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hallo
ich habe gesehen das eine Sogenannte echte Stradivari Geige mit 15000€ Start angeboten ist. der wert soll 2,2€ mili sein
meine frage ist es da ich schon mal was von nicht richtigen geigen da gehört habe
kann das eine Originale Strad sein und wen ja wer ist so dumm sie mit 15000€ anzubieten wenn sie 2,2milo wert ist ?
die letzten strad ist für über 10mili € verkauft
kann man da trauen um mit zu bieten oder nicht
Wo wird denn die Geige angeboten?
Diese reisserisch aufgemachte Ankündigung im Bongartz Katalog ist mir auch aufgefallen. Die Geige ist mit Foto abgebildet. Darunter steht allerdings "Umfeld A.Stradivarius".
Dazu steht im Auktionskatalog:Über dieses Instrument existiert ein Wertgutachten von Claude Lebet aus dem Jahre 2006:"... Schöne Geige, typisch für die erste Periode von Antonio Stradivari, beeinflusst noch von den Werken Amatis und Ruggeri. Hohe Wölbungen, feine Ränder, sehr zarte Machart mit einem für das Ende des 17. Jahrhunderts typischen Lack.Die Schnecke ergibt wie bei den Werken von Nicola Amati den Eindruck von Rundung und Klarheit. Das Instrument ist in gutem Zustand und sein heutiger Wert ist € 2.200.000,00
(zweimillionenzweihunderttausend)".
Papier ist geduldig..... (sind hier bereits 10% Expertisenvergütung mit 200.000,-€ zugepreist ?
Da bei der Kölner Auktion im November (für Nichtwissende: Der Vater von David Garret ist der Veranstalter) auch fachkompetente Leute als Mitbieter dabei sind, können Preise durchaus enorm in die Höhe gehen, sollte sich wirklich herausstellen, dass die Geige einen cremoneser Ursprung aus dem 17 Jh. hat.
Diese Anzeige steht online http://www.bongartz-auktionen.de/catalogue/310-357.html im Auktionskatalog oben unter der Nummer 310.
Fotos zum Instrument gibt es hier: http://www.bongartz-auktionen.de/catalogue/310/a.html
Den Zustand würde ich - entgegen dem Gutachten - nicht mit gut bezeichnen. Die Bodenzäpfchenreparatur lacht einen ja schon auf dem Foto ziemlich an. Auch sowas muss in einem Gutachten erwähnt werden....
Verwunderlich: Claude Lebet hinterläßt im www ein seriösen Eindruck
Naja, das Gutachten ist mittlerweile fünf Jahre alt. In so einer Zeitspanne kann einiges passieren und auch der beste und seriöseste Gutachter dürfte Probleme kriegen, wenn er Schäden erwähnen soll, die erst nach auftreten werden, nachdem er das Gutachten fertigstellt...
Claude Lebet ist alles andere als seriös,mir ist ein Mitglied der Berliner Phlilharmoniker bekannt ,dem Lebet in Rom eine wertvolle italienische Violine unterschlug,strafrechtliche Schritte bei der römischen Staatsanwaltschaft wurden in die Wege geleitet.Einem Schweizer Konzertmeister verkaufte Lebet eine Montagnana Violine ,die sich einige Jahre später als Deconetti Geige herausstellte(ein Wertverlust von ca.75%).Das Wertgutachten zur "Stradivari" von Lebet ist an unseriöser Geigenpoesie schon fast unschlagbar,das Auktionshaus Bongartz bezeichnet diese no-name-Geige mit gutem Grund als "Umfeld Stradivarius".Solch eine Zuschreibung verpflichtet zu nichts:eigentlich kann nahezu jede Geige dem "Umfeld Stradivarius"zugeordnet werden,sei es eine Violine aus der Zeitepoche(hier wohl der Fall)oder der regionalen HerkunftCremona,(bei dieser Geige schon eher fraglich),oder als Kopie(hier eher auch nicht der Fall)
Ich kannte Lebet bislang nicht, solche Geschäftspraktiken sind doch zum Scheitern verurteilt.
Für ein falsch ausgestelltes Wertgutachten kann ein Geigenbauer haftbar gemacht werden - inkl. Wertverlust.
Zu diesem Thema hielt ein Rechtsanwalt vor einigen Jahren einen Vortrag auf der Geigenbauertagung.
Ein Grund, weshalb viele Geigenbauer außerordentlich zögerlich bei der Herausgabe solcher Gutachten sind bzw. sich diese dementsprechend honorieren lassen.
Warum nimmt Bongartz ein solches offensichtlich falsches Gutachten in den Auktionskatalog?
In Deutschland kann ein Geigenbauer haftbar gemacht werden,aus diesem Grund benützen viele Geigenbauer auch Formulierungen wie:"nach meiner Meinung oder Ich halte dieses Instrument für"um Haftungen zu umgehen.Wenn Sie sich die Auktionsbedingungen von Bongartz,die sich signifikant von den Auktionsbedingungen von Tarisio,Bonhams oder Sothebys unterscheiden genau durchlesen,werden Sie feststellen,dass Herr Bongartz keinerlei Gewährleistungen für seine Instrumente und Bögen übernimmt.
Ob Geigenbauer in der Schweiz oder Italien die gleichen Haftungen wie deutsche Geigenbauer haben,glaube ich zumindest für Italien nicht.(Italienische Expertisen und Wertgutachten haben einen sehr schlechten Ruf(Ausnahmen Blot oder Carlsson).Ich persönlich hatte eigentlich nie Probleme Wertgutachten für meine Geigen und Bögen von deutschen Geigenbaumeistern zu erhalten.
Sofern eine Zuordnung eindeutig ist, gibt es i.d.R. keine Probleme eine Expertise zu bekommen.
Wenn man jedoch bedenkt, dass in Henley's Dictionary of Violin and Bow Makers etwa 10.000 Geigenbauer aufgelistet sind, viele Instrumente keinen oder falsche Zettel haben, kann man sich vorstellen, dass teilweise eine nur allgemeine Zuordnung aufgrund stilkritischer Merkmale vorgenommen werden kann. Dafür ist eine solche o.g. Formulierung notwendig.
Das ein Auktionshaus keine Garantie für Zettel übernimmt ist natürlich klar, dass jedoch offensichtlich falsche Expertisen mit aufgenommen werden, ist zwar in diesem Fall leicht durchschaubar, weist allerdings auch auf den laxen Umgang mit den angenommenen Auktionsinstrumenten hin.
Von österreichischen Orchestermusikern habe ich erfahren,dass die Instrumente mit den Lotnummern 126 und 310(Violine Umfeld A.Stradivarius)bei Bongartz-Auktionen aus den Beständen der Österreichischen Nationalbank stammen.Dietmar Machold drehte diese Fakes der Nationalbank als Sicherheit zu je zwei Mio€ als Sicherheitshinterlegung an.Mittlerweile sitzt dieser Händler nach meinen Informationen wegen Betruges im Gefängnis.Die Nationalbank versucht nun wenigstens einen Bruchteil ihres Verlustes wieder zurückzuholen.
Ich hab ier gerade 2 Mille rumliegen und weiß nicht so recht, was ich damit machen soll. Taugt das angebotene Instrument etwas?
Wenn ich damit zwei oder drei CD's einspiele - Cover: Violine und A. Stardivarius Schriftzug . Das sollte als Kaufanreiz reichen - und aus dem Erlös 10% zurück erhalte, dann hab ich das Geld nach etwa 2 Millionen verkauften Alben wieder drin. Hmmm..., das klingt machbar. Ist das Ding noch zu haben?
Für 22Tsd. Euro ging die Strad-Geige am vergangenen Wochenende bei Bongartz über den Tisch.
Die österreichische Nationalbank hat anscheinend mehrere Instrumente über Machold gekauft - nun, so schmelzen die Staatsreserven dahin....
Das ist doch alles kein Problem, wir Bankkunden werden das schon wieder regeln...!
Und wenn nicht als Bankkunden, dann spätestens als Steuerzahler.
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