Alte Geige eines Freundes testen? < | E-Saite schrill beim Wechsel | > Dritte Geige im Orchester |
Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen
Schönen Abend,
Ich habe seit etwa einer Woche ein kleines Probles mit meiner E-Saite, und so langam verzweifle ich etwas, da ich weder eine Ursache noch eine Lösung finden kann. Ich hoffe dass vielleicht schon mal jemand ein ähnliche Erfahrung hatte und mir evtl weiterhelfen kann.
Also, das Problem:
Beim gebundenen Wechsel von der A zur E-Saite kommt es manchmal vor (bzw sagen wir mal zu 50%), dass anstatt einem E, wie es ja sein sollte, eine Art "stummes Schrillen" zu hören ist. Sehr hohe Frequenz, und nicht ansatzweise ein richtiger Ton.
Ich spiele seit etwa 10 Jahren und gewisse Ursachen für schlechten Klang beim Saitenwechsel kenne ich logischerweise, Finger berührt die nächste Saite, Bogenwinkel etc etc.
Allerdings habe ich etwas experimentiert, den Bogen so korrekt wie möglich geführt, keine Finger aufgesetzt und so weiter und so fort, der Ton ist so ungefähr jedes zweite mal schrill und naja, wie oben beschrieben. Und ich kann keinerlei Grund dafür erkennen, wenn ich zehnmal den Bogen genau gleich von A zu E bewege, dann klingt es mal scheußlich mal genau richtig, ohne dass ich etwas an der Bogenführung ändere.
Es tut mir leid, ich habe Schwierigkeiten das Problem genau zu beschreiben.
Vielleicht nochmal so direkt wie möglich:
Die E-Saite klingt beim gebundenen Wechsel von A manchmal, aber nicht immer, sehr schrill und hoch, und es scheint nicht an der Bogenführung zu liegen, oder an eventuellen Berührungspunkten mit den Fingern.
Ich habe die Saite gewechselt, da ich dachte vielleicht läge es daran dass die E-Saite schon etwas älter war, aber das Problem besteht weiterhin. Das Frustrierende daran ist, dass ich teilweise minutenlang spielen kann ohne dass das Problem überhaupt auftritt, und dann ist es plötzlich wieder da. Dann wieder nicht, und dann doch wieder, es ist nunmal nicht konstant.
Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich was da passiert, ich verstehe es zugegebenrmaßen überhaupt nicht ^^
Falls jemand eine Idee hat woran es liegen könnte, lasst es mich bitte wissen, ich wäre sehr sehr glücklich nicht mehr vor jedem gebunden Saitenwechsel auf E ein Stoßgebet senden zu müssen. Ich spiele hauptsächlich Swing, von daher wird viel gebunden.
Kleine Anmerkung, sonst klingt die Saite toll, ist wie gesagt jetzt auch neu und wenn ich nicht bindend wechsle (also ohne die Strichrichtung zu ändern, ich habe ehrlich gesagt keine Ahnug wie man das im Deutschen nennt), dann kommt das Problem auch nicht auf. Und es passiert nur auf der leeren E-Saite, nicht auf F etc
Liebe Grüße!
Vielen Dank für die Antwort, ich werde versuchen mehr darauf zu achten den Wechsel so sauber wie möglich abläuft.
Interessanterweise fällt mir das Problem allerdings erst seit kurzem auf, ich benutze das selbe Modell seit Jahren, und selbst nachdem ich die Saite gewechselt habe besteht es noch immer, daran dass die andere Saite zu alt war lag es also wahrscheinlich nicht. Die neue ist ja genau so wankelmütig.
Die Musik die ich spiele brauch eigentlich kaum höhere Lagen, und wechseln von D zu E kommt so gut wie nie vor. Also eigentlich nie nie.
Ich bin mir nicht sicher worauf sich der letzte Abschnitt bezieht, ich meine mit F, dass wenn ich zum Beispiel bei einem Arpeggio von D auf A zu F auf E wechsel, dann klingt es ganz normal. Wenn aber von D zu E, dann pfeift es manchmal.
Ich hoffe das erklärt es etwas besser.
Noch einmal vielen Dank!
Die Saite habe ich erneuert, das Problem besteht weiterhin.
Also daran dass die Saite alt war lag es nicht, und so alt war sie eh nicht, etwa vier Monate war sie drauf.
Ahaaa, also wenn C. Flesch das Problem anspricht, dann scheint es ja nichts ganz ungewöhnliches zu sein!
"Versagen im Legato" trifft es ja ziemlich genau. Die Nutzung des vierten Fingers ist bei mir etwas unpraktisch, da es für mich oft schneller und einfacher ist leer zu spielen, vor allem weil der Klang einer leeren Saite sich manchmal etwas mehr von Gitarren abheben kann, ganz gut für Soloeinlagen. Aber das kann ich mir ja zur not wenigstens für E antrainieren ^^
Kontaktstelle muss ich dann auch einmal genauer drauf achten, und die ersten beiden Punkte sind unwahrscheinlich, der Bogen ist niegelnagelneu (und meine erste "größere" Investition, jetzt wo ich mehr in Gruppen spiele).
Vielen Dank für den hilfreichen Beitrag!
Wenn das Problem so unvermittelt aufgetaucht ist und mit dem Saitenwechsel nicht zu lösen war, wäre - falls die obigen Tipps nicht helfen - vielleicht auch ein Gang zum Geigenbauer eine Option; er könnte schauen, ob etwas an der Geige justiert werden muss oder vielleicht zu einer anderen Saite raten. Möglicherweise wäre das Eudoxa-E mit Aluminiumumspinnung eine Option, falls es in Deinen Satz und zum Instrument passt.
Eine gute, kräftige und nach meiner Erfahrung recht wenig pfeifanfällige Alternative wäre die Pirastro No.1.
Sag, hast Du das Saitenmodell gewechselt? Worauf spielst Du denn? Weil, wenn das Problem nun nach 10 Jahren des Spielens erstmalig verstärkt auftritt sollte es ja wohl eher nicht nur an Deiner Bogentechnik liegen... Oder?
Mit "das Saitenmodell gewechselt" meine ich, bevor das Problem aufgetreten ist. Denn ehrlich gesagt, länger als 4 Monate hält bei mir kaum einmal eine E durch, egal ob umwickelt oder nicht - bei einer täglichen Durchschnittsbelastung von etwa 90 Minuten. Erst beginnen sie zu pfeifen, dann erst bricht der Ton ein. Bis sie nicht mehr quintenrein sind plage ich mich dann üblicherweise nicht ab...
Hallo YannickFrings,
das Problem mit "pfeifenden Saiten" ist (intakte, quintenreine Saiten vorausgesetzt) ein Problem der Kontaktstelle (von Bogen und Saite) sowie des Bogengewichts mit dem man die Saite anspielt.
Beim Anstreichen der Saite entsteht das "Pfeifen" durch eine ausschließliche Anregung von Obertönen (Oberschwingungen) bei gleichzeitigem Fehlen des Grundtons (der Grundschwingung). Durch Anstreichen einer Saite zu nahe am Steg mit zu wenig Bogengewicht kann man jede Saite zum Pfeifen bringen.
Pfeift eine Saite beim Saitenübergang überdurchschnittlich häufig, dann liegt die Ursache oft in einer unterschiedlichen Lage der optimalen Bogenkontaktstellen der benachbarten Saiten. Bei einer pfeifenden E-Saite betrifft das die Lage der Kontaktstellen von A- und E-Saite. Beim Übergang von der A- auf die E-Saite kann die Kontaktstelle oft nicht schnell genug verschoben werden. Dadurch spielt man die E-Saite "an der falschen Stelle" an und sie pfeift.
Durch Veränderung der Saitenstärke läßt sich die optimale Kontaktstelle verschieben. Das Problem einer pfeifenden E-Saite läßt sich meist durch Verwendung einer etwas stärkeren E-Saite beheben. Alternativ kann man stattdessen auch eine weichere A-Saite verwenden.
Ich wünsche Dir und allen Mitlesern noch einen schönen Tag!
Hallo YannickFrings,
Stehgeiger hat mit dem letzten Satz etwas angesprochen, was bei mir auch positiv gewirkt hat. Ich wählte eine etwas stärkere E- Saite. Meine A-Saite ist weich. Kann die Pirastro Wondertone Solo, advanced steel mittel 026 sehr empfehlen. Die spricht sehr gut an, klingt gar nicht schrill....für mich einfach nur perfekt! Da ist die Pirastro No 1, die verspricht , nicht zu pfeifen nichts dagegen. Ich hatte dann definitiv Ruhe, als mein Bogen neue Haare erhalten hatte. Es kann als auch hier noch der Hase im Pfeffer liegen ;-).
Grüsse aus der Schweiz
Sag, hast Du das Saitenmodell gewechselt? Worauf spielst Du denn? Weil, wenn das Problem nun nach 10 Jahren des Spielens erstmalig verstärkt auftritt sollte es ja wohl eher nicht nur an Deiner Bogentechnik liegen... Oder?
Entschuldigt die späte Rückmeldung,
Ich war in letzter Zeit etwas mit einem Umzug und Festival-Organisation beschäftigt.
Zum Thema:
Wurde jetzt öfters gefragt, ich spiele auf Larsen Tzigane, seit etwa zwei Jahren, ohne Probleme bis jetzt.
Ich habe nicht gewechselt, nein.
Zu der Anregung von asmahan: der Geigenbauer hat vor recht kurzer Zeit wieder drübergeschaut und kleine Reperaturen vorgenommen. Ich kenne den Mann sehr gut, und er spielt immer mal wieder auf meinem Instrument, und ihm ist bis dato sonst nichts aufgefallen. Zugegeben, seit das Problem auftritt habe ich ihn nicht mehr gesehen.
Mal zur Klärung, die Saite "pfeift" nicht einfach. Das würde ja heißen dass sie generell Probleme macht, Das tut sie aber nur von der A-Saite aus legato angespielt. Ansonsten, wenn nicht ganz genau das gemacht wird habe ich überhaupt keine Beschwerden.
Ich denke Doppelfgreifers Kommentar und die Ausführungen von Flesch treffen es so gut wie es nur geht.
Legato, 16tel, Versagen.
Vielleicht fällt es mir jetzt erst auf, da ich seit kurzem wieder sehr geziehlt genau das übe, lange 16tel Passagen mit offbeat Bünden, um meine Geschwindigkeit zu verbessern. Swing halt.
Vielen Dank an alle für de rege Teilnahme!
hast Du das Saitenmodell gewechselt?
Alte Geige eines Freundes testen? < | Zurück zur Liste | > Dritte Geige im Orchester |
Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Log In
Diese User sind gerade online: