Herzlich Willkommen im Geigen-Forum

Hallo,

wir haben eine alte Geige zuhause. In der Decke sind zwei kleine Risse und vor Jahren sagte uns ein Geigenbauer, das Instrument sei nicht mehr zu reparieren, da durch die Saitenspannung ein Brechen der Decke stattfinden würde.

Darum haben wir uns nun entschieden, das gute Stück unter der Glaßplatte unseres Wohnzimmertisches (Deko-Tisch)  "auszustellen", so hat es wenigstens noch einen esthetischen Wert.

Steg, Saitenhalter und Kinn-Stütze sind bereits abmontiert, aber leider ist die Geige immernoch gut einen Zentimeter zu hoch, um in den Tisch zu passen.

Das Problem wäre gelöst, wenn das Griffbrett abmontiert wäre, da dieses ja über den Hals übersteht. Das würde auch passen, da das ganze so aussehen soll, als läge die Geige gerade beim Geigenbauer auf der Werkbank (teilweise Zerlegt u.s.w.).

Ist das Ablösen des Griffbretts ohne weiteres möglich? Und wenn ja, wie? Oder gibt es eine Alternative, um die Höhe des Instruments zu verringern?

Beste Grüße

Mark

Ähm bevor ihr das gute Stück nun zerlegt... Hat euch der Geigenbauer auch gesagt, dass man solche Risse sehr wohl reparieren kann? Das kostet allerdings einiges und lohnt sich wohl nur, wenn man ein halbwegs gutes Instrument hat.

Hallo Tasha,

an dieser Entscheidung war ich nicht beteiligt ;) Aber offenbar wurde die Reperatur für unwirtschaftlich befunden und darum nicht durchgeführt. Schade um das Instrument, wie ich finde, aber ish wie gesagt nicht meine Entscheidung.

Trotzdem Danke für den Hinweis.

Ist doch klar, einfach in Boden des Dekofaches des Tisches ein Loch  im Bereich schneiden, wo die Geige mit Griffbrett  oder mit Steg zu dick ist, und dieses von  unten mit einem Holzkistchen (ala Zigarrenkiste) wieder staubsicher machen. Kann ja von innen die Farbe des Tisches erhalten. Eine Geige ohne Griffbrett und dann auch noch ohne Saiten sieht ja wohl eher nach Leiche als nach dekorativem Zentrum aus. 

Das Griffbrett kann mit einem dünnen, festen Spaltmesser gelöst werden. Wenn ein kleiner Spalt zwischen Hals und Griffbrett aufgetreten ist, springt durch Zugabe von etwas Spiritus der Knochenleim auf.  Dies macht sich durch leichtes Knistern bemerkbar.

Achtung! Spiritus darf auf keinen Fall auf lackierte Flächen geraten. Der Lack würde angelöst und ruiniert werden. Eine Arbeit, die normalerweise nur ein Geigenbauer vornehmen sollte......

Hallo Ihr Lieben,

ich löse das Griffbrett mit Wärme und eben - wie geschrieben - mit einem Spaltmesser... ggf. etwas Dampf.

ABER bevor ich eine Geige beerdige, weil sie nicht mehr wirtschaftlich reparierbar ist, würde ich auf eigene Faust versuchen, die Geige zu reparieren: genug Foreneinträge und Selfmade-Webseiten gibt es dafür (an dieser Stelle auch einen ganz ganz herzlichen Dank an Geige aka. Christian Adam, durch dessen Anleitungen und Erzählungen ich extrem viel gelernt habe - bitte grüß mir meine alte Heimat Hamburg!)

Kaputt machen kannst Du die Geige nicht mehr... und WENN Du es schaffen solltest, hast Du nicht nur ein schönes Instrument, sondern das gute Gefühl, das selbst geschafft zu haben...

Liebe Grüße,

Thomas

Ok, vielen Dank erst einmal an euch alle!

Ich werde mir wohl nochmal überlegen, einen Geigenbauer zu konsultieren, der mir hoffentlich wenigstens sagen kann, was an der Geige zu machen ist. Dass ich das dann selber hinkriege, kann ichmir irgendwie noch nicht so richtig vorstellen (baue sonst an E-Gitarren und -Bässen, die sind deutlich unempfindlicher), aber in der Tat habe ich ja nichts mehr zu verlieren...

Besten Dank nochmal

Mark

Ich weiß leider nicht, wo Du her kommst (und ich bin auch kein Geigenbauer und gegen Geige&Co ein Nichts), aber wenn Du aus der Gegend um Hannover kommst, schaue ich sie gerne mal an... wenn Du handwerklich geschickt bist, kannst Du sehr viel selber machen - oft hindert wirklich nur die Ehrfurcht vor dem Instrument Geige.

Was mir außerdem geholfen hat ist - wenn Du schon schreibst, dass Du in der elektronischen Musik zuhause bist: Audio-Equipment: mit Messmikrofon White Noise Generator, Verständnis um Akustik und Spektrumanalyse kann man schon unheimlich viel erkennen...

Liebe Grüße,

Thomas