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Hallo liebe Geigen-Community,
ich hatte letzte Woche die Gelegenheit einen 92 jährigen ehemaligen Orchestergeiger kennenzulernen.
Dieser zeigte mir einige seiner Geigen (Er möchte nach und nach alle verkaufen)
Unter anderem war dieses Instrument dabei:
-Zettel Vuillaume (leider hab ich ihn nicht fotografiert)
- auffälige Schnecken gestaltung
- Randeinlage sehr schmal und sehr nah am Rand
- f-Löcher schlicht
- Decke schlicht
- Klang sehr ausgeglichen, nicht zu offensiv, gute Ansprache, aber nicht umwerfend
Meine Suche im Netz war bisher erfolglos. Hat Vuillaume und/ oder einer seiner Nachfolger solche Geigen gebaut?
PS: Der Besitzer schätzt den Preis übrigens auf ca. 20.000 Euro. Ihm wurden Seinerzeit angeblich 100.000 DM geboten.
Eine Ferndiagnose ist natürlich schwierig, da müsste man das Instrument schon in den Händen halten.
Aus der Ferne sieht es aus wie eine typische Mirecourt-Geige, vielleicht ist es auch Chipot-Vuillaume, dann würde wenigstens der Name Vuillaume vorkommen.
Chipot-Vuillaume hat aber mit dem Geigenbauer Jean-Baptiste Vuillaume nichts zu tun, obwohl er auf seinen Zetteln schreibt, er wäre der Schwiegersohn von J.B. Vuillaume. Interessanterweise ist diese Aussage trotzdem richtig, allerdings war der Schwiegervater namens J.B. Vuillaume Schuster und nicht der berühmte Geigenbauer.
Ich will damit aber nicht sagen, dass es sich hier um eine Chipot-Vuillaume handelt!
20'000 sind für eine Chipot-Vuillaume zuviel, für eine J.B. Vuillaume zuwenig. J.B.Vuillaume ist sowieso unwahrscheinlich.
Aber wie schon so oft gesagt: Ab zum Geigenbauer!
Gruß, Leutarius
Vielen Dank für diese Einschätzung,
ich hatte mir auch schon gedacht dass es wohl keine originale Jean Baptiste Vuillaume sein könnte.
Der Zettel wird wahrscheinlich nicht authentisch sein, denn ich erinnere mich das darauf stand : "Rue Croix-des-Petits-Champs " (Also keine Chipot-Vuillaume)
Ich hatte gehofft dass die Schnecke einen Hinweis geben könnte. Diese "gerade" und nicht gewölbte Form des Schneckenrückens habe ich bis dato noch nie gesehen. Auch bei sämtlichen Mirecourt Geigen noch nicht.
Schöne Grüße
Husky
Chipot Vuillaume ist es sicherlich nicht. Ich habe eine solche Geige mit 12 Jahren bekommen und war dann 14 Jahre lang mit ihr "verheiratet". Diese Instrumente sind sehr sauber gearbeitet, etwa im Stile Bernardel oder Collin-Mezin vergleichbar. Kastanienfarbener Lack ect., typisch französisch....
Eine solche Schnecke mit geradem Grund in den Windungen habe ich bei einer aus Böhmen zugeordneten Geige gesehen. Diese hatte jedoch im F-Klappenbereich eine ähnlich ungewöhnliche Gestaltung.
Bei der abgebildeten Violine halte ich eine solche Herkunft (wenn auch das Urteilsvermögen bei Bildern eingeschränkt ist) für denkbar.
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