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Ich habe von meinem Vater eine alte Violine von Didier Nicolas - "a la ville de cremonne" geerbt, und würde gerne auf dem schönen Ding spielen lernen. Was sollte man an einer alten Geige machen damit man wieder damit spielen kann? ich kann zwar nicht spielen, würde es mir aber gerne selbst bei bringen. Die Harmonielehre und Fingerfertigkeit habe ich bereits an anderen Instrumenten erlernt. Welche Saiten sind für diese alte Geige ratsam? und woher weiß ich welchen Steg ich brauche? könnt ihr mir ein paar tips geben?
ich wäre euch sehr verbunden, Max
Grüß Gott Max2000,Deine Anfrage liegt zwar schon etwas zurück,aber ich probier es trotzdem.Wenn derSteg gebochen ist, sollte das Instrument zum Geigenbauer, da nur dort die Gewähr besteht ,daß das Instrument technisch richtig gemacht ist. Für einen Anfänger ist es egal,was für eine Art Holz dafür verwendet wird. Du wirst es am Anfang sowieso nicht hören. Zum selbsterlernen nur soviel: Für die Fehler,die Du Dir in einem Vierteljahr anlernst, hat ein guter Lehrer jahrelang zu tun um diese Fehler Dir wieder auszutreiben.Also Finger weg davon.Zur Wahl der Saiten: Egal,was Du für Saiten nimmst (laß Dich vom Geigenbauer beraten), am Anfang ist das wichtigste, stimmen zu lernen. Dabei kann Dir der Lehrer helfen.Laß Dir Saiten aufziehen, die die Stimmung gut halten, dazu sind auch leichte Stahlsaiten gut zu gebrauchen. Die Geige,sollte es ein Franzose sein ist so stabil gebaut,daß sie jede Art von Saiten aushält.Zum Klang der Geige nur soviel,jetzt amAnfang wird jedes Instrument kratzen, der gute Ton kommt vom vielen üben ganz von selbst, dann ist immer noch Zeit sich mit den Feinheiten des Tones zu beschäftigen.Gut Ding will Zeit haben.Ich hoffe, ich konnte Dir bei Deiner Entscheidung helfen, ich habe diese Gespräche in den letzten 40 Jahren oft genug geführt.
MfG bildmix43
Der Steg muss zur Wölbung der Decke und der des Griffbrettes passen. Wenn das bei einem Steg "von der Stange" gegeben sein sollte, wäre das ziemlich großes Glück, Stege müssen fast immer zugeschnitten werden, damit sie wirklich passen. Also: Zu einem Geigenbauer mit dem Instrument und ihn einen Steg anpassen lassen. Wenn das ordentlich gemacht wird, ist relativ egal, wer den Rohling hergestellt hat.
Sollte die Geige echt sein - was allerdings ein Geigenbauer beurteilen sollte - ist sie in einem Alter, in dem man (außer natürlich beim e) von Stahlsaiten sicherheitshalber die Finger lassen sollte. Deren Spannung ist so hoch, dass sie dem Instrument schaden könnte, und das Risiko muss man nicht eingehen. Und für Anfänger sind Darmsaiten wegen ihrer Launenhaftigkeit nur bedingt geeignet, bleiben als nur Synthetik-Saiten.
Generell ist das mit Saiten ist das so eine Sache. Nicht jede Saite verträgt sich mit jedem Instrument und jeder hat irgendwie andere Vorstellungen davon, was ein "schöner Geigenklang" ist. Die Saiten, die mit einer bestimmten einen Klang produzieren, der einem selbst besonders gut gefällt, lässt sich letztlich nur durch Probieren heraus finden. Um allerdings einigermaßen qualifiziert nach dem Klang muss man einigermaßen sicher intonieren können, sonst kann man nicht beim sicher sein, ob wirklich die Saite den Unterschied macht, oder ob nicht die eigene Spielweise anders war. Für diese Suche würde ich für den Anfang zu neutralen Durchschnitssaiten raten, die dann als Referenz dienen können. Dafür kommen vor allem Thomastik Dominant oder die etwas günstigeren Pirastro Tonica (auch wenn ich persönlich die nicht sonderlich mag) in Frage. Wenn Du Dir einen anderen Klang vorstellst und Dinge sagen kannst wie: "Die Tonicas sind mir zu schrill" oder "Das Dominant g ist mir zu bratschig", kann man Dir konkret Alternativen nennen.
Ein anderer Ansatz wäre, für den Anfang Saiten zu wählen, die Sachen Lautstärke eher zurückhaltend sind. Die Nachbarn und das eigene Ohr danken es, wenn die bei Anfängern meist doch sehr unschön klingenden ersten Gehversuche nur in mäßiger Lautstärke stattfinden. Dafür würden mir Corelli Crystal oder Warchal Karneol Saiten einfallen. Die sind meiner Erfahrung nach in Sachen Lautstärke recht zurückhalten, könnten allerdings Instrumente, die von sich aus schon leise sind, quasi ersticken. Die Folge wäre ein sehr schwacher, erstickter, gedämpft wirkender Klang. Leise Instrumente brauchen Saiten mit mehr Power.
Ich hoffe, damit ist Dir geholfen,
Gruß
Aranton
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