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Zugeordnete Kategorien: Geigenbau
Hallo zusammen,
vor ca. 2 Jahren sägte, feilte und schliff ich mir einen rohen Steg für mein 4/4 Cello zurecht. Es klappte auch alles prima. So wie es Herr Adam auf seiner Website so schön beschrieben hat (vielen Dank hierfür! Sehr tolle Sache Ihre Webseite und das Forum hierzu ) achtete ich darauf, dass die gerade Seite und die 90° zum Saitenhalter hin schauen.
Nun fällt mir aber immer wieder auf, dass die Aufschrift auf dem Steg meist gen Griffbrett schaut. Bei mir tut sie es aber gen Saitenhalter. Es ist übrigens ein "Teller, Germany". Ist das eine allgemein gültige Regel mit der Aufschrift? Aber wenn ansonsten alles stimmt... Ansonsten müsste ich mir abermals einen Steg zurechtmachen.
Danke euch für eure Antworten.
Liebe Grüße aus Stuttgart,
Dominik
Die längeren Markstrahlen sollten aus Stabilitätsgründen zur Griffbrettseite zeigen. An dieser Seite ist i.d.R. auch der Stempel des Herstellers angebracht. Beim Aufpassen wird nur die Vorderseite bearbeitet und der Stempel des Herstellers verschwindet. Die Rückseite bleibt Plan. Nach der Fertigstellung Stempelt dann i.d.R. der Geigenbauer den Steg an der zur Griffbrett zeigenden Seite neu.
Hallo Geige,
das sind ja mal Neuigkeiten, vielen Dank für deine Information. Wieder etwas hinzu gelernt. Habe ich es also falsch gemacht.
Als ich den neuen Steg nahm, richtete ich mich zuallererst an die gerade Seite (bei mir diese, wo die Aufschrift ist) und war daher der Meinung, dass diese gen Saitenhalter schauen muss und im 90° - Winkel stehen muss. Ich bearbeitete den Steg in der Stärke/Dicke dann genau auf der anderen, der "schrägen" Seite. Oder aber ich hatte mich einfach verschaut, die gerade Seite für die schräge Seite und umgekehrt angeschaut.
Oh Mann, das wäre ärgerlich, war es doch ein Haufen Arbeit.
Meinst Du, ich soll es so lassen? Denn bisher funktioniert alles gut und mein Cello hört sich toll an (besonders, wenn meine Cellolehrerin darauf spielt ;-) ) .
Wenn ich ihn doch herumdrehte, so wäre es im Fall der Nuten für die Saiten etwas blöde. Bzw. geht ja gar nicht, denn der Radius oben ist ja überhaupt nicht symmetrisch. Dann bliebe doch nur, abermals einen Rohling zu nehmen und den zu bearbeiten.
Einen schönen Sonntagabend noch und liebe Grüße,
Dominik
aus statischen Gründen wird nur die zum Griffbrett zugewandte Seite gewölbt. Die Saitenhalter zugewandte Seite bleibt gerade. Es gibt Geigenbauer, die den Stempel des Herstellers auf der Saitenhalterseite lassen. Die langen Markstrahlen liegen dann hinten. Bei billigeren Stegen ist das egal, da das Holz eh ungleichmäßig gewachsen ist. Dieses Auswahlkriterium dient vor allem um Verwerfungen des Holzes vorzubeugen. Hier lasten ja enorme Kräfte drauf.
Wenn Dein Steg gut klingt ist es doch OK.
Auf einer französischen Geige, auf der ich studiert habe, hatte ich -noch vor der Geigenbauerlehre -einen Steg aufgepasst. Dieser war unter geigenbauerischen Gesichtspunkten nicht ideal, klang jedoch hervorragend. Später als Geigenbauer habe ich mindestens 5 Stege auf dieses Instrument neu aufgeschnitten ( die einem Geigenbauer geziemen) aber keiner klang so, wie der alte ...... Damit möchte ich sagen, das richtige Holz ist sehr entscheidend. Jeder Baum ist anders gewachsen und genau lässt sich nie voraussagen, wie das Holz im Zusammenklang reagiert. Stege und deren Holz sind ein sensibles Thema und können Instrumente verbessern wie auch verschlechtern. Wenn ein Instrument gut klingt, sollte man deshalb sehr vorsichtig mit einer Stegerneuerung sein. Zumindest immer den alten aufbewahren!
Hallo Geige,
vielen Dank für deine ausführlichen Informationen.
Dann werde ich ihn einmal so belassen. Na zum Glück habe ich meinen Steg von 1975 behalten. Diesen verschenkte ich beinahe, fertigte aber zuvor eine Pappschablone des gesamten Umrisses an. Das Cello ist übrigens aus den 60er Jahren und aus Mittenwald. Und mein neuer Steg von "Teller Germany" kostete 25 Euro. Im Laufe des Tages werde ich mal zum Musikalienhandel um die Ecke gehen und mir nochmals diverse Stege sowie Celli anschauen und einfach mal so vergleichen.
Viele Grüße und einen schönen Tag noch
wünscht
Dominik
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