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Hallo Alle.
Auch mit der Geige gibt es eine "vereinfachte" Noten-schreibweise.
(ähnlich der Tabs bei Gitarre oder Bass)
Beispiel:
G-Saite, leer =Ton G, (G O) ca. 2 cm zum Kinn hin, ist die gedückte G Saite = A (A 1) Ton B
Weitere 2 cm zum Kinn = C, D. usw. ( A2. A3)
Diese Schreib + les weise der Noten (als Anfänger habe ich mir "angeeignet".)
Aus Geigen-Anfänger-Heften gelesen.
Könner werden vielleicht darüber nur lächeln................
Z. B. die A-Saite: Leer = Ton A
In 2 cm Schritten zum Kinn werden daraus: B, C, D und E usw.
Normal-Reihe: CDEFGAB(H) - CDEF...
Frage:
Was haltet Ihr von dieser Lern-Methode (Geige lernen mit Tabs) ??
Ehrlich gesagt, sind mir, bei normalen "Noten" die Noten-Punkte einfach zu Klein.
Günter
Wenn die Notenpunkte zu klein sind: hilft größer kopieren oder eine Brille!
Um die Noten kommt man beim Geigen nicht umhin
Ich halte - zumindest in der Form, in der Du es umrissen hast - nicht allzuviel davon. Bei der Gitarre funktionieren Tabs, weil die Bünde die Töne in Halbtonschritten vorgeben. Du machst Ganztonschritte, aber nur aus Ganztonschritten kann man keine Tonleitern konstruieren. Das wirft je nach Tonart Probleme auf. Wie würdest Du das tiefste as auf der G-Saite notieren? Oder wie sieht es bei einem melodischen Moll, das aufsteigend andere Töne verwendet als absteigend (A H C D E Fis Gis A - A G F D C H A) aus? Oder wenn aus sonstwelchen Gründen ein Ton einmalig erhöht oder vertieft wird? Außerdem stimmt das mit den "ca. 2cm" nur in der Nähe des Wirbelkastens. Je weiter man sich der Stegseite nähert, desto enger werden die Abstände. Das macht sich bereits in der dritten Lage deutlich bemerkbar.
Dazu kommt, dass Noten für Geige fast ausschließlich in klassischer Notenschrift verfügbar sind. Das heißt: Früher oder später wirst Du Dich daran gewöhnen müssen. Viele Töne können auf der Geige auf verschiedene Weisen gespielt werden. Das c' kann man in Deiner Notation als "A2", "D6" oder "G10" spielen. Eine Tabschreibweise gibt eine Spielweise vor, was die Möglichkeit individueller Spielweisen eliminiert.
Den Einwand, dass Dir die Notenpunkte zu klein sind, kann ich nicht so recht nachvollziehen. Noten werden in unterschiedlichen Größen gesetzt und wenn mir eine Ausgabe zu eng und klein gesetzt ist, frage ich nach einer, die etwas großzügiger mit dem Platz umgeht.
Ich sehe auch nicht, wieso eine solche Umschrift - ausser auf melodisch allereinfachstem Niveau - einfacher zu lesen sein sollte. Beim klassischen Notenbild hat man auf einen Blick ein Abbild der Melodielinie und die Längen der einzelnen Notenwerte etc. - wie liessen sich mit solchen Tabs rhythmisch kompliziertere Passagen, Bindungen, Doppel- oder Tripelgriffe auf ähnlich ökonomische Weise (oder überhaupt) notieren?
Hallo Geiger,
Aber du schreibst die Buchstaben schon über die Noten oder? Also nicht seperat auf ein Blatt.
Als ich als Kind mit dem Geigenspiel begonnen habe und ich noch keine Noten lesen konnte, hat mir meine Lehrerin den Fingersatz über die Noten geschrieben. Bei cis, fis, gis oder b's gab's dann neben dem Fingersatz einen Pfeil nach oben/unten.
Ich denke, dass ist die gängigste Methode, wenn man noch keine Noten lesen kann.
Hallo Geiger,
ich finde es interessant, was du dir so alles einfallen lässt, um dir die Sache zu erleichtern. Letztlich ist die Frage, wo du geigerisch hin willst. Einfache Melodien in der ersten Lage, da mag dein Tab-System einigermaßen funktionieren. Die Probleme kommen, das wurde schon geschrieben, wenn die Stücke komplexer werden, bei Lagenwechseln, Doppelgriffen, Akkordspiel usw. Selbst wenn das alles nicht dein Ziel ist und wenn das Haupthindernis wirklich nur das Sehproblem ist, für das es wirklich Abhilfe gibt, so wäre jetzt vielleicht doch die Gelegenheit, die Notensprache zu lernen - nicht zuletzt weil du damit einfach alles spielen kannst, ohne erst in dein System transkribieren zu müssen, weil kein Tab-System so differenziert und zugleich so universell ist.
Besonders vereinfacht finde ich es jetzt auch nicht...
Hallo Geiger307,
Deine Notenschreibweise mit Alphabet ähnelt der ABC-Schreibweise von Noten, die z.B. in Irland üblich ist. Manche Musiker können problemlos nach der ABC-Notation die Tunes spielen. Dabei sind auch komplexere Noten darstellbar, Notenlängen sowieso und vieles mehr. Diese Musiker können dann meist keine normalen Noten lesen. Sie spielen allerdings fast immer alles auswendig. Und meist auch alles immer mal wieder anders.
Der irische Geiger Padraig O'Keeffe hat mehrere Notenbüchlein geschrieben. Dabei hat er seine eigene Notenschrift kreiert. Und zwar eine für Geige, eine für Akkordeon. Für Geige sieht man hier mal das Notenbild O'Keeffe's für den Jig Lark in the Morning: http://s3-eu-west-1.amazonaws.com/itma.dl.pri ... mss/pk_bk_2/pok_bk_two011.jpg. O'Keeffe hat sicher nicht nach den Noten gespielt. Er konnte das alles auswendig. Aber so waren die Tunes gesichert, konnten weitergegeben werden. Leider haben ja viele Musiker früher alles auswendig gespielt und die Noten in ihren Köpfen mit ins Grab genommen. Zum Glück findet man ja noch viele alte Noten. Aber vermutlich viel mehr ist perdu.
Fazit: Jeder kann seine eigene Notenschrift verwenden. Will man aber fremde Noten lesen, muss man die betreffende Notenschrift lernen. Man kann das dann ja in die eigene übersetzen.
Gruß Peter
PS: Ich weiß noch nicht ob der Link klappt... Dann bessere ich nach...
Es hat nicht geklappt. Der Link zum Notenbüchlein ist http://www.itma.ie/digitallibrary/book/padraig-okeeffe-manuscripts-book-two-fiddle. Lark in the Morning ist das zweite Blatt von links in der zweiten Reihe. Sorry, dass es nicht einfacher geht.
Gruß Peter
Sorry, wieder nichts. Da kommt ein ganz anderes Notenbuch unter dem Link. pok_bk_two011.pdf Habe nun eine PDF-Datei von meinem Rechner hochgeladen. Die Funktion "Bilder und Dateien" zeigt beim einfachen und beim erweiterten Editor unterschiedliche Bilder. Mit dem einfachen konnte ich es nicht hochladen.
Peter
Hallo Ihr Lieben,
vorweg: ich kann Noten lesen und schreiben. Allerdings finde ich die Notation auch etwas umständlich zu lesen und oft muss ich "zweimal hingucken", was einem flüssigen "vom Blatt" spielen entgegen steht.
Wenn ich die Notation, die Geiger307 nutzt, richtig verstehe, werden die Halbtöne durchnummeriert und nicht die Ganztöne - so dass nur noch Fälle wie fis/ges, cis/des etc. bleiben, die ein Einsteiger eh noch nicht unterscheiden kann, geschweige hört.
Ich für mich selbst gehe eher den Weg, dass ich die Melodie im/aus dem Kopf spiele - und eine Melodie, die ich noch nicht kenne, erstmal vom Blatt summe und im Kopf speichere... und dann spiele.
Liebe Grüße,
Thomas
Hallo,
ich hatte als Kind ca. 1 1/2 Jahre Unterricht und damals mir unbewußt ein anderes System des Notenlesens angewöhnt. Ich habe mir nur die "Ankernoten" GDAE als leere Saiten gemerkt und danach die Fingersätze gleich gesehen. Die Halbtonschritte der verschiedenen Tonarten habe ich gelernt und so konnte ich ohne den "Umweg" Note lesen, abrufen wie die Note zu greifen ist und letzlich das Greifen, sofort den richtigen Ton greifen.
Mit 44 Jahren habe ich dann wieder angefangen zu spielen und konnte nach dem alten "System" sofort vom Blatt abspielen, obwohl ich die Noten nicht richtig lesen konnte. Welchen Ton ich spiele, leite ich eher "rückwärts" vom Griff ab. Nach zwei Jahren bin ich auf Bratsche umgestiegen und lese nach dem gleichen System - der Bratschen-Schlüssel war so kein Problem. Das "Umdenken" in der 2. und 3. Lage funktioniert ebenfalls. Jetzt spiele ich seit einem Jahr Bratsche und habe in einem Laien-Orchester angefangen. Das abspielen vom Blatt von noch unbekannten Stücken klappt schon ganz gut, die Erfahrung mit anderen zusammen zu spielen musss noch kommen.
Meine Lehrerin meinte, dass das Lesen der Noten nach meinem System bei mir so gut funktioniert, dass ich mir das nicht mehr anders angewöhnen zu brauche - die Umstellung wäre zu groß. Allerdings spiele ich auch nur zum Spass und habe keine großartigen "Endziele" - hauptsache es macht Spass.
Ich wollte nur damit sagen, dass eine spätere Umstellung des Notenlesens sicherlich Probleme bereitet.
Schöne Grüße
Christoph
Hallo Alle.
Danke für die vielen Anregungen und Reaktionen.
Trotz einer neuen Lesebrille habe ich oft Probleme die echten Noten, schnell
zu lesen.
Das grösser Kopieren der Noten-Blätter ist eine Hilfe - aber umständlich.
Vorerst bleibe ich erstmal bei meiner, für mich besseren Lesbarkeit, der Tab-
Schreibweise.
Noten die nicht in TAB-S (z.B. E= D1 oder E+Kreuz=D1-2) geschrieben sind.
schreibe ich mir (Zeilenweise) auf ein leeres Blatt Papier.
Bei der Noten-Länge oder Anderen Feinheiten richte ich mich nach Gehör
und Melodie.
So konnte ich schon, nach 1 Jahr üben, über 50 Melodien lernen.
Durch Gehörtraining und Ausprobieren habe ich so auch schon einige
(für mich tolle Film-Musik-Lieder) zu Papier gebracht.
Grüsse von Günter,55, (Geiger307)
... nur ein paar kleine Ergänzungen:
Es gibt eine lange und umfangreiche Tradition, das europäische tonale System anders als in Noten zu 'notieren'. Eine 'Abart' ist hier schon erwähnt worden.
Eine weitere Variante wäre etwa die barocke Generalbassnotierung, bei der über einer Notenzeile mit einzelnen Zahlen ganze Akkorde vermerkt sind (eine 6 über einem c bedeutet etwa, dass das e [Terz=3] und das a [Sexte=6 verdängt default 5] darüber zu schichten sind.]. Musiker haben bis in heutige Zeiten danach zu musizieren gelernt.
Für den Austausch von elektronischem Notentext -- erstellt z.B. mit Musescore -- von einem Programm ins andere gibt es ein Austauschformat (MusicXml), das sehr ähnlich funktioniert, wie das von Dir, lieber Geiger307. Dort steht z.B. ein A kombiniert mit der 4 für das a in vierter Oktave, also unser bekanntes eingestrichenes a'. Wenn man Musiksetzprogramme verwendet muss/kann man die Noten mit den Tasten c, d, e, f, g, a, b, c eingeben. Und bei Lilypond, dem Setzprogramm überhaupt, wird auch so eine Notationsvariante verwendet. Ich bin mir sicher, dass Du Dir diese elektonischen Notierungen schnell aneignen könntest.
Es gibt also überhaupt keinen an sich stichhaltigen Grund für die eine gültige Notation in Noten. Es geht, was nützt, was das Leben erleichtert.
Allerdings gehört zum Musizieren und zur Musik auch die Kooperation und der Austausch. Und dazu bedarf es einer Sprache zum Austausch der Ideen. Das je persönliche Spezialsystem behindert da. Aber eben nur in dieser Hinsicht. Im europäischen Raum der Orchesterinstrumente ist die Notennotation das System zum Austuasch. Im Raum der Jazzinstrumente ist das schon nicht mehr so. Entscheidend für die Wahl der Methode ist also der jeweilige Zweck. Wenn man mit anderen musizieren möchte, sollte man das System wählen, das in der Zielgruppe genutzt wird.
Und noch etwas, das etwas Gelassenheit bringen könnte:
Das 'Vom Blattspielen' meint üblicherweise das mehr oder weniger perfekte Abspielen eines Notentextes, den man noch nie gesehen hat. Beim Üben spielt man nicht vom Blatt. Man liest den Notentext, um das Gewollte Stück für Stück in die Bewegungserinnerung zu überführen. Irgendwann braucht man den Notentext nur noch als Erinnerung. Es ist also überhaupt keine Schande, sich neben dem Instrument auch den Notentext des Übestücks eher langsam aneignen zu müssen.
Mit anderen Worten: Anything goes. Don't worry, be happy.
Gruß P.
Notenlesen ist Übungssache. Texte entziffern wir normalerweise nicht Buchstabe für Buchstabe, wir erkennen Wörter an der charakterischtischen Buchstabenfolgen... Es gibt einen Comic mit Hägar dem Schrecklichen, der auf eine Pizzastand zustürmt, was von zwei anderen so kommentiert wird "Ich dachte er kann nicht lesen" "Kann er auch nicht. Aber er weiß, was zwei z nebeneinander bedeuten.
Einen ähnlichen "halb geratenen" Schnelllesemodus kann man auch bei der Notenschrift entwickeln. Vor allem, wenn Noten gruppiert sind - ich meine damit, die verbundenen Notenhälse bei Achteln und kürzeren Noten - sieht man die Form und muss nur den Startton wirklich lesen, um die Tonfolge spielen zu können. Konkret: Wenn ich z.B. eine aufsteigende Tonfolge sehe, schaue ich nach dem Startton, checke ob Versetzungszeichen da sind und während die ersten Töne erklingen, schaue ich, wo die Tonfolge aufhört. Ob so etwas bei einer Tab-Notation funktioniert, kann ich nicht beurteilen. Ich habe nie ein Intstrument gespielt, das in Tabs notiert wird. Aber jede Notation, die nur Ton für Ton gelesen werden kann, ist letztlich der klassichen Notenschrift unterlegen.
Hallo Alle.
Danke für die weiteren Beiträge.
Viele der Lieder / Stücke die ich in Tab (oder vereinfachter "schreibweise") geübt
habe - kann ich auswendig spielen - es werden immer mehr.......
Ich übe nun schon ca. 1,5 Jahre Geige.
Mit dem Gehöhr-Spieltraining weis ich immer besser und sicherer; wo der Nächste Ton
im Lied, oder der Melodie zu greifen ist.
Da ich für Orchester - oder "Konzerte" schon zu alt bin, genügt es mir Spass am
"geigen" allein - oder mit wenigen Hobbymusikern zu haben.
Üben muss ich nicht - Ich will einfach nur besser werden.
Also spiele ich öfter mal (täglich) ein wenig.
Grüsse von Günter
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