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Hy,
Ich bin neu hier und hab mit 29 vor ca. 3 Monaten in der Musikschule mit Geige begonnen.
Ich besitze eine eigene von meinem Opa.
So ich hab wegen der Ferien nun 3 Wochen keinen Unterricht mehr ansonsten immer 1x die Woche.
Ich hab jetzt glaub ich 12 oder 14 Stunden gehabt und nun ein Stück von Beethoven 9 Symphony 4 Satz einen Ausschnitt aufbekommen.
Das ist Son Lied in dem man bei einem Bogenstrich die Finger aufsetzt oder absetzt ich hoffe ihr wisst was ich meine.
Mittlerweile spiele ich mit 4 Fingern auf allen Seiten.
Nun wollt ich die A Seite auf 432 Hz stimmen Stimm ich dann alle 8 Hz runter?
Danke
Grüße
..
Die konkrete Frage lässt sich schon beantworten : Nein, Du stimmst nicht alle um 8Hz runter.
Wenn Du ein Stimmgerät (oder eine App?) zum Stimmen verwendest, wovon ich bei der Frage ausgehe, dann kannst Du dort die Frequenz des A einstellen. Das Gerät kümmert sich um den Rest.
Ich frage mich allerdings auch, wieso Du das überhaupt machen möchtest.
Aber wenn man soweit vom modernen Kammerton weg geht stellt sich die Frage welches Stimmsystem verwendet werden soll. Solange man diese Entscheidung nicht trifft kann man das nicht richtig beantworten, das ist einfach nicht eindeutig bei welcher Frequenz die anderen Töne dann liegen sollen.
Die Möglichkeit jedes beliebige Stimmsystem zu nutzen ist eines der Dinge, die eine Geige für mich großartig machen.
Das Stimmgerät wird vermutlich beim üblichen Stimmsystem bleiben womit dann wieder kein "historischer Klang" entsteht.
Vermutlich gehe ich gerade jedoch zu weit und der OP ist glücklich damit, einfach den Grundton zu verstellen und den tieferen Klang zu genießen.
Ah, interessant. Welches Stimmsystem verwendet denn ein handelsübliches Stimmgerät?
Wie ist das mit dem historischen Zusammenhang, welches Stimmsystem gehört zum Kammerton 432Hz?
Die zweite Frage kann ich nicht mit Gewissheit beantworten. Die Idee des inzmternational einheitlichen Stimmtons ist auch nicht so alt. Man weiß es tasächlich bei einigen Komponisten was sie benutzt haben, aber selbst zur gleichen Zeit war das an unterschiedlichen Orten unterschiedlich.
Was Beethoven genutzt hat müsste ich jetzt erst einmal nachlesen.
Die Wahl des Kammertons und das Stimmsystem sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Du kannst auf 440 gleichschwebend oder mitteltönig oder sonstwie musizieren, und auf 432 ebenso.
Es ist völlig unüblich, eine moderne Geige für ein Beethoven-Stück herunterzustimmen. Das machen vielleicht hochspezialisierte Ensembles auf Original-Instrumenten der Zeit, aber ein normales Orchester spielt alles von Mozart bis Neuzeit auf 443Hz.
Barock-Ensembles musizieren Musik speziell von Bach gerne auf 415 Hz, das ist etwa einen Halbton tiefer als 440. (In der Jazz- und Popmusik sowie in Crossover-Studioproduktionen wird traditionell auf 440 musiziert. Ein modernes Instrument zwischen 440 und 443 oder auch 444 zu stimmen, ist in der Regel kein Problem).
Wenn Du ausrechnen willst, auf welcher Frequenz die anderen Seiten landen, wenn Du (wovon ich abraten würde) auf 432 stimmst, musst Du schlicht und einfach die reinen Quinten ausrechnen - eine Geige stimmt man in der Regel in reinen Quinten (außer in bestimmten Situationen, z.B. mit Orgel oder Cembalo). Eine reine Quinte steht im Verhältnis 3:2. Wenn Du gleichmäßig abweichen willst, darfst Du nicht in Hertz, sondern musst in Cent rechnen. (ein Cent ist 1/100 eines wohltemperierten Halbtons).
Noch einfacher ist es, die Quinten nach Gehör zu stimmen, egal in welcher Grundstimmung. Man lernt es schnell und ist dann immer genauer als jedes Stimmgerät.
Gruß Tommok
Ja, ich stimme natürlich auch nach reinen quinten, alleine schon deswegen weil diese unglaublich leicht zu hören sind. Wenn ich mir aber schon derlei Gedanken über die Stimmung mache und eine höchst spezielle auswähle, ist das Stimmsystem eben auch relevant. Die 415Hz sind eine relativ moderne Einigung und dem einfachen Fakt geschuldet, dass beispielsweise ein Klavier weiterhin begleiten kann und nur minimal die Harmonien angepasst werden müssen durch den Halbtonschritt. Im Barock ging das unter 390Hz bis über 560Hz, je nach Region. Bei Bach geht man heute von der Orgel seines Heimatortes als Referenz aus, aber einen anderen Anhaltspunkt gibt es da auch nicht. Korrekter Weise muss man natürlich auch die Tonart bei Tonhöhen berücksichtigen, aber das ist wohl nur bei sehr guten Spielern relevant.
Das Stimm"system" beim Geigen ist grundsätzlich kontextabhängig. Es ist also kein "System" im eigentlichen Sinne. Jeder Ton kann selbst im gleichen Stück, je nach Kontext, anders intoniert werden.
So interessant diese Überlegungen sein mögen, man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass der Thread-Ersteller noch kein ganzes Jahr spielt und somit noch als Anfänger zu werten ist. In dem Stadium ist es für Überlegungen zum Thema Stimmsystem und wie viel Hertz das a haben soll, noch zu früh. In der Phase des Lernens müssen Intonation und Gehör noch geschult werden, und das ist schon schwierig genug, ohne dass man es durch variable Grundtöne und Wechsel zwischen Stimmsystem zusätzlich verkompliziert.
Aranton, ich fand did 432Hz von Anfang an nicht zielführend.
Ich stimme zu. Man sollte auf 440 oder 443 stimmen und dann erstmal eine gute intuitive Intonation entwickeln.
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