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Hallo ich will mir zu Weihnachten einen neuem Geigenkasten wünschen weiß aber nicht so genau welchen hier meine Wünsche: Er MUSS: - max 130€ kosten - gut gegen Regen sein - leicht sein Er SOLL: - Notentasche besitzen - hartschalenkoffer? - rund sein? Danke für eure Hilfe!!
Hallo,
bei dem Budget wirst Du wohl nicht drum herum kommen, Konzessionen zu machen. Zumindest in Sachen Hartschale wirst Du in der Preisklasse nicht viel Auswahl haben. Ich habe auf die Schnelle einen gefunden, und der hat keine Notentasche. Also wirst Du wahrscheinlich wählen müssen: Hartschale oder Notentasche.
Überlege Dir also, welche Eigenschaften Dir besonders wichtig sind und wo Du Abstriche machen kannst. Lass Dich dabei aber nicht vom Werbetrara blenden. Gerade mit dem Gewicht wird viel Werbung gemacht. Je leichter ein Etui ist, desto mehr besteht es aus Luft. Bei "Thermo-Kernen" (also Styropor) gibt es da Unterschiede (Holzkerne wirst Du in der Preisklasse nicht viele finden). Man kann den Schaum dicht machen, dann wiegt er mehr und bietet mehr Schutz, oder man kann ihn luftig machen, dann wiegt er weniger, ist aber nicht mehr so robust. Ich persönlich trage lieber etwas schwerer, als meine Geige einem Etui anzuvertrauen, das, um möglichst leicht zu sein, Konzessionen bei der Stabilität macht. Selbst "schwere" Geigenkoffer sind leicht. Zum Vergleich: Der gepackte Rucksack den man beim leichte Marschtraining (20km, die man in dreieinhalb Stunden schaffen musste - gemütliches Wandertempo also), das ich beim Bund regelmäßig absolvieren musste, zu tragen hatte, musste zehn Kilo wiegen - fast drei mal so viel, wie mein mittlerweile in die Jahre gekommener und, dem Urteil eines verwöhnten Mitgeigers zufolge, "scheißschwerer" Geigenkoffer. Jemand der ernsthaft Probleme hat, einen im beladenen Zustand drei bis vier Kilo schweren Geigenkoffer über die viel kürzeren Strecken, die im normalen Leben so anfallen, zu transportieren, müsste als schwerbehindert durchgehen. Und dann steht die Frage im Raum, ob man in diesem Gesundheitszustand überhaupt Geige spielen sollte. Aber ich schweife ab. So relevant, wie manche Verkäufer es machen, wird das Gewicht eines Geigenetuis nur, wenn man außer der Geige noch mehr Gepäck hat, und - wie z.B. bei Flugreisen - aufs Gesamtgewicht achten muss. Wie oft das bei Dir vorkommt, musst Du beurteilen.
Auch gegen normalen Regen reichen die meisten Geigenetuis völlig aus. Gut, ich würde meinen Geigenkasten nicht zum Duschen mitnehmen, aber dass durch den Reißverschluss den Nylonüberzugs Wasser gesickert ist, ist in zwanzig Jahren einmal vorgekommen. Allerdings schütze ich mich mit Schirmen vor Regen - unter den Kapuzen von Regenjacken beschlägt die Brille und ich schwitze in den Dingern fürchterlich - und die schützen auch den Geigenkasten ein wenig. Wenn Du nicht der Schirm-Typ bist, und es bei Dir öfter wie aus Eimern kübelt, wäre ein extra Regenüberzug (wie der hier) wohl die sicherste Lösung. Jedes Etui hat Stellen, an denen Wasser durchsickern kann und die werden durch einen solchen Überzug so abgedeckt, dass sie gar nicht in die Verlegenheit geraten, ihre Dichtigkeit beweisen zu müssen.
Letztlich ist es Geschmackssache, was Du haben willst, und wo Du bereit bist Kompromisse einzugehen und wo nicht. Da kann man Dir nichts empfehlen, ohne Dich besser zu kennen. Schau Dich in Online-Shops wie paganino.de oder geige24.com um. Wenn's unter 130€ sein soll, würde meine Wahl auf dieses hier fallen. Mir ist klar, es fällt nur ins Budget, weil es ein Sonderangebot ist, aber das ist ja nicht schlecht. Ich weiß ist nicht so Recht, was Du mit "rund" meinst. Das hat runde Formen, ist aber offentlich kein klassisches Formetui. Dafür bietet es eine große Notentasche genug Platz für Zubehör (Schulterstütze, Kolophonium, Stimmgabel, Ersatzsaiten, diverse Dämpfer, Reinigungstücher, Wirbelseife). Auf die Weise kommt man nicht in die Verlegenheit neben dem Geigenkasten noch ein zweites Gespäckstück für Noten und Zubehör mit sich rumschleppen zu müssen. Und mir gefällt das Design mit der zweifarbigen Innenausstattung. Aber das ist natürlich absolut subjektive Geschmackssache und ich bin halt ein unverbesserlicher Kofferetui-Fan ;-)
Aber auch das hier könnte infrage kommen. Das gibt es auch in anderen Designs, aber ob man die als Sonderangebot findet, habe ich jetzt nicht überprüft. Mein Koffer ist von Jakob Winter, eine etwas höhere Preisklasse, aber er nach über zwanzig Jahren - bis auf ausgeleierte Bogenhalterschrauben, die man aber problemlos selbst austauschen kann - immer noch tadellos in Ordnung (nur die Innenfarbe finde ich inzwischen scheußlich, aber das ist nicht die Schuld des Etuis).
Für den genannten Preisrahmen wird es wohl wirklich wenig Auswahl geben...
Die Gewichtsfrage sehe ich jedoch etwas anders...
http://www.violinist.com/blog/MusiciansHealthCollective/201411/16397/
... nett zu lesen... und sie hat nicht unrecht...
Der Artikel ist richtig beeindruckend und nachvollziehbar, so habe ich mir noch nie Gedanken drüber gemacht, werde also die Geige möglichst nicht mehr über die Schulter hängen.
Jedoch gibt es halt immer noch die Alternative Rucksackgarnitur - und da bin ich Arantons Meinung: Lieber mehr Stabilität als ein leichteres Etui mit Abstrichen bei der Festigkeit.
Viele Grüße
MS
PS: Übrigens aufgepasst - Fast jeder Koffer wird mit einer Rucksackgarnitur als Zubehör oder integriert beworben, jedoch fallen diese bezüglich Tragekomfort sehr unterschiedlich aus! Ich ziehe (im Koffer integrierte) richtige breite Schultergurte mit 4-Punkt-Aufhängung schmalen 3-Punktriemen an Karabinerhaken hängend vor...
PS2: Aufgepasst bei Geigenkoffern in der unteren Preisklasse: Manchmal sind die inneren Abmessungen sehr knapp bemessen (Eigenartig, da doch gerade Geigen ein Standardmaß haben, welches nur bei wenigen Instrumenten überschritten wird), also Ausprobieren ist absolut nötig.
Passt zwar nicht zum Thema Koffer bis 130€...
Am bequemsten finde ich das Tragesystem von Bergner, allerdings NICHT mit den mitgelieferten Gurten, sondern den breiten Neoprenteilen von Gewa. (Die mitgelieferten sind eine "Schande", vor allem für den Preis, den man für solch ein Etui bezahlt.) Es liegt wohl an der passenden Positionierung UND an den festgeschraubten Halteringen. Das leichte Strato Modell von Gewa trägt sich deutlich unbequemer als der deutlich schwerere Bergner Koffer....
Naja.
Die Autorin geht davon aus, dass die Musikausstattung 10 bis 20 anglo-amerikanische Pfund wiegt. Das sind etwa 4,5 bis 9 kg. Mein "scheißschwerer" Geigenkoffer wiegt wenn ich meiner Waage trauen kann gepackt - also mit meinem gesamten Geigenzubehör außer Saitenreingier und Notenständer und einem mittelstarkem Packen Noten - rund 3,5 kg. Man muss das in Relation zu Dingen sehen, die man sonst so trägt. Wenn ich vom Supermarkt komme - das tue ich meistens zu Fuß - trage mitunter ich deutlich mehr, das können zehn Kilo und mehr sein. Die Lieblingshandtasche meiner Schwester wiegt auch mindestens fünf Kilo - wenn gerade frisch ausgemistet ist. Dass man einseitige Belastungen vermeidet, und wenn sie sich nicht vermeiden lassen, ab und an die Trageseite wechselt, schien mir so selbstverständlich, dass ich es nicht für nötig hielt, es als ausdrücklich Bedingung dafür, dass Geigenkästen eigentlich keine Probleme machen sollten, hinzuschreiben. Wenn es das Probleme gibt, sollte man erst mal gucken, wo Schulterprobleme eigentlich herkommen, anstatt es vorschnell auf die vergleichsweise leichte Geige zu schieben (als Seitenschläfer sollte man z.B. mal die Höhe des Kopfkissens überprüfen...).
Ich trage eine Menge Zeugs, das deutlich schwerer ist als meine Geige. Wenn ich Schmerzen habe (was zum Glück selten ist) liegt es für mich deshalb nicht nahe, dass es von der Geige kommen könnte. Es gibt zu viele andere, viel wahrscheinlichere Ursachen, und das dürfte, wenn man genauer hinschaut, bei den meisten anderen Menschen nicht anders sein.
Wenn man schaut, dass man sich symmetrisch belädt und wenn das nicht geht, die Hände wechselt, eben um einseitige Belastungen zu vermeiden, sind selbst schwere Geigenkästen zu leicht, um ernste Probleme zu machen. Wer das nicht beachtet und sich deshalb Schmerzen einhandelt, hat meiner Ansicht nach nicht mit dem Gewicht Probleme sondern mit seinen Gewohnheiten. Und die werden durch ein leichteres Etui nicht gelöst. Da hilft nur um zu denken und schädliche Tragewohnheiten bewusst zu ändern. Mein Koffer hat keine Rucksackriemen, deshalb wechsele ich, wenn ich ihn über größere Distanzen tragen muss, ab und an die Seite - übrigens egal, ob ich ihn nun am Riemen oder am Griff trage.
Hallo Aranton,
Du hast komplett recht, jedoch ist es wirklich (für mich jedenfalls) ein Unterschied ob ich etwas in der Hand am Griff trage oder über die Schulter hänge - und sei es auch noch so leicht --> die Schulter verspannt sich bei mir sofort (wahrscheinlich um den Trageriemen am Runterrutschen zu hindern, ich habe wohl nicht so breite Schultern ;-)). Und da das nicht gewichtsrelevant ist, fällt die Entscheidung zugunsten der Rucksackvariante ganz leicht, und auch die zugunsten eines stabileren aber auch schwereren Etuis.
Wirkliche Beschwerden aufgrund von über der Schulter getragenen Sachen hatte ich auch schon, aber, wie Du auch sagst, erst bei weit höherem Gewicht. Bei mir wars die Notebooktasche mit noch Unmengen Papier drin + Wechselklamotten für kurze Dienstreisen.... Da ist das Knochengerüst irgendwann am Ende.
Aber der Punkt ist doch, dass auch ein kleineres Gewicht über der Schulter zu Verspannungen führt und wann würde ich mir die Geige über die Schulter hängen? Wenn ich irgendwohin gehe um zu spielen - und da muss ich doch meinen Knochen nicht noch so eine Verspannung zumuten (zumal die Rucksacklösung doch so einfach ist....).
Viele Grüße
MS
Liegt 9€ drüber, ist aber sicher eine Überlegung wert. "Klassisch", stabil, mit Notentasche, Schwebelagerung. Er hat meiner Meinung nach alles was man braucht. Sogar den Holzkern.
Irgendwelche Styroporkoffer oder auch billige Hartschalenkoffer wurde ich nicht kaufen. Bei dem genannten Preisrahmen wirds schwer mit der Auswahl, da es diese kaum gibt. In Frage kämen für mich lediglich die Eigenmarken von den einschlägigende großen Streicherversandhändlern.
Was die Gewichtsfrage angeht, kommt es auch darauf an, wie häufig und wie weit man mit dem Instrument unterwegs ist. Wenn man einmal pro Woche zur Stunde geht und dabei nicht kilometerweise marschieren muss, kommt man auch mit einem normalgewichtigen Koffer, vorzugsweise mit Rucksacksystem, zurecht. Stabilität und Dauerhaftigkeit sollten Priorität haben, da lohnt es sich auch, ein bisschen mehr zu budgetieren; wenn man einen Koffer kauft, bei dem nach anderhalb Jahren die Reissverschlüsse streiken oder die Scharniere ausreissen, hat man ja auch nichts vom billigen Kaufpreis.
Wichtig ist der Hinweis mit den inneren Abmessungen, es gibt mittlerweile Modelle, die nur noch auf Corpusgrösse 35,5 ausgelegt sind. Bei Paganino gibt es zu den verschiedenen Modellen jeweils ein pdf mit den genauen Massen.
Übrigens kann man bei Paganino und ArcVerona auch zusätzliche Regenschutz-Hüllen für ca. 20 Euro kaufen.
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