Geige 432 Hz < | Ohne Schulterstütze spielen? | > Ausdruck in die Musik bringen |
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Hallo ihr Lieben,
ich frage mich seit längerem, ob ich vielleicht anfangen sollte ohne Schulterstütze zu spielen.
Ich habe es ab und zu mal ausprobiert und habe mich damit ein bisschen wohler gefühlt.
Der Klang meiner Geige ist auch schöner und ich fühle sie mehr.
Allerdings habe ich Schwierigkeiten mit der richtigen Haltung über einen längeren Zeitraum.
Habt ihr vielleicht ein paar Tipps für mich?
Ich wäre euch sehr dankbar.
Ich kann selbst nicht ohne Stütze spielen (Langhals), konnte aber einer Freundin, die auf Barockgeige umgesattelt hat, mit einem Tip dienen. Um dem Instrument auf der Schulter Halt zu geben, taugt ein dickes, rauhes Leder (Velours) besonders gut. Du könntest hier einmal anfragen:
http://www.lederversand-berlin.de
Im Moment haben sie auf der Website kein passendes Stück, aber vielleicht können sie dem Schicksal etwas nachhelfen.
Hallo,
schau mal in den Kato-Havas-Thread auf dieser Seite. (http://forum.geigen-forum.de/forum-0-10793-9_Kato-Havas).
Unten ist ein Video mit Menuhin verlinkt, der eine freie Geigenhaltung ohne Stütze demonstriert. Ich kann das selber leider so nicht umsetzen (obwohl ich ohne Stütze spiele), aber die Technik ist grundsätzlich so, dass die Halslänge eigentlich keine Rolle spielt. Ich habe einmal in einem Orchester einen Geiger mit dünnem, langem Hals gesehen, der genau so ohne Stütze spielte. Die Geige wurde kompromisslos mit links gehalten. Der hat nie die Schulter hochgezogen.
Weil so die Geige sowieso nicht zwischen Kinn und Schlüsselbein frei gehalten werden kann, ist letztendlich auch die Halslänge bei konsequenter Umsetzung irrelevant.
Ich selber halte die Geige auch fast immer mit links, ein Problembereich ist die Lage, bei der man den Korpus erreicht. Kurzfristig, denke ich, ziehe ich die Geige da auch etwas nach oben. Aber weil das immer nur kurze Momente sind, bin ich ansonsten in der Schulter immer sehr beweglich und habe, seit ich so spiele, nie mehr irgendwelche Verspanungen dort. Ermüdend ist es nur bei wirklich langen Werken, während derer man die Geige nicht zwischendurch mal kurz absetzen kann (Mendelssohn: Paulus etwa), aber im normalen Orchesteralltag ist das doch eher die Ausnahme.
Ich habe auch ein Leder am Geigenboden, ist dann gerade für Lagenwechsel im Bereich 4.-6. Lage für mich angenehmer.
Ich kann nicht sagen, dass die Geige sehr viel besser klingt als mit Stütze. Früher habe ich lange mit einem Kissen gespielt, das angeblich auch den Ton dämpft. Ich finde jedoch: Die Geige klingt am besten, wenn man das Setup benutzt, mit dem man sich am wohlsten fühlt. Denn damit kann man schlichtweg länger und besser üben und spielt im Optimalfall ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen.
LG, Flitzebogen
Ich habe während des Studiums nach 14 Jahren mit Stütze auf das Spiel ohne Stütze umgestellt (der Impuls kam von der Professorin, die auch ohne Stütze spielte), und es funktioniert bei mir gut. Der Schlüssel ist, wie ja auch schon geschrieben wurde, die Schulter nicht hochzuziehen und speziell beim Lagenwechsel abwärts mit dem Kinn leicht gegen das Schüsselbein zu drücken.
Ich spiele ohne Tuch oder sonstiges Accessoire. Viele nehmen ein Tuch oder ähliches.
Gruß Tommok
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