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, 22.01.2016, 08:08:36 Hallo zusammen,
ich bin die Neue hier! Kurz zu mir: 11 Jahre Spielpraxis, davon ca. 7 Jahre Unterricht, den Rest der Zeit "nur" zweimal pro Woche in Orchestern gespielt.
Nun möchte ich nach 15 Jahren Spielpause wieder einsteigen und habe gleich eine Frage:
Ich kriege jetzt Thomastik Vision aufgezogen. Welches Kolophonium würdet Ihr dazu empfeh? Ich habe zwar in der Werkstatt einiges gefragt, aber das fiel mir erst zuhause eiin...
Ich freue mich auf Eure erfahrenen Antworten!
Viele Grüße
Die Anästhesieschwester
Die Aufgabe des Kolofoniums ist folgende:
Die Klebkraft muss so stark sein, dass sie kurzzeitig die Saite erfasst und dann diese im richtigen Moment wieder los lässt. Das wiederholt sich dann immer wiederkehrend.
Das richtige Kolofonium muss auf den Punkt genau die Balance zwischen dem Verkleben und wieder Loslassen bringen.
Nun haben Instrumente unterschiedliche Anspracheverhalten. Ein sehr leicht ansprechendes Instrument benötigt weniger Klebkraft als ein Instrument mit schwerer Ansprache. Die Wahl des richtigen Kolofoniums bezieht sich also nicht allein auf den Saitentyp.
Ein härteres Kolofonium bietet weniger Klebkraft, als ein weicheres. Cellokolofonium muss aufgrund der dickeren Saiten weicher und klebriger sein als das Geigenkolofonium. Bei Kontrabasskolofonium wird von Herstellern sogar Bienenhonig beigemengt um die Klebkraft zu erhöhen, da die Saiten erheblich dicker sind und eine stärkere Verklebung notwendig ist um die Saite zu ergreifen.
Daraus ergibt sich folgendes:
Ist die Klebkraft zu hoch im Verhältnis zur Ansprache des Instrumentes, verklebt die Saite stärker und der Rückschwung kann im Verhältnis nicht richtig stattfinden. Das macht sich dann durch stärkere Nebengeräusche bemerkbar. Bei einer zu schwachen Verklebung entsteht ein schwammiges Spielgefühl.
Aus diesen Dingen heraus lässt sich nicht ein bestimmtes Kolofonium nur auf einen Saitentyp festlegen, sondern muss zum Gesamtpaket "Instrument, Ansprache, Klangfarbe" passen.
Hallo Geige,
vielen Dank für die umfangreiche Antwort!
Also kaufe ich noch nichts ein, sondern lasse den Geigenbauer entscheiden, welches Kolophonium er empfiehlt.
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