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Hallo, liebe Streicher, ich übe seit einiger Zeit intensiver Geige und habe mir dazu folgendes System überlegt (so wie beim Fußballspiel) : 45 min. üben
15 min.Pause 45 min. üben Das versuche ich vormittags und nachmittags, sodass ich insgesamt ca. 3 Stunden lang geübt habe. Was haltet ihr davon? Ist das lang genug? Würde mich über eure Meinung und ggf. Tipps oder Kritik freuen!
LG
Violinanne
Hallo,
ich würde mir in deiner Stelle das nicht zu schwer machen und einem strengen Plan folgen. Das Üben muss Spass machen. Die Gefahr ist sonst groß, dass du das ein paar Wochen durchhälst und dann aber die Freude an der Geige verloren hast.
Gruß Norbert
Nein, es macht mir auch total Spaß und ich sehe das jetzt nicht so eng, heute z.B. hatte ich nicht so viel Zeit und habe nur eine dreiviertel Stunde geübt, das ist natürlich auch mal okay! Und gestern war meine Viertel Stunde Pause eine ganze Stunde... Manchmal mache ich auch nur ein "fußballspiel" lang, und ich finde auch, das wichtigste ist der Spaß! Wenn ich merke, dass ich nicht mehr kann oder beim üben einfach die Luft raus ist, höre ich auch auf, denn das schlimmste ist, wenn man das Üben so "herausquält". Oder wenn man einfach für einen Tag genug hat, ein Stück sogar schon überübt hat, dann muss man unbedingt aufhören und das mache ich auch. Ich übe sogar eher zu wenig als zu viel, deshalb dachte ich, so ein Plan zur Orientierung ist ganz gut und im Moment ist es mir v.a. wichtig, jeden Tag und am besten strukturiert in zwei Einheiten mit Pause dazwischen zu üben, auch die Länge nehme ich eher als Orientierung, es hängt halt immer davon ab, wie viele Stücke zu üben sind und wie viel nötig ist. Vielen Dank schon mal für deinen Beitrag! Ich freue mich natürlich auf noch mehr und dir, Norbert, kann ich schon mal versichern, dass ich mich nicht überarbeite und das auch nicht so streng sehen werde, denn schließlich soll Geige spielen Freude bereiten!
LG
Violinanne
Ob das "lang genug" ist musst du selber wissen. 3x45Min sind jetzt nicht übermäßig viel. Es kommt auch immer darauf an, was das Ziel ist...
Naja, ich bin eine elfjährige Geigenschülerin, spiele seit zwei Jahren und wage mich gerade langsam an Vivaldi heran, mein Ziel ist es, irgendwann in den nächsten Jahren die vier Jahreszeiten zu spielen... Ich denke, da sind insg. 3h am Tag üben angemessen und erst mal völlig ausreichend, oder? Im Moment spiele ich ein Konzert von Küchler im Stil von Vivaldi, das ist natürlich viel leichter als die vier Jahreszeiten aber trotzdem eine gute Vorbereitung. Was meint ihr dazu? Ich freue mich auf noch mehr Tipps, Kommentare und Anregungen!
Meine Übetipps sind: immer ordentlich und konzentriert üben und wenn du wirklich mal einen schlechten Tag und keine Lust hast auch mal nur Tonleitern zu üben und dann den Rest des Tages was anderes zu tun. Immer gleich alles richtig zu üben hilft auch, da neu lernen schneller geht als etwas umzulernen. Ich würde nie üben nur um zu üben...
Das stimmt, vielen Dank! Ich bin während des übens fast immer sehr konzentriert. Wenn ich merke, dass gar nichts geht und ich überhaupt nicht bei der Sache bin (was selten vor kommt) breche ich kurz ab, mache noch mal etwas anderes und übe dann wieder, wenn ich konzentrationsfähig bin und wieder einen klaren Kopf habe. Das ist aber sehr selten, meist bin ich fleißig bei der Sache und gebe mir natürlich auch Mühe, alles richtig zu üben. Wenn sich doch mal ein kleiner Fehler einschleicht, habe ich in der Regel mit Hilfe meines Geigenlehrers keine Schwierigkeiten, ihn wieder auszubügeln, aber es ist sicher nervig, etwas noch mal komplett um zu üben, nur weil man beim einüben gepfuscht hat. Nie üben nur um zu üben... Das klingt philosophisch. Ich übe, damit ich mich verbessere, meine Stücke lerne, Technik und Musikgefühl sich weiterentwickeln und auch, weil es mir Spaß macht Ist das besser als nur zu üben um zu üben?
Hallo zusammen!
Ich finde das auch gut mit dem Plan. Zumindest als Rahmenbedingungen und du siehst das ja selbst auch so. Finde ich für 11 Jahre auch sehr bemerkenswert!
Ich übe ohne Zeitplan, da bei mir eigentlich immer was dazwischenkommt...
Aber ich weiß immer ziemlich genau, was und wie ich üben muss und will.
Ich komme derzeit pro Tag auf eine Stunde, was nicht viel ist. Nach etwa einer haben Stunde bin ich soweit so locker und warm, dass es anfängt, schön zu klingen. Dann kann ich mich mit den aktuellen Stücken beschäftigen.
Ich übe aber sehr viel im Kopf: Ich zähle durch, phrasiere, überlege mir für mich und meine Geige geeignete und ökonomische Fingersätze (die ich dann ganz oft beim Spielen wieder umändern muss...)
Mir hilft das beim Üben und ich kann die Zeit, die ich zwangsläufig ohne Instrument verbringen muss, sinnvoll nutzen. Ich bin aber auch eine erwachsene Anfängerin und sehe das daher nicht so eng.
Vielen Dank, Linde! Eine Stunde ist aber schon etwas, zwar nicht übermäßig lang, aber gut! Und auch das "Theoretische Üben" klingt gut bei dir, ich mache das meistens während des übens, also dass ich mal kurz unterbreche und Fingersätze hin schreibe oder die Takte durchzähle. Ansonsten ist das bei mir eher Learning by Doing
Es ist meiner Meinung nach übrigens auch wichtiger, dass man übt und nicht, wie lange, obwohl ich, da ich ja später mal richtig gut sein will, schon versuche, nicht nur einmal die Stücke schnell durch zu fiedeln sondern konzentriert schwierige Stellen heraussuchen und üben und später alles zusammen fügen möchte. In letzter Zeit läuft es aber richtig gut: Ich muss mich nicht zwingen, so und so lange zu üben, was ich auch gar nicht möchte, es kommt einfach. Ich übe so lange, bis ich zufrieden bin und so lange, bis es mal richtig schön klingt. Meist übe ich erst eine Etüde und dann das schwierigere längere und eigentliche Stück. Und das dann eben so ein bisschen Fußballmäßig, wie ich das schon erklärt habe, zwei Einheiten mit Pause dazwischen und im Idealfall insgesamt ca. 3h am Tag. Es geht halt, ich habe neulich ohne es zu merken drei Stunden am Stück geübt. Naja, danach war ich schon etwas kaputt, aber es war was! Und das beste: Es macht mir richtig Spaß!
Vielen Dank für eure Beiträge, ich freue mich auf noch weitere!
LG und Gutenacht
Violinanne
Hallo Violinanne,
das du erst 11 Jahre bist habe ich bisher gar nicht mitbekommen. Alle deine Beiträge wirken viel reifer.
Das du dir als Ziel setzt später mal richtig gut zu Spielen und du dir eine Art Trainingsplan überlegst, zeigt deine innere positive Haltung. Ganz klar ist das du dich mit dieser Haltung immer weiter verbessern wirst und Vivaldis 4 Jahreszeiten auch ein realistisch wirkendes Ziel ist.
Ich habe über 25 Jahre als Psychiatriepfleger gearbeitet und dabei nicht einen Menschen kennengelernt, der diese Klarheit wie du in sich trug. Keiner von ihnen hatte die Kraft gefunden längere Zeit sich auf ein Hobby zu konzentrieren und deshalb haben sie ihre Potenziale auch leider nie ausschöpfen können.
Du, liebe Violianne, benühst dich dein Potenzial auszuschöpfen. Es gibt nichts gesünderes als was du tust. Die vielen Stunden des Geigenspieles werden unter anderem in deinem Gehirn neue Synapsen wachsen lassen und dir deshalb ermöglichen immer weitere Ziele anzupeilen. Bitte mach weiter so.
Ich übe übrigens auch sehr intensiv. Wegen meiner Krebserkrankung habe ich zur Zeit zwar nicht die Kraft mehr als 2 Stunden täglich zu üben. Aber mit meiner Krankheit ist das für mich schon eine gute Leistung denn meine Beinmuskulatur ist schwach geworden und langes Stehen strengt mich an.
Liebe Grüße aus Bielefeld
Ibuki
Lieber Ibuki, vielen Dank für deine schönen Worte, sie haben mich sehr berührt und glücklich gemacht. Ich bewundere es, dass du trotz deiner Krankheit dich so viel mit der Musik beschäftigst und Geige übst. Wie du sicher schon gemerkt hast, ist Musik auch eine Art Medizin, die uns Mut und Kraft spenden kann. Sie hat auch mir oft geholfen, wenn es mir mal nicht so gut ging. Ich wünsche dir, dass du weiterhin so entschlossen und positiv bleibst und dich durch die Musik selber heilen kannst! Ich mache weiter so, danke für den Tipp
Zwei Stunden sind eine beachtliche Zeit, falls das Stehen anstrengt, kann man auch alternativ eine Zeit lang im Sitzen üben, obwohl das Stehen gesünder und besser ist, ich übe auch immer im stehen.
Was sind übrigens Synapsen?
Liebe Grüße, Violinanne
Hallo Violinanne,
Synapsen sind die Verbindungen zwischen unseren Gehirnzellen. Sie leiten entweder Strom oder chemische Botenstoffe weiter.
Wenn du z.B. immer wieder einen Takt eines Liedes wiederholst dann bilden sich z. B. Synapsen um die Gehirnzellen, die für das in diesem Takt gehörte zuständig sind und die Gehirnzellen, die deine Fingerstellung in dem Takt steuern, miteinander zu verbinden.
Der Effekt, der durch dies Verbindung entsteht ist sehr nützlich und nennt sich sensorische Integration. Dein Gehirn kann gleichzeitig Fühlen und Hören und so in kürzester Zeit auch mögliche Korrektursignale senden wenn durch die Synapsenverbindungen viele Gehirnteile deine Musik zusammen wahrnehmen und steuern.
Ich als Anfänger auf der Geige, höre oft zwar das ich falsch spiele, habe aber noch nicht die Synapsen zu meinen Gehirnzellen der Fingersteuerung angelegt. Deswegen brauche ich ein Vielfaches mehr an Zeit um Korrekturen mit meinen Fingern einzuleiten.
Hier ist ein Link zu Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Synapse
Liebe Grüße
Ibuki
Wow, das klingt ja spannend! vielen Dank, auch für den Link. Das ist mir noch nie so bewusst geworden, aber es stimmt tatsächlich, dass sich meine Finger oft "von alleine" korrigieren. Liebe Grüße, Violinanne
Hallo,
ich finde deinen Plan auch ganz gut, besonders auch die Aufteilung in vormittag und nachmittag mit der Pause. Aber wie machst du das denn während der Schulzeit?
Dass du dir ein Ziel setzt, finde ich auch gut. Denn wenn man ein Ziel vor Augen hat, ist es auch meist viel realistischer das Ziel erreichen zu können. Und solange es dir Spaß macht, ist es auch ok, denke ich.
Vielen Dank Naja, in der Schule ginge es vormittags nartürlich nicht... Da könnte ich dann nicht so viel üben, also nur nachmittags + Hausaufgaben. Liebe Grüße, Violinanne
Achso, das hätte mich auch gewundert-außer du wärst auf einer Schule mit musikalischen Bezug. Jeden Tag 90 Minuten üben finde ich ok. Außer du möchtest später Musik studieren. Dann muss man wahrscheinlich mehr üben, aber das weiss ich nicht so genau. Da würde ich den Lehrer fragen.
Ich habe "ginge" und "könnte" geschrieben, denn ich gehe derzeit nicht mehr in die Schule, weil es mir da nicht gut ging. Ich lerne stattdessen zuhause, da bleibt auch mehr Zeit zum Geige üben. Musik studieren ist schon so eine Idee... Aber ganz sicher bin ich mir da noch nicht, muss ich ja auch noch nicht. Drei Stunden (ca.) sind für mich da jedenfalls okay. Liebe Grüße, Violinanne
Das tut mir leid, dass es dir in der Schule nicht gut ging und ich hoffe, dass es dir jetzt besser geht. Ja, drei Stunden sind genug. Du bist ja auch noch sehr jung und kannst das mit den Jahren noch ausweiten, ob du nun irgendwann Musik studierst oder auch nicht.
Ja, mir geht es inzwischen schon besser und ich bin viel glücklicher!
An Violinanne,
deinen Rat im Sitzen Geige zu spielen habe ich auf verschiedenen Stühlen und Sofas ausprobiert. Fast überall empfand ich es als schwierig, vor allem hatte ich Probleme die E-Saite anzuspielen und nicht mit meinem Ellenbogen an meinen Bauch zu stoßen.
Dann habe ich mich mal auf die wesentlich hörere Armlehne meines Sofas gesetzt (ca. 80 cm hoch) und festgestellt das Geigenspielen nun doch auch im Sitzen möglich ist. Statt 2 Stunden täglich habe ich mir nun vorgenommen ca. 3 Stunden täglich Geige zu üben.
Am 21. Dezember werde ich dann bei einer Weihnachtsfeier vor meinen Patienten die bis dahin erarbeiteten Weinachtslieder vorstellen. Danke für deinen Supertipp.
In deinem Rat steckt sogar noch wesentlich mehr Potenzial. Ich beschäftige mich ja auch besonders intensiv mit Kontaktjonglage und da gibt es eine besonders wichtige und schwierige Übung und das ist der Ellenbogenstopp. Eine Kugel soll auf meinem Ellenbogen ruhig zum Stehen kommen und es sollte auch möglichst leicht und elegant aussehen.
Bei mir sieht diese Übung aber eher unelegant aus denn ich muss mich dabei immer sehr angestrengt wirkend konzemtrieren. Durch deinen Rat habe ich mal versuchsweise den Ellenbogenstopp im Sitzen auf der Sofalehne ausprobiert und festgestellt alles wackelt deutlich weniger.
Zum allerersten male ist es mir auch gelungen während dieser Übung auch mal für einige Sekunden die Augen zu schließen und dennoch ist die Kugel nicht vom Ellenbogen gefallen. Diese Erleichterung ist phänomenal, denn nun kann ich die Übung öfters und länger und eleganter wirkend üben und werde mit dieser Erfahrung sicher auch bald imstande sein alles auch im Stehen zu können.
Vielen Dank für deine tolle Anregung.
Liebe Grüße
Ibuki
Das ist auch noch eine sehr gute Idee, versuche es auf jeden Fall mal!
Danke Sofie für den Tipp. Aber mit der Sofalehne ist es erstmal okay. In den letzten Tage hatte ich auch wieder etwas mehr Kraft und konnte dann doch auch noch viel im Stehen üben. Das Wohnzimmer ist auch eher klein und deswegen möchte ich nicht noch mehr Möbel darin haben.
Liebe Grüße
Ibuki
Freut mich, dass das dir geholfen hat. Es stimmt, dass es auf vielen Sitzgelegenheiten schwierig ist, das geht mir auch so. Aber wenn's dann einmal passt... Liebe Grüße, Violinanne
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