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Zugeordnete Kategorien: E-Geige
Hallo,
hat jemand Erfahrung damit, wie man eine akustische Geige am besten verstärken kann, wenn man mit einer Band spielt?
In einem Laden wurde mir ein Mikrofon statt integriertem Tonabnehmer empfohlen.
Gruß
Marl
Ich habe schon einige Systeme ausprobiert und habe nun für mich die optimale Lösung gefunden (wenn auch nicht ganz billig): Schertler STAT V. Das ist ein Kontaktmikrofon, auf dem ein kleiner Kork aufgebracht ist. Dieses System wird im Steg unterhalb der E-Saite platziert. Man muss dazu den Korken mit Schleifpapier (oder einer Nagelfeile) entsprechend anpassen, damit er in das Stegloch passt, ggf. auch das Stegloch erweitern. Das klingt komplizierter als es in WIrklichkeit ist. Ich hab das in ca. 15 Minuten geschafft. Der STAT V benötigt ausserdem noch einen Vorverstärker, zB den STAT PRE von Schertler. Vorteil dieses Systems ist - neben der überragenden Klangqualität - dass man über einen entsprechenden Verstärker (ich selbst benutze ein BOSE-System) sehr laut spielen kann, zB in einer Band.
Hallo Marl,
Grundsätzlich gibt es nur individuelle Lösungen, zu unterschiedlich sind Rahmenbedingungen, Geigen, Spieltechnik, Interesse an "dem ganzen Elektro" und die jeweils eigenen Ansichten. Das Schertler System macht auf jeden Fall einen hochwertigen und auch hochpreisigen Eindruck. Kann für Deine Ziele prima sein, möglicherweise gibt es aber sinnvolle Alternativen.
Kannst Du etwas weiter erläutern, wie die Geige eingesetzt wird? Welche Musikrichtung, sind Bläser oder Schlagzeug dabei? Wie wird weiter verstärkt? Wie sieht das Monitoring aus? Wie viel Geld bist Du bereit auszugeben?
Akustische Geigen feebackfrei laut zu bekommen ist ein sehr komplexes Thema, für "nur ein wenig lauter" kann ein Mikro funktionieren, ist aber bezüglich der Gesamtlautstärke wegen Feedback schnell am Ende. Die Pickuplösungen finden immer dann ein Ende, wenn es bezüglich des Geigenkorpus zur Rückkopplung kommt. Per Notchfilter kann man den Moment etwas herauszögern, wenn es aber wirklich laut wird auf der Bühne, dann bleibt nur eine reine E-Geige übrig (und auch die kann koppeln).
Hallo,
ich stimme Fiddletroll zu, dass es sehr auf die individuellen, konkreten Bedingungen und Bedürfnisse ankommt, wenn man sich für eine Tonabnahme beim Streichinstrument entscheidet. Trotzdem hier ein paar Hinweise:
Wenn es darum geht, unkompliziert und mit wenig finanziellem Aufwand die Geige nur lauter zu machen (ohne große klangliche Ansprüche), dann reicht eine Piezo-Pickup, der einfach in die Stegöffnungen eingeklemmt werden kann. Piezo von Shadow
Sehr gute Erfahrungen habe ich auf dem Cello mit dem sehr rund klingenden Shadow Nanoflex gemacht, dazu muss allerdings der Steg angehoben werden und diese dünnen Folien zwischen Stegfuß und Decke geschoben werden. Auch hier muss am Instrument nichts verändert werden, und der Pickup ist sehr viel günstiger als etwa der o.g. Schertler, den ich allerdings nicht aus der Praxis kenne. - Der Nanoflex wird, so mein eigener Eindruck von Konzerten, recht häufig von Profis genutzt. Shadow Nanoflex
Wenn es heftige Schalleinwirkungen auf die Geige gibt, dann kommt, wie oben bereits erläutert, wg. der Rückkopplung die Verstärkung von Korpus-/Stegschwingungen nicht mehr in Frage. Neben einem reinen E-Instrument gibt es noch eine zweite Möglichkeit, nämlich die Abnahme über elektromagnetischen Tonabnehmer, wie etwa bei der E-Gitarre. Dort werden durch Stahlsaiten erzeugte elektromagnetische Schwingungen verstärkt, die nichts mit der Korpusschwingung zu tun haben. Voraussetzung: Saiten mit Stahlkern und die Installation eines entsprechenden Tonabnehmers, der der Rundung des Griffbrettes in etwa entspricht, wie hier bei dem "Rebo": Rebo-Pickups
Nachteil bei elektromagnetischer Abnahme ist fehlender Nachklang durch den Korpus, sobald die Saite gestoppt wird, ist der Ton weg (was man wiederum mit einem Halleffekt versuchen kann zu kompensieren), da klingen die oben geschilderten Lösungen natürlicher, die würde ich für den Anfang favorisieren.
Herzliche Grüße
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