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Hallo,
Ich besitze seit einiger Zeit eine Zweitgeige – kein Meisterinstrument, aber auf G, A und E hat sie einen schön weichen Klang und ein angenehmes, spezielles Timbre. Das Problem ist die D-Saite; obwohl ich dort eine Eudoxa Brillant aufzog (G ist Eudoxa, E Eudoxa mit Alu-Umspinnung, A Corelli Crystal) ist der Klang auf D unfokussiert, die saubere Intonation fällt schwerer als auf den anderen Saiten. Auch scheint die D-Saite am Ohr gegenüber den anderen etwas abzufallen.
Die Geige wurde bereits im Fachgeschäft revidiert, wobei ich auf das Problem hinwies, aber ich bin aufgrund des Gesamteindrucks nicht sicher, ob sich der Geigenbauer wirklich engagiert hat. Bevor ich einen anderen aufsuche, würde mich interessieren, ob es überhaupt möglich ist, dieses Problem auszumerzen, oder ob ich mich am besten damit abfinde.
Im Voraus herzlichen Dank für kundigen Rat!
asmahan
Meine Geige hatte auch eine etwas "schwache" D-Saite. Das ist zum Glück inzwischen Vergangenheit. Die Lösung (bei meiner Geige): neuer Steg, neue Stimme, keine Passione, sondern PI Saiten, D-Saite Silber mit Wolftöter in Kombination mit einer starken E-Saite. Aktuell käme niemand auf die Idee dass meine Geige klangliche Schwächen haben könnte.
Mein größtes Problem bei der Lösung des "D-Saiten Problems" war den richtigen GB zu finden. Manch einer sah das Problem nämlich gar nicht... Dazu kommt, dass GB manchmal eine "andere Sprache" sprechen... Gerade bei Klangeinstellungen ist es schwierig sich deutlich genug auszudrücken. Wenn die "Basis" des Setups stimmt, dann hilft nur noch geduldiges "Stimmstockrücken"...
Was bei meiner Geige auch geholfen hat war der Verzicht auf den "russischen Saitensatz". Du kannst bei einer schwachen D-Saite versuchen diese zu verstärken, oder du nimmst bei den anderen Saiten etwas Kraft raus. Dann wirkt die D-Saite automatisch kräftiger.
Generell ist es schwer, etwas "auf die Ferne" dazu zu sagen. Sofie hat ja schon einiges angesprochen - wobei für mich der Wolftöter das allerletzte Mittel wäre, wenn gar nichts anderes wirkt.
Wichtig ist herauszufinden, wo die Ursache liegt... nicht wie man Symptome lindern (Saitenstärke, Wolftöter etc.) kann. Da würde ich ebenfalls als erstes an Steg und Stimme ansetzen, eventuell auch Saitenhalter oder Obersattel, vielleicht ein gebrochener Unterklotz, eine nicht auf den ersten Blick ersichtliche offene Leimung...
Liebe Grüße,
Thomas
Hallo
Herzlichen Dank euch beiden für eure Auskünfte. Punkto "Stärken" der D-Saite habe ich durch den Nachkauf der Eudoxa Brilliant schon einen ersten Versuch gemacht; das hat gegenüber der normalen Eudoxa tatsächlich eine Verbesserung punkto Klangstärke gegeben, aber der Ton "schwimmt" immer noch. Besonders über dieses Problem wüsste ich gern noch mehr - ob es das bei anderen Instrumenten auch gibt, und auch nur gerade auf einer Saite?
Ich habe etwas Hemmungen, das Instrument zu meinem Geigenguru zu bringen, weil es eigentlich weit unter seiner Liga ist; darum liess ich die Geige auch woanders überholen. Ich war dann aber doch recht enttäuscht, zumal ich auch dort eine anständige Summe liegen liess (ich finde absolut, dass gutes Handwerk seinen Preis haben soll, aber dann soll's bitte auch gut sein!) So hatte ich zum Beispiel klar gesagt, dass D abfällt und auf die Option Eudoxa Brillant hingewiesen, aber die Anregung wurde nicht aufgenommen.Und man möchte eigentlich auch nicht zu Hause erst mal die Wirbel rauspflücken und mit Wirbelseife nachbehandeln müssen, bevor man ans Stimmen gehen kann...
Ich werde die Geige wohl doch zunächst einmal eine Weile so spielen, sonst wären die guten Saiten und der neue Steg gleich für die Füchse und das wäre dann doch zu versnobt. Aber das mit dem Wolftöter probiere ich vielleicht, so ein Ding kostet ja nicht die Welt.
Liebe Grüsse
asmahan
Bei meiner Geige ist das Problem mit neuen Wirbeln erstmalig aufgetreten. Ich war so naiv Ebenholzwirbel durch Buchsbaumwirbel ersetzen zu lassen. Die Geige ist halt ein lebendes System und wenn man an einer Stelle etwas ändert kann das große Auswirkungen auf den Klang haben.
Ich finde es übrigens vollkommen in Ordnung auch mal ein nicht ganz so gutes Instrument zum "Geigenguru" zu bringen. Mein GB hatte bis jetzt noch nie Probleme damit auch die Geigen meiner Schüler zu optimieren.
Vermutlich würde ich an Deiner Stelle noch einmal zu dem GB gehen, der Steg und Saiten ausgetauscht hat und um eine Klangeinstellung bitten. Dann würde ich erst wieder gehen, wenn das Problem behoben ist. Zur Not muss halt noch eine neue Stimme her. Mit neuen Saiten, Steg und Stimme sollte sich das aber beheben lassen. Wenn es tatsächlich ein Wolfproblem ist, dann muss halt noch ein Wolftöter her. Das sollte aber der GB entscheiden. Mir wäre schon das Ausprobieren zu lästig. Der GB hat Erfahrungswerte...
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