten Sie sich bessere PC-Lautsprecher gönnen?" ist nicht eben eine Art der Argumentation, die man von jemandem erwarten kann, der Klang wirklich in der Lage ist zu beurteilen. Wenn du das Klangbeispiel gut findest, bitte schön. Dann sei es so. Aber wenn DAS der Maßstab wäre, dann wär's schade.
Gute Instrumente gibt es von (fast) überall her, immer zu den jeweilig machbaren Preisen. Und das betrifft nicht nur Herstellung und Transport, sondern auch Energiekosten, Steuern und Abgaben, Garantie, etc.pp.
Hallo zusammen,
nach einigen Tagen des gespannten Spielens merke ich bereits Verbesserungen im Klang meiner T19 Yitamusic-Geige. Bin freudig überrascht das sie auch mit den absolut Billig-Saiten schon sehr schön klingt. (Die neuen sind noch unterwegs... Aber nicht aus China ;-) )
Die d- und g-Saite haben einen schönen warmen Klang. Über a- und e- Saite kann ich noch nicht wirklich zufrieden sein. Aber eins sei gesagt: Sie klingt deutlich besser als das Set "Venezia" von ViolinProject für 500Euro. Diese rumänische Geige hat eine bekannte von mir gekauft und, viellt. ein schwarzes Schaf getroffen, der Klang ist wirklich schlecht. Sehr flach und blechig.
Da hab ich wohl wirklich Glück gehabt.
Vorsicht, ich würde hier nichts schlechtes über Geigen von ViolinProject schreiben. Der Forennutzer ThomasM könnte der Inhaber sein, zumindest gab es neben seinem Pseudonym mal eine Weltkugel, die man anklicken konnte. Und dann war man auf der Seite von the violin project.
Abgesehen davon können verschiedene Exemplare selbst desselben Geigenmodells sehr unterschiedlich klingen. Deshalb sollte man ein Instrument vor dem Kauf immer probespielen. Und den Klang eines einzelnen Instruments nicht auf die Marke verallgemeinern.
Auf keinen Fall will ich Violin Project und erst gar nicht den Geschäftsleiter Herr M. schlecht machen. Ich bin überzeugt dass man in Frankfurt am Main sehr schöne Geigen mit tollem Preis/leistungsverhältnis kaufen kann. Die "Venezia" war viellt. so ein Ausreißer...
Also, nichts für ungut. @ ThomasM: Mein Kommentar sollte Sie in keinem Fall beleidigen, Sorry
Liebe Grüße
Ich bin auch gar nicht beleidigt ... ;)
Den Link zur Homepage habe ich entfernt, weil ich meine Kommentare nicht als Verkaufswerbung verstanden haben wollte. Aber als jemand, der sich jetzt seit über 10 Jahren "zwangsweise" mit dieser Materie auseinandersetzt und auch ständig mit prof. (!) Musikern hier aus Frankfurt diskutiert, habe ich vielleicht doch eine bereitere Erfahrungsbasis als die meisten, sogar als die meisten anderen Händler. Darum interessiert mich die Materie an sich.
Gruß, Thomas
Die Frage ist ja außerdem auch, mit welchem Bogen die Geige bespielt wird, welche Saiten und das wichtigste, wie es um die Fähigkeiten des Spielers bestellt ist.
Ich behaupte mal, ein Könner kann mit entsprechenem Bogen und guten Saiten jede Geige, die technisch in Ordnung ist, zum wohltönenden Instrument verwandeln! Deswegen ist meiner Meinung ein Anfänger, der sich von einer erfahrenen Person beim Kauf einer teuren Geige beraten lässt, trotzdem dumm dran, denn vielleicht wird er den Klang auf dieser Geige nie so erreichen, dagegen auf einer anderen schon, da eben schon jeder anders geigt! Wer kraftvoll von Temperament, Natur spielt, braucht ein anderes Instrument, als ein eher vorsichtiger, sich zurücknehmender Typ. Sprich mit dem gleichen Instrument, wird der ein brillieren, der andere "alt" aussehen, sei es der "gewaltige" Typ zerstört den Klang einer ihm nicht gemäßen Geige, während der Schüchterne auf dem ein Ego erfordernden Exemplar kümmerlich eingeht.
Also relaxen. Richtig schlecht sind die Geigen, die aus Material u. Konstruktionsgründen einfach nie klingen können.
Und billige Geigen müssen nicht schlecht sein:
Jedes einzelne Instrument fällt unterschiedlich aus. Von der "Venezia" (aus China, nicht Rumänien), die von uns ist, gab es auch sehr schöne Exemplare (so, wie es auch Meistergeigen gibt, die einfach nicht klingen).
Ich hatte zum Test seinerzeit 5 verschiedene Yitageigen gekauft (Amati, 3 Guarneri, Stradivari), auch T19 Modelle. Davon klangen die Amati und die Strad sehr dünn, eine Guarneri recht voll, die andere etwas blechern - also sehr unterschiedlich. Das war ein Argument, das mich letztlich dazu gebracht hat, keine Zusammenarbeit mit der Firma einzugehen.
Wenn deiner Freundin der Klang ihrer Venezia nicht gefiel, wieso hat sie dann nicht zurück gegeben oder umgetauscht? ;)
Das ist eine gute Frage....
Der Weg nach Frankfurt war wahrscheinlich zu weit. Mehr als 200 km
Das Problem bei Yita ist natürlich das man über ebay immer die Katze im Sack kauft. Bei Ihnen kann man wenigstens ein Probespielen machen. Allerdings müssen Sie als Händler auch von dem Geschäft leben und der Endkunde muss ihre Gewinnspanne natürlich auch zahlen.
Als sofort-Kunde bei Yita ist es für mich über ebay dann viellt. billiger eine z.B T20 zu kaufen.
LG
Vergiss nicht, dass hiesige Händler ganz andere Steuer- und Abgabensätze haben, Miete und Energiekosten, dazu 2 Jahre Garantie mindestens (wir geben inzwischen 3 auf das Instrument) - auch das Rückgaberecjht schlägt sich bilanztechnisch nieder. Yita hat eine prozentual höhere Gewinnspanne (wie gesagt, der Handelspreius der Geigen läge für mich bei 50% von dem, was du gezahlt hast!) als wir, v.a. wegen der extrem niedrigen Steuern in China. Und, wie du richtig bemerkst, kann man bei hiesigen Händlern immer unterschiedliche Exemplare eines Modells ausprobieren (jetzt, was Neuinstrumente angeht) - oft bemerkt man dann erst, was einem gefällt.
Bei Yita hast du gar keine Garantie (das "Schicken Sie die Geige zu uns" unter Übernahme aller Transportkosten iust eher ein Scherz, ebenso das theoretische Rückgaberecht). Das alles will bezahlt sein! ;
Inwzischen arbeiten wir nur nochg mit Werkstätten, die einbe extrem niedrige Streubreite in der Qualität haben - dafür mussten wir aber Jahre alle möglichen ausprobieren. Unter einigem Kostenaufwand - da haben wir dann sozusagen die "Blindverkostung" für den Kunden übernommen. Man muss aber auch immer auf der Suche nach Neuem bleiben. Insgesamt haben wir uns auch auf immer gehobenere, damit aber auch etwas teruere Instrumente kapriziert, und das aus zwei Gründen: man bekommt eine im Mittel ausgeglichenre und bessere Qualität, und man bekommen, nicht falsch verstehen, auch ein gehobeneres Publikum! Zumindest meistens. ;)
Gruß, Thomas
Hier sind 2 Videos, bei denen 2 sehr unterschiedliche Violinen vorgestellt werden:
Zum Glück entwickelt sich auch das Gehör mit zunehmendem Können...
Aber glaubt mir, wenn man einmal auf einer richtig guten Geige gespielt hat, dann möchte man danach nicht wieder auf einem "Billiginstrument" spielen müssen. Sogar Kinder hören den Unterschied.
OT: Eine 5-jährige Schülerin von mir bekam durch eine "Panne" die falsche 1/8 Geige. Ihre 1/16 war ein Meisterinstrument komplett von einem dt. Geigenbauer angefertigt. Beim Tausch bekam sie aus Versehen eine einfache solide 1/8 Geige. Die Kleine hat einen "Riesenzirkus" veranstaltet und war erst wieder glücklich als sie endlich die richtige 1/8 Geige bekam...
Ich verstehe es einfach nicht warum manche der Meinung sind man müsse erst spielen können um von einem guten Instrument zu profitieren. Genausowenig verstehe ich warum man das Spielen auf einem einfachen Instrument lernen sollte.
Ein Fahranfänger muss doch auch nicht zwangsläufig seine Fahrerfahrung mit einem ausgebeulten Uraltauto sammeln. Ein guter Neuwagen bietet doch viel mehr Sicherheit. Klar wäre ein Rennwagen zu viel des guten, aber eine Strad wird sich doch eh kaum ein Anfänger leisten können. Und eine gutes Meisterinstrument kann jeder Anfänger problemlos spielen...
Zu den Instrumente von theviolinprojekt u.a. Gerade hier ist es doch sinnvoll wenn man jemanden hat der gut spielen kann. Blind kaufen würde ich niemals, wenn ich aber ganz in der Nähe aus 100 Geigen die beste aussuchen könnte, dann könnte ich es mir durchaus für Schüler mit kleinerem Geldbeutel vorstellen.
Aber 300€ für eine Geige sind schon arg wenig. (Ein Tempel Kinnhalter alleine kostet ja schon um die 200...)
Hier hab ich auch eine Frage:
Ich hatte ja schon in einem anderen Thread geschrieben, dass ich ein 250-Euro-Anfänger-Set habe und mir vor Kurzem aber eine neue Geige geleistet habe.
Die Geige klingt nicht besonders toll, aber war ok zum Einsteigen.
Der Geigenbauer meinte, dass der Hals 2 mm zu lang sei und ich mir deshalb eine falsche Intonation angewöhnen würde. Ist das richtig, oder macht das so wenig aus, dass es nicht schaden würde.
Mein Gedanke ist, dass ich die billige Geige bei der Arbeit deponieren könnte und so auch hier ab und zu üben könnte. Das wäre total praktisch. Jetzt schleppe ich meine neue Geige oft hin un her.
Gruss, Riedingfan
Das stimmt so nicht.
Wichtig ist, dass die Längenverhältnisse stimmen, dann ist es gar kein Problem zwischen verschieden großen Geigen zu wechseln. Wenn das Verhältnis von Griffbrettlänge und Geigenkorpus nicht stimmt, dann wird es sehr problematisch in der Lage zu spielen, da die verschiedenen Lagen plötzlich nicht dort sind wo man sie erwartet.
Wenn ich von Geige zu Bratsche wechsel, dann funkrioniert das, weil ich genau die gleichen haptischen Anhaltspunkte habe. Bei der Bratsche ist nur alles etwas weiter.
Nur ein kleines Bsp.: Meinen Anfängern bringe ich bei zum Lagenwechsel von der 1. in die 3. Lage mit der Hand so weit zu rutschen, dass bei normaler Spielhaltung die Hand an den Geigenkorpus anstößt. Der 2.Finger liegt jetzt gegenüber des Daumens. Später geschieht der Lagenwechsel vollkommen unbewusst, da der Körper gelernt hat wie sich das "3.Lage-Gefühl" anfühlt. Dumm nur, wenn der Hals jetzt 2mm zu lang ist. Plötzlich funktioniert es nicht. Sicher muss man immer den Fingerwinkel anpassen um wirklich sauber zu spielen, aber 2mm sind schon ein ganz schön großer Tonhöhenunterschied.
Naja, ich glaube hier gerät einiges durcheinander:
1. Klang durch Bau der Geige, das ist Korpus im Verhältnis zur Schwingungslänge der Saiten, wobei die dämpfende Wirkung durch das "anhängende Gewicht" des Halses wohl auch eine Rolle spielt - wie groß dürften unsere Geigenbauer eventuell wissen...
2. Haptik, also die gefühlten und an Anhaltspunkten festgemachten Lagestellungen der linken Hand.
3. Länge des zu bespielenden Griffbretts ansich.
Zu 1. aus Interesse habe ich die Schwingungslänge der Saiten unserer zwei gespielten 4/4 gemessen, sie sind beide exact gleichlang mit meinem Billigmaßband 32,2 cm (absoluter Wert muss nicht stimmen- wie gesagt Billigmaßband) und zwar von Kante Obersattel zu Mitte Steg. Die bespielbare Längen der Griffbretter selber sind nicht exact gleich, unterscheiden sich allerdings um weniger als einen Millimeter. Die Hälse gemessen ab Kante Obersattel zum Wirbelkasten hin bin etwaZarge Oberseite der Korpus waren auch nicht gleich, während die Korpusse genau gleich lang waren - da werden also die F-Löcher bzw. die Einkerbungen für die Lage des Steges sich auch unterscheiden u. alles was davon abhängt.
2. Zur Haptik, ich behaupte mal die sogenannten Anhaltspunkte sind erstmal sowieso individuell durch unterschiedlich große Hände und Längen der Arme. Also ich berühre in der 3. Lage auf keinen Fall den Korpus, habe aber natürlich bei z.B. der 1/2 Geige da andere Verhältnisse! Bei einer großen Männerhand dürfte sich dieser Unterschied z.B. bei Geige und 42 ziger Bratsche auch bemerkbar machen. Außerdem mag sein, dass ein Anfänger tatsächlich sich noch an der Lage der Hand zum Korpus orientiert, aber spätestens wenn freier zwischen den Lagen gewechselt wird, wird man nicht jedesmal stur die Handstellung beibehalten, sondern je nach Fall mit Vorstrecken, Zurückgreifen, Nachziehen der Hand u. so weiter arbeiten, also da wird sich jeder nur noch nach Tönen orientieren, denke ich mal..
3. Da gibt es sicher Werte, die normalerweise wohl entsprechend der Schwingungslänge genormt sind? Wobei allerdings zu berücksichtigen ist, dass man sehr wohl auch noch über das Griffbrett hinaus Töne greifen kann, aber welches die Normen sind , weiß ich natürlich nicht, und auch nicht ob es solche Normen gibt?!
Danke für die Belehrung!
Mein Bsp. war nur ein Bsp. mehr nicht! Wenn Du Dir kein Lagenbewusstsein und Griffgefühl antrainierst, dann wirst Du immer irgendwelche Hilfen brauchen um sauber spielen zu können. Jeder gute Geiger hat das. Es geschieht nur unbewusst. Und bei MEINEN Anfängern ist es eben so, dass sie sich in der 3.Lage am Geigenkorpus orientieren. Einige sind inzwischen in der Frühförderung, so schlecht kann der Rat also nicht gewesen sein!
Auch die große Männerhand hat Orientierungspunkte, diese liegen halt anders als bei einer kleinen Kinderhand.
Nett, dass Du MICH darauf hinweist, dass man auch abstrecken usw. kann. Sicher orientiert man sich an den Tönen, das der Körper inzwischen von alleine weiß wie es sich richtig anfühlt.
Aber egal. Ich übe lieber und lasse mir anderweitig meine Tipps gut vergüten. Dort werden sie sogar dankbar angenommen. Komisch...
Vorweg, mein Beitrag war nicht als Belehrung gemeint, sondern als interessierte Auseinandersetzung mit dem Thema, zur Diskussion gestellt.
An Board gibt es schon einen Thread zu zu langem Hals:
http://forum.geigen-forum.de/forum.php?action=viewtree&id=393&pagi_start=0&instanz=0&search_kat_id=2
Im Net habe ich außerdem noch diese Information gefunden:
Die Mensurmaße waren anders in der Entstehungszeit der Violine als heute. So machte man bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die Hälse der Violinen ca. ½ bis ¾ cm kürzer. Dadurch war die schwingende Saitenlänge (ca.320-322 mm) kürzer und die Saitenspannung geringer (im 17 und 19. Jahrhundert spielte man in Deutschland mit einem Kammerton von 415 Hz, heute sind es mehrheitlich 440 Hz).
Die durchschnittliche schwingende Saitenlänge beträgt heute ca.325-328 mm.
Quelle:
http://www.saiten.biz/violine-viola-cello-kontrabass/lexikon/mensur-bei-der-violine__93.htm
Mit einem anderen Maßband habe ich nochmal unsere Geigen vermessen; die Schwingungslänge der Saiten beider Geigen beträgt,325 mm, und beide Hälse sind 13 cm, gemessen von Obersattelkante bis Deckenkante, und beide Deckenmensuren betragen 19,5 cm. Damit liegen sie in der Norm und sind übrigens günstige Modelle aus vermutlich chin. Produktion (Gewa bzw. Pisa).
Oben im Zitierten wird noch gesagt, dass die Schwingungslänge nicht unbedingt genau 325 mm, sondern ein Bereich zwischen 325bis328mm heute üblich ist, dies besagt aber eben auch, dass die Mensuren eben nicht bei allen Geigen gleich sein müssen - zumal die alten Geigen aus dem 18. Jh. eh kürzere haben, wenn sie denn noch original sind - Frage an die Geigenbauer sind die heute gespielten hochwertvollen Geigen der heute üblichen Mensur angepasst?
Hallo Riedingfan,
Danke für deine Antwort :-)
Wie kann ich denn testen, ob die Saiten quintenrein sind?
Denkst du es ist wirklich kein Problem auch auf der alten Geige zu üben? Meine Intonation ist schon noch recht unsicher. Ich spiele erst seit 4 Monaten.
Und außerdem spielt man eh nicht mit eingeremsten, betonierten Fingerabständen, da steht ja schon das Lagenspiel entgegen, dass in den höhereren durchaus über die Spanne einer Lage weit hinausgehen kann.
Als meine Tochter noch kleinere Geigengrößen hatte, konnte ich immer ohne Umstände darauf richtig spielen- die Finger reagieren auf das Gehör. Das gilt ja auch für eine leicht verstimmte Geige, was bei Profis durchaus schon während eines längeren Auftritts passieren kann, die spielen trotzdem richtig, vermeiden nur Leersaiten und natürliches Flageolett.
Außerdem wundert mich, dass ein Geigenbauer solche Mensurabweichungen als Qualitätsmerkmal herausstellt, da hat er wohl nichts anderes gefunden ... Das es bessere Klänge auf teuereren Geigen gibt, nehme ich mal selbstverständlich an.
Da du singst, nehme ich mal an, dass du eh die Töne nach Gehör greifst - also kannst ruhig die einfache deponieren - allerdings mit dem Bogen solltest du dir vielleicht einen 2. zulegen, wie den du spielst, denn wenn du weiter kommst, ist er entscheidend- er macht nämlich den Ton.
Ich zitiere auch folgendem LInk:
http://penzeng.de/Geige/Wartung.htm
Quintenreinheit
Wenn Geigensaiten ordentlich in Quintabständen gestimmt sind, müssen sich theoretisch auch dann stets Quinten ergeben, wenn man zwei benachbarte Saiten auf derselben Höhe greift: Greift man z. B. auf der A-Saite ein c’’, dann sollte genau daneben auf der E-Saite das g’’ zu finden sein. Bei guten, neuen Saiten stimmt das auch. Sind die Saiten aber schon stark unterschiedlich abgenutzt, dann stimmt es nicht mehr: Dann ist das g’’ nicht mehr genau neben dem c’’, sondern etwas versetzt. Das heißt: Die Saiten sind nicht mehr quintenrein. Und das ist irritierend, weil dann die gewohnten Griffe nicht mehr funktionieren: Man spielt unsaubere Töne, oder muss laufend nachbessern. Weil das zu mühsam und verwirrend ist, zieht man lieber gleich neue Saiten auf, sobald man eine Quintenunreinheit bemerkt. ende Zitat
Dazu muss man allerdings sagen, eine leichte Quintenunreinheit stört auch nicht, da wie gesagt, man nach Gehör spielt, gute Saiten sind nämlich sehr teuer, und beim Quintgriff greift man eh so, dass eben die Quinte rein ist, Profis werden da vielleicht anderer Meinung sein, aber ich habe auch Meinungen von Profis zu Quintenunreinheit gelesen, die durchaus leichte Quintenunreinheit nicht dramatisch nehmen. Man greift eh irgendwann zum "Kontext"-passend, oder erhöht oder erniedrigt den angepeilten Ton zur Spannungssteigerung-oder abbau - jeh nachdem, wie beim Singen!
Also, mein Bauchgefühl hat mir von Anfang an gesagt, dass mein Geigenbauer ein bisschen ein Schwätzer ist :-D
Er meinte, er könne meine Geige im Hals kürzen, aber das wäre natürlicht nicht ganz günstig (300-400 Euro) und das würde sich nicht lohnen bei meiner Geige, klar. Deshalb hab ich dort andere Geigen gespielt und letztenendes eine, die noch in meimen Büdget war gekauft. Mit der bin ich auf sehr zufrieden und ich würde sie nicht mehr hergeben wollen, aber eigentlich war der zu lange Hals der Grund für die neue Geige. Ansonsten hätte ich sicher noch keine neue gekauft, sondern noch ein paar Monate gewartet, bis ich es besser einschätzen könnte, was gut klingt bzw. mir gefällt und was nicht. Er selbst spielt gar keine Geige sondern Cello. Der Bogen der Anfängergeige sei ok, meinte er. Und dann hab ich ja noch den Carbon-Bogen.
Ein bisschen ärgert es mich, dass ich nicht doch auch zum Geigenbauer in die nächste Stadt gefahren bin.
Wie dem auch sei. Es freut mich, dass ich die alte Geige jetzt nicht verkaufen muss (wobei ich mich schlecht gefühlt hätte, wenn sie denn, laut Geigenbauer, unbrauchbar wäre) und sie auf der Arbeit als Übungsgeige einsetzen kann :-)
Zum Thema Quintenreinheit testen. Das setzt voraus, dass man exakt die gleiche Stelle trifft ;-) Ich teste das mal. Vielen Dank, Bea :-)
Hier an Board gibt es einen Thread zum Greifen und Spielen von Quinten, da findest du sicher näheres!
Danke Bea, auch dein "edit" oben ist echt interessant. Finde das alles sehr spannend :-)
Kann ich das so zusammenfassen: Man lernt zielsicher zu treffen, aber gleichzeitig entsprechende ständig zu korrigieren, richtig?
"Kann ich das so zusammenfassen: Man lernt zielsicher zu treffen, aber gleichzeitig entsprechende ständig zu korrigieren, richtig?"
Richtig. Dafür müssen allerdings die Längenverhältnisse stimmen.
So - nun habe ich mich durch alle Antworten durchgelesen! So spannend!!! Mich interessiert das Thema im Moment sehr, da ich auf einer geliehenen Orchester-Geige spiele und die nicht ewig haben kann. Deshalb achte ich mich im Orchester auch sehr auf die verschiedenen Klänge der verschiedenen Geigen, damit ich so langsam rausfinde, welche Klänge mir gefallen. Auf den Moment, wo ich beim Geigenbauer Geigen ausprobieren kann freue ich mich schon riesig!! Allerdings habe ich mir ein viel höheres Preislimit gesetzt - ich denke - so um die 5000.--Euro muss ich schon einsetzen - ohne Bogen...
Bei 5.000,- € fangen schon die Profigeigen an, auch wenn die meisten Berufsmusiker eher um die 20.000,- € ausgeben. Bei Schülerinstrumenten dürften 5.000,- € das obere Ende der Fahnenstange darstellen.
Falls Sie vom Geigenbauer in dieser Preisklasse auch eine Yamaha-Geige vorgestellt bekommen, würde mich interessieren, wie diese im Vergleich geklungen hat. Zur Zeit liebäugele ich mit etwas in der Art der Yamaha YVN100S, es gibt aber kaum Möglichkeiten, diese im Vergleich zu anderen Instrumenten auszuprobieren.
Ein so teures Instrument werde ich mir aber erst gönnen, wenn sich meine Bogentechnik substantiell verbessert hat. Momentan bin sicher ich und nicht das Instrument der limitierende Faktor ...
Ja - auch ich warte so lange wie irgendwie möglich und arbeite bis dahin an meiner Bogentechnik .... aber aufs Ausprobieren freue ich mich schon jetzt :)
Hallo!
Ich möchte hier meine eigenen Erfahrungen mit Produkten von Yitamusic mitteilen, auch wenn sie nichts unmittelbar mit Geigen zu tun haben. Ich besitze zwei Kontrabaßbögen von Yitamusic, zum Einen ein Carbonbogen, Top Model A, seinerzeit direkt importiert mit Nebenkosten (MwSt., Zoll) für ca. 160,-- €, hier im Fachhandel für ca. 240,-- € zu bekommen. Hochgepriesen als "Profibogen" - und ich muß leider sagen: Das ist er nicht, viel zu weich in der Stange. Als robuster Ersatzbogen mag er mal tauglich sein, mehr aber auch nicht. Selbst eingedenk seines günstigen Preises möchte ich ihn nicht als preis-wert bezeichnen, da kann man selbst in dieser Liga besseres finden. Wahrscheinlich werde ich ihn nach der nächsten Neubehaarung verkaufen.
Und dann habe ich vor zwei Jahren (anläßlich einer Geschäftsreise in England) einen gebrauchten Schlangenholzbogen für einen lächerlichen Preis (weniger als der Carbonbogen) erworben - und dieser Bogen ist zwar nicht perfekt, aber schon sehr, sehr gut. Sehr schwer zwar, aber das paßt gut zum 4/4 5-Saiter und liegt mir auch. Somit fällt er in die Kategorie "unverkäuflich".
Mein Resumée: Es kommt (auch) bei Yitamusic auf das einzelne Produkt an, Pauschalaussagen haben nur sehr bedingten Wert. Und bei all dem freilich die Preis/Leistungsrelation nicht außer acht lassen.
Grüße
Thomas
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