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hallo zusammen, ich spiele jetzt seit ca. 11 Jahren geige aber ich wollte mal eure Meinung hören, welche Saiten würdet ihr am Meisten empfehlen? Die Preise wären mir egal.
"Gut" ist bei Saiten ein etwas relativer Begriff. Nicht jede Geige harmoniert mit jeder Saite. Außerdem ist vieles auch Geschmackssache. Der Grund, warum einer eine bestimmte Saite liebt, kann der Grund sein, warum ein anderer sie hasst. Ich strebe einen warmen, sanften Klang an und will nur mein Wohnzimmer beschallen. Wenn Du einen strahlend hellen Klang bevorzugst, und Solo gegen ein ganzes Orchester angeigen willst, sind Saiten, die ich gut finde, für Dich ein glatter Fehlkauf. "Gut" hängt davon ab, welche Kriterien man anlegt, und ohne zu wissen, was für einen Klang Du anstrebst. Es gibt zwar ein paar einigermaßen objektive Kriterien, wie z.B. Stimmstabilität und Haltbarkeit, aber was hat man von Saiten, die stimmstabil und lang halten, wenn sie einem klanglich nicht gefallen? Ohne zu wissen, was Dir an Saiten wichtig ist, welchen Klang Du anstrebst und in welchen Situationen Du bevorzugt spielst, kann man Dir schlecht Saiten empfehlen.
Momentan habe ich (recht frisch) Thomastik Spirit! auf meiner Geige. Die waren, neu ich wollte sie ausprobieren, werde sie aber wohl nicht einmal kaufen. Nicht weil sie schlecht wären, sondern weil sie mir zu laut und zu hell sind - wobei ich allerdings noch ein wenig abwarten muss, wie der Klang sich noch entwickelt. Wenn sie verschlissen sein werden, werde ich - falls mir nicht irgendein interessantes Sonderangebot über den Weg läuft - wohl zu Corelli Crystal zurück kehren
Hallo Aranton, ich mag auch gerne den eher warmen und sanften Ton, spiele überwiegend Zuhause, spiele erst seit 2 Jahren. Sollte ich mal mit anderen Schülern Duo bzw Quarttet spielen, müßte man sich überlegen, ob da andere Saiten bevorzugt werden sollten. Aber momentan ist meine Ausgangssituatiin eine andere und ich wollte von Dir wissen, welche Saiten die warm und sanft klingen Du mir enpfehlen könntest.
Danke! Dictys
Neben den bereits genannten Corelli Crystal wären vielleicht noch Warchal Karneol was für Dich. Oder, wenn Du bereit bist, mit Darm zu experimentieren, Pirastro Gold (nicht zu verwechseln mit Evah Pirazzi Gold!).
Liebe Malu,
im Grunde hat Aranton ja schon alles gesagt. Aber da er im letzten Satz noch die Corelli Crystal erwähnt hat, hier noch ein Beispiel: Meine erste, von einer Bekannten für den Einstieg geliehene Geige (Amati-Nachbau, ca. 100 Jahre alt, in sehr gutem Zustand), hatte auch eben diese Saiten drauf. Ging gar nicht. Meine damals noch nicht gerichtete Chinageige klang bereits um Welten besser als die andere, obwohl die andere von Grund auf eigentlich einen schönen Klang hat, aber man davon beim Spiel nicht so viel gemerkt hat. Da klang alles eher hart und knatschig. Nachdem die Chinageige gemacht war (und damit nochmals extrem viel besser klang) habe ich die andere zum Geigenbauer in Urlaub gegeben. Der hat gleich gesagt, dass die Saiten da drauf absolut nicht das sind, was diese Geige eigentlich braucht. Mein Geigenlehrer war auch nie wirklich begeistert davon, weil die Saiten den Bogen immer weggestoßen haben (egal, welchen Bogen er verwendet hat).
Natürlich sind die Saiten vermutlich nicht das einzige, was an dieser Geige nun überarbeitet wird, aber ich bin dennoch sehr gespannt, wie sich das Spiel mit anderen Saiten anfühlt, da ich den Unterschied zwischen verschiedenen Saiten schon nach zwei bis drei Monaten Unterricht deutlich gemerkt habe (dann und wann durfte ich auf dem Instrument meines Lehrers spielen und das war, wie wenn man mit einem heißen Messer durch weiche Butter schneidet - einfach toll :-) ) und irgendwann sogar fast lieber auf der Chinageige mit den damals noch "Draht"-Saiten gespielt hätte, als auf der anderen.
Daher denke ich nicht, dass die Corelli Crytsal grundsätzlich ein Problem sind, aber einfach nicht zu dieser Geige passten bzw. zu einem bestimmten Anteil auch nicht zu mir und meinem persönlichen Empfinden passten. Und bei Aranton scheint das offensichtlich anders zu sein - sonst wären die Saiten auch sicherlich schon längst vom Markt ;-)
Subjective Einschätzung was gefällt/nichtgefällt: siehe Arantons Beitrag.
Nur als Beispiel was ich mag:
Hatte Pirasto Obligato drauf und da waren die Saiten nach 2 Jahren nicht mehr so klangvoll (Vielleicht ist das ja normal und man muss die Saiten auch jedes Jahr wechseln?). Die Bespannung der D-Saite löste sich auch schon an einer Stelle auf.
Habe mich dann für Pirastro Oliv entschieden (G/D/A) und bin begeistert was den Klang betrifft. Der Nachteil dieser Darmsaiten ist halt daß sie eingespielt werden müssen (ca. 2 Wochen intensiv spielen und permanent nachstimmen, das kann nerven) und auch dann sind sie halt sehr empfindlich gegen Temperatur- oder Feuchtigkeitsschwankungen. Z.B. einem Folkmusiker mit "Draußenmuggen" kann man da nur von Darmsaiten abraten, für Klassik im Saal sind sie für mich allererste Wahl!
Die E-Saite ist bei mir aus Goldstahl - das kann ich immer empfehlen, die Strahlkraft ist unglaublich, ich bin begeistert!!! Und da die E-Saite eh nicht so teuer ist kann man ruhig die paar Euro Mehrpreis für den Goldstahl ausgeben, es lohnt sich wirklich.
Die Alternative zur OLIV ist für mich die Evah Pirazzi (Kunststoff), die klingt auch sehr gut, ist stimmstabil und langlebiger als die Obligato.
Soviel zu meinen persönlichen Erfahrungen,
vielleicht noch das: Es gibt für jede Saite verschiedene Spannungen, das sollte auch mit der Geige abgestimmt werden. Ich denke, alte Geigen vertragen nicht so viel Spannung, weil früher nur Darmsaiten benutzt wurden und weil die Stimmung niedriger war (Frequenz des Kammertons). Weiß nicht was das ausmacht, aber man sollte drüber nachdenken - eine alte Geige mit extra starken Stahlseiten drauf würde ich ausschließen.
Viele Grüße
MS
Ja, Geige und Saite und persönliche Vorlieben müssen zusammen passen. Und das geht nur über Ausprobieren. Nach meiner bisherigen Beobachtung kann man übrigens Eigenschaften des Instruments nicht mit Saiten "korrigieren", sondern diese nur unterstützen. Eine dunkle Geige klingt auch mit "scharfen" Saiten nicht brilliant, und eine Kreissägen-Konzertgeige lässt sich nicht zur Viola D'Amore verbiegen.
Ein Wort noch zu den Corelli Crystal: hab mit denen sehr gute Erfahrungen gesammelt, die sind mein "Standard". Derzeit spiele ich auch mal ein halbes Jahr Helicore auf der E-Geige, gilt eigentlich als gute Kombination. Aber die klingen mir einfach eiskalt und wenn es mal mehr zu zupfen gibt, dann sind die Dinger einfach extrem widerspenstig. Werde dort auch wieder zu den Corelli Crystal zurückgehen.
Hey Malu,
Ich war immer sehr überzeugt von den Pirastro Obligato E- Goldstahl, habe sie aber auf meiner neuen Geige noch nicht ausprobiert ( http://www.paganino.de/saiten/geigensaiten/pi ... en-satz-4-4-mittel-oxid-1.html ).
Probier dich einfach mal durch, frag mal deinen Lehrer (falls du noch Unterricht hast) und dann findest du irgendwann dienen Liebling.
Welche Saiten hast du denn bisher immer benutzt und warst du zufrieden?
@meltemiskipper:
Wie oft man Saiten wechseln muss hängt davon ab wie viel man spielt. Allerdings oxidieren Saiten mit der Zeit und verlieren den Klang, die Stimmung und werden "kratzig".
Ich ziehe ca. jedes halbe Jahr einen neuen Satz auf...
LG
Einzelsaiten generell zu empfehlen, halte ich - solange man nicht weiß, was angestrebt wird - für noch weniger sinnvoll als das Empfehlen ganzer Sätzen. Denn neben der Geige und den klanglichen Vorlieben des Spielers gibt es ja noch die Satzharmonie. Natürlich kann man einzelne satzfremde Saiten verwenden - wird ja oft genug gemacht - aber man will normalerweise nicht, dass einzelne Saiten sich allzu spürbar von den anderen abheben.
Ich habe vor langer, langer Zeit mal ein Goldstahl-Obligato e gehabt. Das war eine schöne Saite, die zu den Eudoxas, die ich damals noch gespielt habe auch ganz gut gepasst hat. Aber auch wenn meine Erinnerung an den Klang zugegebenermaßen ein wenig verblasst ist, passt dieses e - bei aller Schönheit und Qualität - längst nicht zu jedem Saitensatz; mit Corelli Crystals oder Warchal Karneols - um noch einen Namen in den Raum zu werfen, würde ich Obligato e nicht kombinieren wollen.
Aber auch ist natürlich eine Frage der persönlichen Präferenz; es gibt Leute, die wollen durch unterschiedliche klingende Saiten verschiedene Register auf der Geige haben, um ihre Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern.
Übrigens gibt es hier schon mehrere Fäden zu diesem und ähnlichen Themen.
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