Herzlich Willkommen im Geigen-Forum

Hallo zusammen,

ich bin 31 Jahre alt und habe gerade erst mit dem Lernen angefangen. Dazu habe ich mir eine Geige bei geige24.com gemietet. Meine Lehrerin meint jedoch, dass die sehr schwer zu spielen sei weil sie wohl Nagelneu ist. Sie hat zwar eine Geige, die ich bei ihr mieten könnte (Wert: 700 Euro), jedoch ohne Versicherung und meine normale Haftpflich würde da nicht einspringen. Das ist mir dann doch ein bisschen zu riskant, falls doch mal etwas passiert.

Daher hier meine Frage, ob jemand einen anderen Onlinedienst oder auch einen Geigenbauer bei mir in der Umgebung kennt, wo ich mir ein gutes Instrument mieten kann?

Vielen Dank und Viele Grüße
Sascha

Da eine Wartung beim Geigenbauer oft mit inbegriffen ist, macht das Mieten "vor Ort" oft Sinn. Auch kann bei klanglichen Problemen i.d.R. unkompliziert getauscht werden.

Über Google lassen sich Geigenbauwerkstätten in der Nähe herausfinden. 

Mir pers. bekannt ist Christoph Egenolf. Er vermietet und könnte in etwa in der Nähe sein:

http://www.geigenbau-egenolf.de/service-miet-instrumente.htm

Einen Geigenbauer gibt's ja auch in DO, den findest Du über's Internet. Zu denen in Essen und Velbert könnte ich Dir mehr schreiben, aber dann gerne per Nachricht im Forum oder Email.

Ich bin der erste Besitzer meiner Geige, und die hat zwar klanglich ein bisschen verändert, aber sie heute leichter zu spielen als an dem Tag, an dem ich sie das erste Mal in der Hand hatte. Deswegen erscheint mir die Behauptung, die Geige, die Du bei geige24.com gemietet hast, sei "sehr schwer zu spielen, weil sie noch nagelneu ist", an den Haaren herbei gezogen. Aber ich habe weder diese noch die Geige, die Deine Lehrerin Dir anbietet, je in der Hand gehabt. Viellicht ist sie wirklich schwer zu spielen, aber wenn sie Dir gleich eine Geige vermieten will, hat Deine Geigenlehrin ein finanzielles Interesse daran, deine jetzige Mietgeige schlecht zu reden. Deswegen ist mir das ein bisschen suspekt, so als würde mir ein Arzt ein Medikament; ein Hilfsmittel, eine Therapie oder Untersuchung verschreiben, das/die - rein zufällig - bei ihm erhältlich ist...

Du wirst Dir selbst ein Bild machen müssen: Bitte Deine Lehrerin, die Geige, die sie Dir vermieten würde, mal mitzubringen, damit Du selbst vergleichen kannst. Sollte sie in irgendeiner Weise versuchen, Dich davon zu überreden, "die Katze im Sack" zu kaufen, Finger weg. Das ist die ganz normale Skepsis, die man als Verbraucher immer haben sollte. Wenn sie ihr Instrument dem Vergleich stellt, musst Du abwägen, ob es Du so viel besser damit zurecht kommst, dass es Dir das Risiko einer nicht-versicherten Miete - bzw. der zusätzlichen Kosten für eine Instrumentenversicherung - wert ist, ob Du lieber beim bisherigen bleibst oder doch ganz auf die Suche nach was Neuem gehst.

Tipps zu Adressen in und um Dortmund kann ich Dir leider keine geben, ich komme aus einer anderen Ecke der Republik und habe Richtung NRW keine Verbindungen.

Also ausprobiert habe ich die Geige schon. Da habe ich aber so keinen Unterschied wahrnehmen können. Das liegt wohl aber auch an meiner geringen Erfahrung. Im Moment es für mich auf jeder Geige schwer darauf zu spielen. ;-)

Ich habe mal in meinem Vertrag für die Haftpflich nachgesehen und dort sind auch gemietete, bewegliche Sachen versichert. Ich werde noch mal nachfragen, ob das auch für gemietete Musikinstrumente gilt. In dem Fall wäre es ja kein Problem die Geige meiner Lehrerin eine Weile auszuprobieren und dann werde ich ja sehen, ob ich mit der zurechtkomme oder nicht. Im Zweifel kann ich mir dann immernoch eine andere mieten.

Aber wo du es schon gesagt hast. Das sie im selben Moment eine eigene Geige parat hat, hat mich doch auch direkt stutzig gemacht...

Ich würde der Lehrerin nicht gleich das schlimmste unterstellen...

Wenn ich mal von mir ausgehe, dann würde ich niemals versuchen einem Schüler Geld aus der Tasche zu ziehen, denn ich bin ja an einem guten und langen Unterrichtsverhältnis interessiert. Wenn ich jetzt einen Schüler mit einer suboptimalen Leihgeige habe und zufällig zuhause eine Geige in der passenden Größe herumliegen habe, die besser eingestellt ist, dann sehe ich es als ein Angebot an sie dem Schüler zu leihen. Geht er nicht darauf ein, dann ist er selber schuld. Würde man mir unterstellen dadurch Gewinn machen zu wollen, dann fände ich das Vertrauensverhältnis schon gestört... Käme der Schüler mit einer deutlich besseren Geige an, dann wäre es für mich ok. Möchte der Schüler auf seiner einfachen Geige weiterspielen ist es auch ok. Du merkst, ich finde die Unterstellung des Gewinn machens nicht ok. Angebote sollten Angebote bleiben und man sollte sich auch anders entscheiden können. Das sollte man als Lehrer niemandem übel nehmen.

Vor Ort mieten ist sicher eine gute Idee. Oder Du testest die Geige wirklich mal ausgiebig.

Also das tue ich ja auch nicht. Es kam wohlmöglich nur falsch rüber. Sie hatte meine Geige ja auch schon bei der ersten Unterrichtsstunde bemängelt. Da hat sie von Ihrer Geige noch nix gesagt. Das kam dann erst bei der dritten Stunde. Also in sofern denke ich nicht, dass Ihre Empfehlung aus einem Profitgedanken entstanden ist.

Wenn ich da arge Bedenken hätte, dann würde ich mir auch direkt einen anderen Lehrer/-in suchen. Es wäre ja dann, wie du schon sagst, ein gestörtes Vertrauensverhältnis.

Wenn ich unsicher wäre, ob "gemietet aus dem Internet" oder "finanzielle Interessen der Lehrerin", würde ich vermutlich auch einen Geigenbauer vor Ort suchen:

- Du weißt, dass er finanzielle Interessen hat

- Du weißt aber auch, dass er weiß, was er tut

...und wie schon geschrieben wurde: wenns "nicht passt" kann man immer nochmal tauschen oder nachbessern. Geigenbauer bieten auch oft Mietkauf an - vielleicht da einfach auch mal nachfragen?

Liebe Grüße,

Thomas

Ich würde jetzt einmal behaupten, dass die Geigenlehrerin kein ganz schlecht klingendes Instr. hat- schon im eigenen interesse, denn sie muss ja den Klang im Unterricht "ertragen". 

Die Versicherungslage sollte jedoch eindeutig geklärt sein. Ich habe noch keinen Fall erlebt, dass eine Haftpflichtversicherung ein selbstgemietetes Instrument in vollem Schadensumfang  eingeschlossen hat. Viel eher, dass Personen sich  im Versicherungsschutz wähnten und dann im Schadensfall die Überraschung kam .......

Ich würde jetzt einmal behaupten, dass die Geigenlehrerin kein ganz schlecht klingendes Instr. hat- schon im eigenen interesse, denn sie muss ja den Klang im Unterricht "ertragen". 

Die Versicherungslage sollte jedoch eindeutig geklärt sein. Ich habe noch keinen Fall erlebt, dass eine Haftpflichtversicherung ein selbstgemietetes Instrument in vollem Schadensumfang  eingeschlossen hat. Viel eher, dass Personen sich  im Versicherungsschutz wähnten und dann im Schadensfall die Überraschung kam ......

Das denke ich auch. Ich werde die Geige einfach mal ausprobieren und wenn ich merke, dass ich mit der nicht gut zurecht komme, besteht ja immernoch die Möglichkeit zum Geigenbauer zu gehen.

Der Vorteil von Geige24.com ist für mich im Moment noch, dass ich auch neue Saiten bekomme, sollte mal eine Reißen. Das muss man ja auch alles bedenken.

Also meine Versicherung übernimmt die Haftung für geliehene, gemietete oder geleaste bewegliche Sachen. (Gesetzesdeutsch, Endstatium). Die selbstbeteiligung liegt jedoch bei 250 Euro.

Ich schließe mich an, ausprobieren schadet nie. Die Frage mit der Versicherung ist natürlich wichtig, das mit den Saiten würde ich aber verschmerzen. Als Anfänger braucht man lange, bis man Saiten abspielt, und sollte mal eine E oder A reißen, kostet das nicht die Welt. Und solltest du mal andere Saiten probieren wollen, wäre das ohnehin dein Privatvergnügen. Die Mietgeigen bei Geige24 haben standardmäßig Tonica drauf - ich nehme an, auch wenn du dir mal andere auziehst, dass du dann immer nur Tonica ersetzt kriegst? 

Was ist eigentlich mit dem Bogen? Geige24 verleiht glaub ich nur ganze Sets. Falls dir die Geige der Lehrerin besser liegt und du die bisherige Mietgeige zurückgibst, hätte die Lehrerin dann auch einen Bogen für dich?