Herzlich Willkommen im Geigen-Forum

Hallo,

ich habe vor knapp einem Monat mit dem Geigenspiel angefangen und mir deshalb zunächst eine Geige ausgeliehen, um zu sehen, ob das überhaupt etwas für mich ist. Ich habe ziemlich schnell Gefallen daran gefunden, doch musste ich feststellen, dass sich meine Augen immer mehr röteten. Zudem fühlte sich meine Nase oft recht trocken an. Da hatte ich dann das Kolophonium im Verdacht.

Ich muss anmerken, dass ich Pollenallergiker bin (Gräser, Birke) und meine Lunge mittlerweile auch schon in Mitleidenschaft gezogen wurde (leichtes Asthma). Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Augen wirklich durch das Kolophonium gereizt wurden oder vllt. durch angestrengtes Fokussieren einer Stelle bzw. langes Offenhalten eben dieser.

Ich habe mich dann im Internet schlau gemacht über Kolophonium und musste leider lesen, dass es wirklich ein Kontaktallergen mit einer hohen Sensibilisierungshäufigkeit ist. Das hat mich doch schon ziemlich niedergeschlagen, da ich das Geigenspiel ziemlich lieb gewonnen habe. Aber wenn ich mich dem Kolophonium weiterhin aussetzen würde, könnte sich die Allergie etablieren und eine weitere kann ich absolut nicht benötigen - vor allem weil Kolophonium anscheinend in vielen Produkten enthalten ist.

Kolophonium an sich soll ja schon gesundheitsschädlich/toxisch sein und beim Geigenspiel atmet man sicherlich doch einiges ein. Wie kommt die Lunge damit zurecht - kann sie das Harz zuverlässig aufspalten oder bleiben Rückstände übrig (Vergleich Asbestlunge)?

Setzt man sich zum Beispiel als professioneller Violinenspieler mit dieser Thematik auseinander oder ist das etwas, was man als (gesunder) Mensch in Kauf nehmen kann und tritt deshalb in den Hintergrund? Mein Problem sind halt die oben beschriebenen "Vorerkrankungen". Ich möchte nur sehr ungern mit dem Geigenspiel aufhören, da ich doch gerade erst angefangen habe, aber meine Gesundheit auch nicht aufs Spiel setzen.

Was die allergiehervorrufende Seite von Kolophonium betrifft, so gibt es ja "anti-allergisches Kolophonium". Aber ich weiß nicht, was ich davon halten soll, da doch immer noch Naturharz verwendet wird - das kann doch nicht "allergiefrei" sein (oder kommt der Zusatz "anti-allergisch" lediglich daher, dass das Kolophonium nahezu keinen Staub entwickelt?). Weiterhin gibt es ja das synthetisch hergestellte Harz auf Kohlenwasserstoffbasis "Clarity", aber was passiert denn damit, wenn es in die Lunge gelangt?

Vielleicht hat sich einer von euch schon mal mit dem Thema beschäftigt bzw. alternative Kolophonium-Produkte ausprobiert und kann mir einen Rat geben.

Vielen Dank im Voraus! :)

Grüße,

The3hadow

Es ist durchaus möglich, dass Du auf einen Bestandteil im Kolophonium (ggf sogar auf einen Bestandteil im "Allergiefreien-Kolophonium") empfindlich reagierst. Dies kann jedoch nicht mittels Ferndiagnose festgestellt werden. Daher wäre es vermutlich angebracht, Deine Beobachtungen und Befürchtungen mit Deinem Hausarzt, Augenarzt oder Lungenfacharzt zu besprechen. 

In der Zwischenzeit kannst Du versuchen, dem angestrengten Fokussieren der Augen durch häufige kurze Pausen etwas gegenzusteuern. Manchmal helfen auch Augentropfen (künstliche Tränen) oder Augenbäder nach dem Spielen. Da Du noch nicht so lange spielst, sind mehrere kurze Einheiten (max 15') sicher sinnvoller als längere Übeeinheiten. Auch ist es nicht nötig, den Bogen vor jedem Spiel ausgiebig mit Kolophonium einzureiben (ein bis zweimal pro Woche dürften bei Deiner momentanen Spieldauer durchaus genügen).

Grüße, minuetto

hallo,

ich weiß zwar nicht, ob das kolophonium für deine zwecke / gesundheit geeignet ist, aber ich habe dieses kolophonium jetzt zwei wochen getestet und bin begeistert. dass was dazu gesagt wird, kann ich bestätigen. allerdings ist der preis doch hoch. beziehen kann man es nur in dieser apotheke in österreich:

http://www.salvator-apo.at/kolophonium.html