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, 08.03.2016, 19:57:25 Hallo Miteinander,
Ich heiße Martin und habe eine Frage an euch :)
Ich habe eine Geige und würde sie gerne verkaufen. Doch habe ich keine Ahnung wo ich am besten so eine Geige anbringen kann bzw. was sie wert ist. Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Zur Geige:
Geigenbauer Bestgen und Söhne aus Bern
Huh!? Was ist das?
Das sieht aus wie eine sehr spezielle Viola d'amore mit zu wenig Saiten und mit Bünden. Und mit sehr ungewöhnlicher Korpusform und einem Wirbelkasten, den ich so noch nie gesehen habe.
Was sagt der Experte dazu? Christian?
, 10.03.2016, 21:23:03 Die Bünde und die Form erinnern auch an gewisse Modelle des als Schossgeige oder Streichzither bekannten Instruments, das vor allem in der Volksmusik verwendet wird. Dieses habe ich allerdings bisher nur mit 4 Saiten gesehen. Schliesse mich dem Ruf an: Experten vor!
Immerhin hat das Teil einen Kinnhalter, es wird also anscheinend unterm Kinn gespielt, daher der Gedanke an die d'amore (die allerdings mehr Saiten und keine Bünde hat). Christian, erleuchte uns! :)
, 11.03.2016, 06:33:34 Hallo Martin!
Vielleicht ist die folgende Firma
Musik Bestgen GmbH
Uferweg 42C,
Bern
Telefon: 031/3111050
mit dem Geigenbau Bestgen verwandschaftlich verbunden und kann Dir in Bezug auf das Instrument
weitere Informationen geben?!
Nachfragen kann nicht schaden. Laß es uns wissen, wenn Du Erfolg haben solltest!
Viel Glück
Unter dem Namen Hans Wach München habe ich vor etwa 10 Jahren eine ähnliche Geige zu Dekozwecken bei Ebay für sehr wenig Geld gekauft. Ein Hans Wach Instrument wurde dort kürzlich wieder angeboten und hat große Ähnlichkeit zu der oben vorgestellten Geige:
http://www.ebay.de/itm/sehr-alte-Geige-bezeic ... stauriert-werden-/201506958296
Die "klassische" Geige existiert ja bereits seit etwa 500 Jahren in einer Formvollendung, die durch Experimente nur wenig Umgestaltung erfuhr. Eine einschneidende Veränderung trat etwa 1850 durch Normierung der Halslänge, des Halswinkels und etwas längerem Bassbalkens auf. Die in dieser Zeit gebauten großen Konzertsäle erforderten den Anspruch nach lauter klingenden Instrumenten. Die vorher gebauten Instrumente laufen unter dem Begriff Barockinstrumente und werden in der historischen Aufführungspraxis eingesetzt.
Alle anderen Umformungen, wie eine hier im Forum kürzlich vorgestellte stark verrundete Geige, eckenlose Geigen, Instrumente, deren Schallöcher in den Zargen angebracht sind, die von Herrn Stroh entwickelten "Strohgeigen", die vor 100Jahren für Schallplattenaufnahmen konzipiert wurden ect. haben sich nicht wirklich durchgesetzt und fristen ein museales Schattendasein. Die Wertigkeit dieser Instrumente ist schwer einzuschätzen, da hier eigentlich kein Markt existiert.
Auch als Geigenbauer habe ich mich damit kaum beschäftigt, da Anfragen hierzu gen 0 gehen.
Original Strohgeigen
http://www.forum.geigen-forum.de/forum-0-2764-923_Kurios-Die-Stroh-Geige
und Spazierstockgeigen
http://www.forum.geigen-forum.de/forum-0-668-863_Spazierstock-Geige
werden bei Auktionen hingegen recht hoch gehandelt.
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