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Hallo zusammen!
Ich melde mich mal mit einem aktuellen Problem mit meinem Instrument.
Seit ein paar Wochen zickt m un Schätzchen ein wenig rum. Bei gewissen Tönen auf den unteren Saiten schwingt die leere e-Saite manchmal mit. Und das ziemlich penetrant und metallisch. Wenn man einen Finger leicht auf die Saite legt um sie abzudämpfen, tritt das Geräusch nicht auf. Ich war schon bei meinem Geigenbauer, der das Instrument auch gebaut hat. Es ist alles in Ordnung, keine Risse, die Saite liegt gut am Sattel und am Steg. Er hat sogar den Sattel ein wenig nachgearbeitet. Es ist sonst auch kein Teil locker. Es ist also definitiv sei e-Saite. Ich habe auch verschiedene Modelle schon versucht, aber es tritt bei allen auf. Mein Geigenbauer ist selbst etwas ratlos. Er meinte, es könnte auch an der momentanen Trockenheit liegen. Ich solle noch etwas geduldig sein.
Meine Frage an euch: habt ihr so etwas auch schon mal gehabt?
Liebe Grüße, Michael
Ursachen können lockere "Teile" wie Feinstimmer, Anhängesaite oder auch das Stegschutzröhrchen sein. Ich hatte sogar schon eine lose Einlage, die ständig furchtbar gescheppert hat. Aber das hätte der GB sicher gefunden. Manchmal erledigen sich solche Probleme tatsächlich von alleine wenn sich die Luftfeuchtigkeit wieder ändert. Das hatten in den letzten Wochen zwei meiner Schüler. Auch ein Scheppern der E-Saite ohne sichtbaren Grund. Der GB hat auch von mehreren losen Wirbeln bei Kindern und verzweifelten Eltern berichtet...
Wenn das Problem auch bei höherer Luftfeuchtigkeit bleibt, dann würde ich den GB Fragen ob er was mit der Stimme machen kann. Wäre es meine Geige - ich würde, wenn der GB keine Ursache
finden konnte, abwarten.
Sie schwingt mit (das kann man auch fühlen), wenn ich die leere A oder A mit D kräftig streiche, beim e auf der D und beim h und c auf der A. Es klingt, als ob sie zwei Oktaven höher mitschwingt, das ganze wirkt dann ziemlich metallisch.
Was Du beschreibst, zeigt dreierlei: erstens beweist es, dass Du - bezogen auf die e-Saite - sehr sauber intonierst. Zweitens zeigt es, dass Du sehr genau hörst. Und drittens unterstreichst es, dass Deine Geige recht resonanzfreudig ist. Und das spricht eher für die Qualität Deiner Geige, denn gegen sie:
a) Wenn Du das a' streichst (leere Saite a' oder gegriffen auf d') klingt im Obertonspektrum die Quinte über a' (2. Oberton) mit. Und das ist das e'''. Dieses regt seinerseits die e-Saite an (e'') und verstärkt dessen 1. Oberton, die Oktave über e'', also e'''.
b) Wenn Du auf der e-Saite ein e' streichst, klingt als dessen erster Oberton das e'' mit, was direkt die e-Saite e'' anregt.
c) Wenn Du das h'' auf der a-Saite streichst klingt der Oberton h''' auch mit. Das regt die e-Saite "indirekt" an, weil es dessen zweiten Oberton die Quinte h'''' mit anschwingen lässt
d) Wenn du das c'' auf der a-Saite spielst, klingt in dessen Obertonreihe wiederum das e'''' mit, also die große Terz über c'''', will sagen: der 5. Oberton von c. Und dass wiederum regt auch die e-Sai9te an.
Konsequenz: was Du hörst, ist also normal und sollte auch so sein. Interessant zu erfahren, wäre beispielsweise ob dasselben quintenversetzt auch mit der d- und der g-Saite geht. Spätenstens dann würde ich sagen: It's not a bug, it's a feature!!!
Außerdem: Bevor ich etwas ändern würde, würde ich klären, ob das, was Du als unangenehm entfindest, auch im Abstand von 2 metern bis 10 metern noch gilt. Geigen nah am Ohr klingen anders, als entfernter, wo so das ganzen per Überlagerungen vermischt hat. Dass sie nah anders klingen, gilt natürlich besonders bei jemandem, der selbst sehr gut und differenziert hört.
Grundsätzlich sind die mitklingenden Obertöne auf rein gestimmten Quintsaiten ein glänzendes Mittel zu Intonation. Und sie sind das Alleinstellungsmerkmal der Streichinstrumente!
... vielleicht bringt dies einen anderen Hörblick auf die Sache und eine wohlwollendere Zuwendung auf Deine Geige.
Gruß P.
Hallo Peerceval!
Ein sehr interessanter Beitrag, vielen Dank dafür. Grundsätzlich bin ich mit meinem Instrument sehr zufrieden, ich bekomme das auch von anderen immer wieder bestätigt. Und ja, sie ist sehr resonanzfreudig. Tatsächlich hat meine Lehrerin gestern etwas länger auf der Geige gespielt. Sie selbst empfindet es als überhaupt nicht störend. Ich bin selbst etwa zwei bis drei Meter entfernt gestanden und das "Geräusch" war überhaupt nicht wahrnehmbar. Auch auf der g- und d-Saite funtioniert das gleichermaßen, wenn auch die tieferen Saiten nicht so metallisch mitschwingen wie die e-Saite.
Deshalb werde ich auch nichts dagegen unternehmen.
Liebe Grüße, Michael
... tja, dann weißt Du es: Du hast halt eine (sehr) gute Geige. Also freu Dich auf Doppelgriffe! Von da an macht es nämlich irre Spaß, die Töne richtig auf das Mitschwingen auszurichten - so, dass die ganze Geige an zu brummen fängt. Man kann es fühlen (ohne auf Esoterik auszuweichen ;-) ). Für mich ist das ein physischer Genuss.
Ok, happy fiedling.
P.
Ich werde jetzt noch ein wenig warten, ob sich das Problem von selber löst, ansonsten muss ich dann ohnehin den Geigenbauer wieder aufsuchen.
Hallo Alle.
Alte und neue Geigen scheinen ein "Eigenleben" zu haben.
Bei meiner Geige ist vor 1 Woche, ohne sie zu berühren, der G-Stimmwirbel aus dem rechten
Loch im Wirbelkasten gerutscht. (mit einem Geräusch als wenn eine Gitarrensaite
reist).
Den Schaden konnte ich selbst beheben.
Ich hatte mich gewundert, das sowas bei einem mindestenz 1 Woche totalen Stimmstabilen
Instrument passieren kann.
Ausserdem "laufen" alle Wirbel recht schwergängig, und sitzen tief bis zur Wirbelkasten-
Aussenwand, in den Löchern.
Grüsse von Günter
PS.: Ich wünsche Euch und Euren Instrumenten Alles Gute.
Ich weiss wie nervig das ist, wenn man einen "Fehler" nicht sofort beheben kann.
Schwergängige Wirbel kann man oft mit Wirbelseife wieder gängig machen. Aber schau vorher ob sie gut passen, sonst hast du das andere Extrem. Bei einfachen Schülerinstrumenten ist man manchmal froh wenn der Wirbel irgendwie hält...
Hallo Geiger, alternativ zur Wirbelseife könnten dir auch folgende Tipps helfen, die Wirbel mittels Kernseife und Kreide gangbarer zu machen.
Hallo zusammen,
Das Problem ist hoffentlich schon behoben. Wenn nicht, hilft vielleicht eine kleine, unscheinbare Lederauflage für die e-Saite auf dem Steg, Dicke bis 2mm.
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