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Hallo, :)
Ich spiele jetzt ca. seit einem Jahr Geige und bin 16 Jahre alt.
Ich habe mir fest vorgenommen nach der Schule zu Studieren, da ich in knapp 3,5 Jahren fertig bin frag ich euch wäre das möglich dieses Vorhaben in der Zeit umzusetzen?
Meine Lehrerin sagt selber auch das ich sehr begabt bin.
Aber reicht das von der Zeit her?
https://www.mdw.ac.at/115
und wenn nicht wie lange müsste ich dann noch Spielen?
Danke für eure Antworten :)
Eure Jana
Hallo Kyrla
Das ist allgemein schwer zu beantworten, ich z.b. bin jetzt 16 und seit einem knappen Jahr Jungstudent und spiele, seit ich 4 Jahre alt bin.
Also 4,5 Jahre halte ich für ein bisschen knapp, aber Wunder gibt es natürlich immer;)
Ich weiss nicht, wie es an dieser Hochschule ist, aber generell gilt, dass man ein großes romantisches Violinkonzert (Mendelssohn, Bruch, Brahms usw.) , ein Mozart Konzert, mindestens zwei Sätze aus den Bach Solosonaten-Partiten , ein modernes Stück (bei mir zb. Fratres von Pärt) und eine fortgeschrittene Etüde, also Kreutzer, Rode , Dont, oder sogar Paganini, wobei Paganini an den meisten Hochschulen kein Muss ist.
Und so ein Programm vorzubereiten und alles wirklich überzeugend zu spielen, ist nicht unbedingt leicht, wahrscheinlich wirst du bei der Prüfung manches nur kurz anspielen müssen, mehr als 10-15 Minuten wird man denke ich nicht angehört, aber da musst du schon alles draufhaben.
Dazu kommt noch eine Musiktheorie-prüfung und Nebenfach(Klavier), die ist allerdings sehr gut zu schaffen in 3.5 Jahren:)
Ich kann aber natürlich dein Spiel nich hören und somit nicht beurteilen, das kann deine Lehrerin besser, deswegen solltest du das vll. auch mit ihr besprechen, aber nur mal, dass du einen Eindruck davon hast, was für eine Aufnahmeprüfung verlangt wird.
Lg
Hallo,wenn auch etwas spät!
ich konnte auf die Schnelle nicht die für eine Aufnahmeprüfung heute geforderten Stücke finden. Ich selber habe vor knapp 20 Jahren begonnen zu studieren, und das geforderte Programm lag offiziell deutlich unter dem, was Adi220 hier beschrieben hat! Natürlich kann sich alles ändern, aber im Grunde beschreibt er das, was heutzutage bei Probespielen NACH dem Studium Standard ist. Da außerdem die musikalische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen sich seit 20 Jahren nicht erkennbar um ein wirklich Vielfaches von der Qualität her gesteigert hat, würde es m.E. auch keinen Sinn machen, derartige Anforderungen zu stellen. (Auch das Niveau der Orchesterstellenbewerber hat sich in dieser Zeit nicht merklich verändert). Das heißt jedoch nicht, dass nicht viele Bewerber, gerade aus dem Ausland, die eine oft wesentlich stringentere Grundbildung erhalten haben, nicht doch dieses Niveau anbieten und Leute, die noch nicht so weit sind, hinter sich lassen würden, wenn es nur wneige Plätze und viele Kandidaten gibt...
Ich hatte damals nicht nur Musik im Kopf, daher hatte ich auch nicht im voraus meine gesamte Freizeit mit der Geige verbracht. Als ich dann anfing zu studieren, schüchterte mich zunächst etwas ein, was die Leute in meiner Klasse so alles spielten. Nach nur wenigen Wochen Dauerüben hatte sich mein Bild bereits relativiert - es gab Stärkere und Schwächere, und auch ich spielte im Laufe der ersten zwei Semester bereits Stücke, die mir vorher viel zu hoch gewesen wären. Man wächst da ganz selbstverständlich rein. Und man hat unglaublich viel mehr Zeit zum Üben als vorher. Es gab einige Studenten, die studierten Schulmusik, weil sie die Aufnahmeprüfung für künstlerische Ausbildung nicht geschafft hatten. Die machten später noch Aufnahmeprüfungen erst für Instrumentalpädagogik und schließlich auch für die künstlerische Ausbildung.
Was ich selber immer abgelehnt hatte (ich wollte nie Lehrerin an einer Schule werden!), erscheint mir im Rückblick als geniale Lösung, denn man hat eine viel niedrigere Messlatte zu Studienbeginn, kommt also überhaupt erstmal rein, kann alle Professoren kennen lernen (unbedingt bei allen hospitieren!), und dann hat man ja insgesamt mehr Studienzeit zur Verfügung. Sattelt man da dann noch oben drauf, so beginnt man die künstlerische Ausbildung an einem Punkt, der schon weiter ist als bei anderen, die ihr Erststudium gerade dort beginnen. Würde ich also sehr in Betracht ziehen.
Ansonsten - Informiere dich selber, höre z.B. mal bei Jugend musiziert zu. Du musst dich nicht mit den Bundespreisträgern messen, aber was ist so das obere Drittel oder Viertel der Landeswettbewerbe? Das waren in etwa die, die zumindest zu meiner Zeit später die Bewerber für die Studienplätze ausmachten. Wenn man da weit drunter liegt, wird man es wohl nicht schaffen. es sei denn, über den Umweg von Studiengängen, bei denen das Einstiegsniveau nicht so hoch angesetzt wird.
Ganz wichtig: Erkundige dich nach Professoren, nimm mit denen Kontkt auf, spiel denen optimalerweise schon vor, höre in deren Unterricht zu, das ist gar nicht so unüblich. Ich kenne deine Lehrerin nicht und will dich nicht entmutigen, aber ich habe echt recht häufig erlebt, dass Lehrer nach langen Jahren im Musikschulbetrieb und zahllosen uninteressierten Schülern ein bisschen das Maß verlieren und so übeschwänglich sind über den einen nach Jahren, der die Geige mal wirklich ernst nimmt, dass derjenige manchmal übertrieben gehandelt wird. Ich habe eine solche Schülerin privat, wurde mir fast schon wunderkindmäßig angepriesen von der Exlehrerin, die bräuchte jetzt mal einen noch fordernderen Unterricht, und ich war schon sehr gespannt. Leider habe ich sie die ersten Wochen total überfordert, weil ich mir wer weiß was für eine großartige Lernfähigkeit nach der Beschreibung vorgestellt hatte. Die ist nicht unbegabt, aber ich musste schon sehr weit nach hinten rudern, um mit ihr für meine Begriffe eher langsam Stück für Stück voranzukommen. NIchts außergewöhnliches jedenfalls. Wie gessgt, das kann bei dir ganz anders sein, aber es ist für dich nur fair, wenn du wirklich weißt, wo du stehst, und zwar auch im Vergleich zu anderen.
Außerdem lerne zwischendurch ausreichend Theorie(Gehörbildung etc. und mögl. auch ein bisschen Klavier. Diese Teile der Aufnahmeprüfung werden oft nicht ganz ernst genommen, sind aber eigentlich nicht so unwichtig und auch nicht so intuitiv machbar, wie einige denken. Darauf sind bei uns damals hpts. Sänger hereingefallen, die ja recht häufig erst deutlich nach der Pubertät ihre Stimme entdeckt hatten und ganz schnell von null auf Profi werden wollten. Wer seit früher Kindeheit immer schon Noten lesen, und gewissermaßen auch analysieren musste, ist da klar im Vorteil. Diese Kenntnisse brauchen nicht so lange, aber jetzt ist ein guter Zeitpunkt, sie sich auch anzueignen. Und Klavier Nebenfach wird meines Wissens auch immer verlangt.
LG, Flitzebogen
PS: Wenn du jetzt alles auf eine Karte setzst, dann wirst du auf jeden Fall in den nächsten paar Jahren unglaublich viel lernen, konkret geigerisch, aber auch an sog. Softskills (Durchhaltevermögen, Disziplin, Genauigkeit, Lernen lernen usw.). Das ist so oder so eine riesige Bereicherung, selbst wenn du es nachher doch nicht schaffst oder willst. Jedes andere Studium würde davon profitieren, und beinahe jedes andere Studium kannst du dann im Gegensatz zur Geige bei Punkt null beginnen. Verschwendet wird deine Anstrengung also in keinem Fall gewesen sein!
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