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Guten Morgen,
ich habe mal gelesen, dass manche mit dem crom. Stimmgerät die Intonation üben. Ist das sinnvoll? Wie genau müssen Töne eigentlich sein? Gibt es da eine Art "Toleranzbereich"?
LG
Marl
Ob ein Stimmgerät dafür sinnvoll weiss ich nicht und kann ein Lehrer sicher besser beantworten.
Zum "Toleranzbereich": Es ist leider viel komplizierter (und spannender), weil es den richtigen Ton so wie Du es wahrscheinlich meinst, nicht unbedingt gibt.
Ein ganz tolles Buch zu dem Thema ist Intonation: Spielräume für Streicher von Gerhard Mantel.
Ich habe das vor längerem auf eine Empfehlung hier im Forum gelesen und kann es nur jedem weiterempfehlen, der Fragen zur Intonation hat!
(Bei dieser Gelegenheit viele Grüße und herzlichen Dank an peerceval für damalige Empfehlung )
Florian
Ich würde nicht dazu raten, das zu machen. Das Hauptproblem ist wie oben gesagt, dass das Stimmgerät nach einer gleichstufigen Stimmung ausgerichtet ist, was aber nicht der Praxis bei Streichinstrumenten entspricht. Man macht sich dann nur verrückt. Mit aufmerksamem Zuhören sowie vergleichen der Töne mit den leeren Saiten (bzw. Oktaven, Quinten, etc.) sollte man die Intonation ausreichend üben können. Das Wichtigste ist meines Erachtens, dass man sich nicht vorschnell glaubt, was man spielt, sondern sich grundsätzlich fragt, ob der Ton richtig ist. Das Buch von Mantel lese ich auch gerade, finde es auch super.
Vielen Dank für die Antworten und den Buchtipp. Ja, das Stimmgerät macht mich echt verrückt. Ich lass das jetzt. .
Seit ich mit dem Stimmgerät übe, ist meine Intonation nicht wirklich besser geworden. Ich habe jetzt über mehrere Monate durchweg das Stimmgerät an der Geige gehabt. Ich kann immer noch nicht sagen, wenn ein Ton im Unterricht (ohne Stimmgerät) zu hoch oder zu tief ist. das Gedächtnis behält sich die Töne einfach nicht. DAs ist total frustrierend. Ich habe mir jetzt auch das oben erwähnte Buch bestellt und hoffe nun auf bessere Erfolge. Ich habe leider erst mit 31 Jahren angefangen Geige zu spielen und vorher null musikalische Ausbildung genossen. Da erarbeitet sich nun vieles schwerer. Ich bleibe aber dran!
Ständig mit dem Stimmgerät zu üben geht eigentlich "gegen die Natur" des Geigenspiels. Bei diesem Instrument ist die Fähigkeit, sich rein nach dem Gehör orientieren zu können, essenziell - und das lernst Du nie, wenn Du stattdessen aufs Apparätchen schielst.
Es gibt aber sozusagen gratis und franko eine Orientierungshilfe beim Spielen, nämlich die Obertöne: Wenn Du zum Beispiel auf der D-Saite das G sauber greifst, schwingt die leere G-Saite mit, beim D auf der A-Saite die leere D-Saite, beim A auf der E-Saite die A-Saite. Dasselbe mit der höheren Saite, wenn Du auf der G-Saite das D, auf der D-Saite das A und auf der A das E greifst. Das sind die einfachsten, aber bereits sehr nützlichen Anhaltspunkte; es gibt auch kompliziertere Oberton-Beziehungen, die Du Dir am besten vom Lehrer/der Lehrerin erklären lässt.
Wenn Du in der 1. Lage unsicher bist, ob der 2. Finger richtig sitzt, kannst Du auch einmal überprüfen, ob du eine saubere kleine oder grosse Terz kriegst, wenn Du den Ton zusammen mit der leeren höheren Saite spielst.
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