Herzlich Willkommen im Geigen-Forum

Hallo an Alle,

ich hatte ja schon einige Beiträge zum Thema Anschaffung einer eigenen Geige geschrieben....und entgegen aller berechtigten "Warnungen", konnte ich mich gestern leider nicht beherrschen und habe diese Geige gebraucht(5 Jahre alt,wenig gespielt) von privat gekauft.....Preis nenn ich jetzt mal nicht....Jetzt soll das Schätzchen erstmal zum Geigenbauer und einmal durchgeschaut werden...Steg richten,Stimme kontrollieren,evtl.Lack aufpolieren,Wirbel kontrollieren,(laufen butterweich,vlt.etwas zu leicht),kleinste Lackkorrekturen(minimalst,wo der Feinstimmer mal die Decke touchiert hat...)Also,Leute,was soll ich sagen...

Ich mit meinem bescheidenen Fachwissen,bin erstmal glücklich und denke ,mit dieser Geige,werde ich die nächsten Jahre erstmal wunderbar leben können!!

Ich weiss,die Bilder sind grottig,abet was man halt so erkennen kann,Meinungen sind herzlich willkommen....Danke an Alle,die sich meines Themas angenommen haben,lg,paddyhund

P.S.:Was würde so eine Durchsicht wohl kosten,dad kann mir hiet doch bestimmt jemand sagen,so ungefähr.......

 Bist du sicher, dass du überhaupt etwas machen lassen musst? Es scheint sich ja um eine neue Geige zu handeln.

Frag doch lieber erst deinen Geigenlehrer, der kann dir doch bestimmt direkt Auskunft geben, bevor du viel Geld ausgibst.

Ich habe eine ca. 100 jahre alte Geige, die ich von einer Privatperson abgekauft habe. Die Generalüberholung (neue Seiten, neuer Kinnhalter und neuer Steg) hat beim Geigenbauer 200€ gekostet

Hallo Goya,theoretisch muss ich nichts machen lassen......der Vorbesitzer meinte,in guter Absicht,er muss die Saiten entspannen(das gute Stück hat halt ein paar Jahre in seinem Kasten geschlummert,ohne gespielt zu werden!).d.h.der Steg war runter.Er hat ihn halt zum verkaufen selber wieder aufgestellt und die Saiten wieder aufgezogen.Der Steg war nicht in der richtigen Position und stand mit den yFüssen nicht plan auf der Decke.Das Hätte halt wieder gerichtet werden müssen.Hab mich erst nicht so rangetraut,es selber zu machen,weil ich Angst hatte,dass der Stimmstock umfällt,wenn ich die Spannung von den Saiten nehme,schliesslich kenne ich die Geige ja noch nicht!!!Hat mir aber keine Ruhe gelassen...man sah noch die Stelle,wo der Steg vorher stand,wenn man ganz genau hingesehen hat.Also Spannung von den Saiten und gaaaaaaaaanz vorsichtig den Steg versetzt an die alte Stelle....und siehe da,da passten auch die Füsse wieder,ist vielleicht noch ein halber mm luft,aber damit kann ich leben...der Klang ist ja gut...

Kinnhalter ist o.k.ausser die Befestigung,die drückt aufs Schlüsselbein,aber wer nen schönen Kinnhalter haben will,muss leiden.

Saiten ,dachte ich halt,könnte man nach fünf Jahren in die Tonne treten,aber ,nachdem ich hier im Forum gekuckt habe,es sind Thomastik Dominant,die sind ein Traum zu spielen!!!!Im Gegensatz zu den Pirastro Tonica auf meiner Noch-Leihgeige!!!!Butterweich,ohne festen Druck zu spielen.Herrlich!

Passt also erstmal alles,bin also immer noch happy über meinen Kauf....

Bis dann,paddyhund

P.S.:Brauche noch eine Schulterstütze und der Bogen ist mir zu weich,der Gang zum Geigenbauer ist also unvermeidbar.

Also ich sehe da auch keinen großen und vor allem keinen akuten Handlungsbedarf. Solange die Wirbel nicht ständig rausflutschen, ist doch wunderbar, wenn sie butterweich gehen. Und die Stimme würde ich auch schön in Ruhe lassen, wenn der Klang Dir gefällt. Und aufpolieren lassen würde ich sie auch nicht unbedingt. Es sieht sehr so aus, als sei da ein Lack auf Ölbasis verwendet worden (der kann beim Polieren teilweise abgetragen werden) und die "Abnutzungsstellen" können meiner Einschätzung nicht in den fünf Jahren entstanden sein, die das Instrument auf dem Buckel haben soll. Da hat sich jemand viel Mühe gegeben, dem Instrument ein antikes Aussehen zu verleihen und matte Stellen sind (vermute ich zumindest) Teil einer künstlichen Patina, die dem Instrument seinen optischen Charakter verleiht. Auch einen neuen Steg dürfte es nicht brauchen; der ist offensichtlich nicht verrutscht (man würde auf der Decke an der Stelle, wo er ursprünglich stand, Spuren sehen) und für Wirbel, Kinn- und Saitenhalter ist so viel Geld in die Hand genommen worden, dass alles andere als maßgefertigter Steg mich sehr wundern würde.

Lerne die Geige erst mal ein bisschen kennen. Insbesondere den Kinnhalter. Der ist zwar sehr schön, aber wenn er nicht zu Deinem Kinn passt, bräuchtest Du da was anderes. Und da sollte man auch nicht nach dem Motto "Ich gewöhne mich noch dran" den Helden spielen, ein nicht passender und unbequemer Kinnhalter beeinflusst die Haltung ungünstig und kann langfristig ernste gesundheitliche Probleme machen. Aber manchmal zeigt sich das erst im Verlauf einiger Wochen.

Auch auf den Zustand der Bogenhaare würde ich ein Auge haben. Wenn bei einem neuen Bogen der Klang nicht so kommt, wie man das gerne hätte, braucht es etwas Zeit um abschätzen zu können, ob es eine Frage der Umgewöhnung ist oder die Haare verschlissen sind. Und wenn Du wegen solcher Sachen ohnehin bei einem Geigenbauer vorstellig wirst, kannst Du ihn bei der Gelegenheit einen Blick auf das Instrument werfen lassen; dann sollte - natürlich vorausgesetzt es, gibt keinen Reparaturbedarf - zum Service dazugehören und nichts kosten.

Wenn der Feinstimmer der Decke zu nahe kommt, könntest Du überlegen, ob Du ihn durch ein englisches Modell mit Schlingenhalterung (die gibt es für mehr Geld auch mit größerem Bling-Faktor, z.B. mit vergoldeten Schraubenköpfen) ersetzen willst. Die sind so konstruiert, dass sie garantiert nicht in die Nähe der Decke kommen, sind allerdings schwergängiger und nicht alle E-Saiten werden mit Schlinge oder herausnehmbarer Kugel angeboten, was die Auswahl ein wenig reduziert. Aber auch das ist nichts, was wirklich akut anliegt; mir ist Verschwendung zuwider und ich würde keinesfalls eine intakte E-Saite wegwerfen, um einen neuen Feinstimmer zu montieren, sondern warten bis ohnehin ein Saitenwechsel fällig ist. Wobei; sehe ich richtig, dass da Thomastik-Infeld Dominant Saiten aufgezogen sind? Bei denen müsste es möglich sein, die Kugel der E-Saite herauszunehmen und sie mit Schlingensaitenhalter zu benutzen. Aber das habe ich noch nie gemacht und kann daher wie einfach oder schwierig das ist.

P.S.: Deine Antwort an Goya hast Du geschrieben, während ich an meiner gesessen habe habe; da haben sich jetzt ein paar Sachen erledigt, aber ich lasse meine Reaktions jetzt trotzdem mal so stehen.

Danke Aranton,da lief wohl einiges paralell.....!!!!

Auf dem Bild kann man meiner Meinung nach sehen,dass der Steg zu hoch sitzt,hab ihn ja jetzt wieder einen halben cm Richtung Saitenhalter versetzt,steht jetzt wieder genau in Mitte der f Löcher,da wo er wohl vorher auch stand....

Was den Feinstimmer betrifft,spricht etwas dagegen ihn ganz raus zu nehmen???

Ich kann damit nichts,aber auch rein gar nichts anfangen.

Mir wurde auf der Leihgeige ein Wittner Feinstimmsaitenhalter empfohlen,angeblich leichter zu stimmen....hab ich nicht benutzt,hab immer nur über die Wirbel gestimmt...ich könnte also ganz auf den Feinstimmer verzichten!

Und jetzt freu ich mich mal richtig,weil du nicht zu denen gehörst,die erstmal alles niedermachen.....!

Ich finde das Instrument total klasse,sowohl optisch,als auch klanglich und jetzt sag ich den Preis doch mal....❇❇❇

Für 320 Euro kann man doch wirklich nichts Besseres und Schöneres bekommen....

Freu....auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn...

Danke aranton....mit deinen Beurteilungen hast du ziemlich recht gehabt,was Lack,etc.angeht....

Parallel,blöde Autorechtschreibung....

Zumindest bei der E-Saite erleichtert man sich das Leben mit einem Feinstimmer meiner Erfahrung nach doch sehr. Die sind, wenn sie richtig gestimmt sind, viel dichter an ihrer Belastungsgrenzen als die tieferen Saiten. Da macht es schnell PLING, wenn man sie zu hoch stimmt. Außerdem machen bei der E-Saite sehr kleine Drehungen am Wirbel schon recht große Unterschiede bei der Tonhöhe und wenn man nur so ein ganz kleines bisschen daneben liegt, wird es bei der E-Saite ohne Feinstimmer manchmal sehr frickelig. So eine Vierteldrehung am Feinstimmer, um einen Viertelton höher oder tiefer zu stimmen, ist doch leichter zu treffen als die minimale Wirbeldrehung, die man dafür bräuchte. Bei der E-Saite hat man am zwischen einem ganz rein und einem ganz rausgedrehten Feinstimmer einen Unterschied von mindestens zwei Ganztönen. Bei Synthetik- oder Darmsaiten kann man froh sein, wenn die Bandbreite einen Halbton beträgt. Das heißt, man dreht sich da am Feinstimmer schnell dumm und dämlich, um dann doch am Wirbel nachstimmen zu müssen. Deswegen finde ich Feinstimmer bei G,D und A eher lästig als hilfreich und stimme lieber gleich am Wirbel. Aber auf dem stählernen e möchte ich den Feinstimmer nicht missen, obwohl es ohne wohl auch ginge. Ich spiele ja auch lieber mit Schulterstüze, auch wenn es ohne auch ginge. Benutze beim Stimmen der E-Saite ein paar mal bewusst den Feinstimmer, um einen Vergleich zu haben. Vermutlich wirst Du es dann ähnlich sehen und wenn nicht, kannst Du ihn immer noch abbauen.

Den Klang der Geige kann ich natürlich nicht beurteilen, aber so von der Optik her hätte ich diese Geige vermutlich nicht für so schmales Geld rausgerückt, von daher Herzlichen Glückwunsch.

aranton.....danke!!!vielleicht hättest du sie doch rausgerückt,wie du so schön sagst,wenn..........ja wenn,du vielleicht,evtl.wüsstest,dass es sich um einen "Chinakracher" handelt?!?!

Diese Diskussionen um die berühmten Chinageigen sind ja schon zuhauf geführt worden,deshalb begraben wir dieses Thema.....

Es ist eine chinesische Meistergeige und das Set up,was zu sehen ist,ist "serienmässig", also nicht nachträglich gepimpt.

Ich hatte also die Wahl,die blonde Chinesin für 750 Euro vom Geigenbauer käuflich zu erwerben,die brünette Meisterchinesin für 320 Euro zu kaufen oder einen Kleinkredit aufzunehmen......um mir beim Geigenbauer ein eigens gebautes Exemplar zu kaufen.Letzteres fiel weg,das Erstere erschien mir unklug,also blieb nur die mittlere Variante....;-) 

In diesem Sinne Allen eine gute Nacht.....

Erst mal einen Glückwunsch zu Deiner Schönen, die sich sicher freuen wird, wieder geschätzt und gespielt zu werden. Die Fotos sind überhaupt nicht grottig, vielleicht eine Spur Hamilton'scher Unschärfe, aber die Geige präsentiert sich doch bestens!

Du schreibst, dass der Kinnhalter aufs Schlüsselbein drückt, aber offenbar spielst Du ja noch ohne Schulterstütze, oder mit einer, die nicht recht passt; wenn Du die neue hast, könnte damit das Problem behoben sein. Aber so schön der jetzige Kinnhalter ist - wichtig ist, wie Aranton sagt, dass Du einen nimmst, der wirklich zu Deiner Anatomie und Spielhaltung passt. Da Du die Geige ja zu einem sehr fairen Preis bekommen hast, liegt diese Investition sicher drin - und wirf auch etwas für einen guten Bogen auf, das kann punkto Klang ganz erstaunliche Unterschiede machen. 

Viel Freude wünscht Dir herzlich

asmahan

Guten Morgen,asmahan.....

Danke,freu mich,dass auch andere nicht gleich schreiend weglaufen...auch wenn mir meine innere Stimme gesagt hat:Kauf ruhig,für den Preis,kannst du nichts falsch machen!Ist doch trotzdem gut,wenn von aussen noch ein positives Feedback kommt....so ist der Mensch anscheinend geartet,braucht immer Bestätigung....

Aber Spass beiseite,die von dir angesprochenen Dinge Schulterstütze und Bogen werde ich als nächstes in Angriff nehmen.Hab ja noch die von der Leihgeige,aber ich mach mich bald auf den Weg....Der Bogen,der dabei ist,da ist mir die Stange ein wenig zu weich,zumindest,was ich bisher gewohnt bin,hat ein richtiges Eigenleben...vor allem in Kombination mit den Saiten...Vielleicht liegts aber auch an mir....vermute ich sogar....

Danke an Alle,schönen sonnigen Tag noch.....

Wahrscheinlich ist es ein Rundbogen? Die können ziemlich hibbelig sein, allerdings sind auch oktogonale, die aus Billigholz gefertigt und mangelhaft ausgewogen sind, Kandidaten für ganz eigene Saitentänzchen. Besonders, wenn man den Bogen noch nicht ganz sicher in der Hand hat.

An den Saiten sollte es - gerade bei den Dominant, die ja gut ansprechen - nicht liegen; höchstens insofern, als Du vielleicht vom andern Instrument und den Tonica gewöhnt bist, fester hinzufassen, als es zu Deinem neuen Outfit passt. 

Sag das mit der Sonne nochmal, hier zieht's gerade zu...

Herzlich

asmahan

Sonne!!!!!✴✴✴

Der Bogen ist auch nicht rund,wie der andere auch!!!Hab ehrlich gesagt noch nie einen runden in der Hand gehabt.Ist vermutlich aus;-)  Gummibaum!!!!!

Hat auch keine Silberumwicklung,sondern wie nennt man das noch....?

Billigbogen,ich wusste es......;-) Na ja,man kann ja auch nicht immer Glück haben,hätte das gute Stück auch ohne Bogen genommen....

Das mit der Silberwicklung ist nicht unbedingt matchentscheidend, Arc Verona hat auch ein Meisterbogenmodell im Sortiment, das ebenfalls so gewickelt ist wie Deiner (vielleicht mit gediegenerem Material, aber das verraten die Fotos nicht). Und mach Dir keinen Kopf, dass der Bogen nicht passt, da muss jeder Spieler finden, was am besten zu ihm und seinem Instrument passt.

Zudem scheint es, dass der Vorbesitzer sich nicht allzu lang mit der Geige befasst und der Bogenwahl demzufolge auch nicht so grosse Aufmerksamkeit geschenkt hat. Am Anfang denken halt viele, dass der Bogen nicht so wichtig ist und sparen bei diesem Budgetposten - genau am falschen Ort. 

Viele Bögen, die bei violinproject (da wo die Geige vermutlich herstammt) im Set dabei sind, haben eine Umwicklung aus Walbeinimitat. Das ist aber beileibe kein Qualitätsmerkmal, entscheidender ist, wie der Bogen ausbalanciert ist uvm., und da schneiden die Bögen den Beurteilungen zufolge nicht schlechter ab als die Geigen. "Billigbogen" scheint mir daher etwas schnell aus der Hüfte geschossen. Als "Chinakracher" würde ich die Geige übrigens auch nicht bezeichnen, denn damit meint man in der Regel auch nur die Billigprodukte.

Hallo Bavarica,danke für deinen Beitrag.Die Geige ist nicht von Violin project.

Da ich mich seit längerem(relativ gesehen) mit dem "woher nehmen,wenn nicht stehlen" bei Geigen befasse und ich fast jeden Beitrag gefühlte 200 mal gelesen habe,entnahm ich einem älteren Beitrag,dass der Inhaber von vp,der sich hier auch tummelt,mit ausgerechnet diesem Workshop,nicht zusammenarbeiten wollte,da manche Guarneri Kopien irgendwie nicht gut klangen.

Soweit ich weiss kommt die Geige direkt aus Shanghai....ohne Umwege

Was den Bogen betrifft,das ist das nächste Thema,in das ich mich reinfuchsen muss...

Lg

Hallo Sabz83,

ähm,lass mal überlegen......!!!!Ähm ,nein ich glaube eher nicht.......!Nein,ganz sicher sogar....gaaaaaanz sicher!!!Liebe Grüsse und viel Glück bei deiner Suche.......

P.s.:Auch wenn meine Noch Leihgeige nicht so schön ist,wie meine Neue,tust du ihr ein bischen Unrecht,klanglich ist sie einwandfrei....ich habe schon Gewa Geigen gesehen,kein Vergleich.....schon vom Lack her....