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Hallo,

meine Tochter hatte auf ihrem 1/8-Cello ja anfangs sozusagen ein schlaffes Seil als C-Saite drauf, das bei jeder Berührung die Tonhöhe wechselte, Diese Saite hatte der Händler dann auch bald ersetzt durch eine schon eher auf einem stabilen C befindliche Saite. Leider bin ich nicht mehr ganz so sicher, welche es ist, ich glaube Nürnberger.

Jedenfalls hat man sich die Stimmstabilität hier durch eine extreme Dicke und Schwere erkauft. Gibt es da vielleicht Saiten, die einen Kompromiss darstellen? Wobei mir klar ist, dass man nie etwas komplett Befriedigendes wird finden können bei der kurzen Länge.

Meine Tochter hat erst vor 3,5 Monaten angefangen und bisher die C-Saite fast nie gebraucht, höchstens mal als Leersaite für Bogenübungen. Nun kommen die ersten Stücke dran, bei denen man auch mit dem Finger die C-Saite benutzen muss, und es geht leider überhaupt nicht. Die Saite ist sooo schwerfällig, dass man nur mit groteskem Kraftaufwand einen gegriffenen Ton darauf spielen kann. Dieser klingt überhaupt nur, wenn man richtig brutal laut spielt. Sie hat kaum die Kraft dazu, die ließe sich natürlich einigermaßen aufbauen. Aber auch ich kann eben nur einen ganz lauten Ton da herauskneten, das ist unzureichend. Noch halten sich die Stücke mit C-Saite in Grenzen, aber meine Tochter ist zierlich und wird dieses Cello noch lange spielen. Sie kommt gut voran, man muss also davon ausgehen, dass sie auch auf diesem Instrument die C-Saite voll einsetzen wird müssen. Auf den anderen Saiten spielt sie mit guter Haltung alle Finger, es ist also nicht prinzipiell eine Neuheit für sie, Finger zu benutzen.

Also: Gibt es etwas dünnere kleine C-Saiten?

LG, Flitzebogen

Gute Saiten für kleine Celli gibt es bei Larsen.

Ev. Pro Arte C-String mit Nylonkern , J5904 Ca. 44,90 € .

Zur Frage: gibt es etwas dünnere kleine C-Saiten?

Etwas Physik:

Aus der folgenden Grundregel heraus ergibt sich, dass bei kleineren Instrumenten die Saiten immer dicker sein müssen:

Um einen bestimmten Ton zu erzeugen ist eine bestimmte Masse (Materialabhängig) notwendig. Da die schwingende Saitenlänge bei kleineren Instrumenten kürzer ist, der Ton zu den größeren Instrumenten jedoch gleich ist, muss die gleiche Masse auf einer kürzeren Strecke verteilt werden. Ergo, die Saite ist bei kleineren Instrumenten im Verhältnis dicker. 

Aus dieser Gesetzmäßigkeit heraus ergibt sich auch die Tatsache, dass die 3 oberen Saiten der Bratsche dünner sind als die entsprechenden Geigensaiten.

In der Praxis ergibt sich daraus: Wenn z.B. auf einem 1/2 Cello die "dünnere" Saite eines ganzen Instrumentes aufgezogen wird, empfindet man die Saitenspannung als zu schlapp, da Masse fehlt. Auf der anderen Seite können bei kleinen Instrumenten schneller Anspracheprobleme auftreten.

Nun gibt es Saiten mit unterschiedlichen Materialien in der Umspinnung. Hier gibt es wiederum Stärkenunterschiede.

Gute Erfahrungen habe ich mit Larsen gemacht.

Hallo,

danke für die Antworten. Dass die kleineren Saiten dicker sein müssen, ist mir klar. Aber ab einer gewissen Dicke ist sie einfach unmöglich zu spielen, außer in grotesker Lautstärke und mit unverhältnismäßig großem Kraftaufwand.

Es sollte also ein Kompromiss her. Denn die anfängliche provisorische Lösung war ja auch eine dünnere Saite, die man wegen ihrer Schlaffheit nicht benutzen konnte.

Gibt es denn Larsen-Saiten auch in 1/8-Größe? Und diese Pro-Arte habe ich jetzt auch nirgends angeboen gesehen.

LG, Flitzebogen