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Liebe Forianer, das ist zwar ein GEIGENforum, aber vielleicht kann mir ja trotzdem jemand weiterhelfen.
Ich habe mir Anfang letzten Jahres eine Bratsche zugelegt, die nicht spitzenklasse ist, mir aber vom Klang her gefiel und preislich auch okay war. (750 Euronen). Der Klang gefällt mir weiterhin. Ich habe erst letzte Woche wieder angefangen und spiele nun die einfachen Stücke aus Berta Volmer Bratschenschule, das geht soweit ganz gut.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich da letztes Jahr einen größenmãßigen Fehlgriff gemacht habe.
Die Bratsche hat 40,5 cm und zur C-Saite hin muss ich mich schon ziemlich "verrenken" und "bequem" ist das in der linken Hand auch nicht wirklich. Wenn ich alle Finger aufsetze, spannt das schon ziemlich!
Frage: Wie viel "Spannen" ist denn für den Anfang normal? Es tut nicht richtig weh, aber ist halt echt nicht bequem.
Ich bin 1,75 m gross, Arme normal lang, Hände unauffällig, weder besonders klein, noch besonders groß.
Ich denke man wird sich also daran gewöhnen müssen/können
Mit steigender Übung wird auch die Flexibilität und die Griffweite deutlich größer.
Wichtig ist, dass Du die Hand beim Spielen nicht überforderst und regelmässig kleine Pausen einlegst, in denen Du die Finger und die Sehnen bis runter in die Handwurzel lockerst (Empfehlung des Musikphysiologen: alle 10-15 Minuten eine Minipause, nach einer Stunde länger aussetzen).
Ich hab letztes Jahr die linke Pfote forciert und mir dafür ein Dauerrisiko für Sehnenscheidenentzündung im Grundgelenk des Ringfingers eingehandelt - grad eben kürzlich ein paar Tage vermehrtes Üben über Ostern, und schon begann es wieder zu haken. Aufpassen lohnt sich, ich schwör's....!
Normalerweise muss ein Bratschenhals nicht deutlich dicker gebaut werden, als ein Geigenhals. Ein zu kraftiger Hals erschwert das Spielen. Leider wird das vom Instrumentenbauer nicht immer berücksichtigt.
Die Korpusgröße sagt nicht immer etwas über die Mensur ( schwingende Saitenlänge) aus. Sind die F-Löcher z.B. etwas höher ( Richtung Hals ) positioniert, ergibt sich eine etwas kürzere Mensur und die Spielbarkeit ist angenehmer.
Ich möchte Geige recht geben, die Größe der Bratsche korreliert nicht immer exakt mit der Mensur.
Ich bin 163 cm groß, Armlänge normal, Hände mittel, Finger lang. Ich hab meine ganze Teeniezeit durch Gitarre gespielt (für meinen Hausgebrauch), und kann die linke Hand ca. 1 cm weiter spreizen als die rechte.
Meine Bratsche ist 41,5 cm lang (Korpus), die Mensur 36,5 cm, und ich kriege den erhöhten 4. Finger noch hin, auch wenns auf der Geige natürlich leichter geht. Mir macht eher das Gewicht zu schaffen, dabei ist meine Bratsche eher modern und gar nicht sonderlich schwer, aber man merkt es im Vergleich zur Geige eben doch.. wenn ich nicht sehr regelmäßig übe brauch ich immer wieder Pausen für den Arm (nicht für die Finger). Das hilft dir jetzt vermutlich alles nicht sonderlich viel weiter, darum noch das hier: Hast du das Basics- Buch von Fischer? Da fand ich mal den eigentlich logischen Tipp, nicht alle Finger von der Position her auf dem ersten Finger zu basieren und "hoch" zu reichen, sondern mittig zu platzieren und zum 1./2. Finger ein bisschen runter und zum 3./4. Finger ein bisschen hoch zu reichen. Also die Platzierung der Hand ist von vornherein eine andere, das verändert die Spannung in der Hand und macht dann auch auf der Bratsche den 4. Finger einfacher.
Liebe Grüße!
Geige, ich muss mal schaun, wieviel dicker der Bratschenhals ist. Ich glaub schon einiges.
Ok, ich lass es eher lansam angehen. Übe halt meine 30-45 min Geige, dann ist die Hand warm und dann noch 10-15 min Bratsche für den Anfang.
Tschüs und allzeit gut kratz! PS Immerhin begreift der Bratschenschlüssel grade, wer der Boss ist :)
Hallo,
O-Ton: die Kleinen klingen nicht nach Bratsche, sondern nach umgebauter Geige.
Dem möchte (oder muss :-) ) ich widersprechen. Das mag eine Tendenz sein, keinesfalls aber eine allgemeingültige Regel.
Mein Eindruck ist, dass es neben der Korpuslänge und Zargenhöhe (und deren Verhältnis zueinander) auf so viele verschiedene Variablen am Instrument ankommt, dass schwer zu sagen ist, was einen 'bratschigen' Klang letztendlich wirklich ausmacht.
Meine Bratsche bespielsweise ist gerade mal 38,5 cm lang, hat eine Spielmensur von 35,5 cm und klingt nicht nur sehr 'bratschig' und hat eine sehr schöne, kräftige C-Saite, sondern klingt vom Klangcharakter her fast schon nach Cello (auch wenn man natürlich am fehlenden 'Hintergrundvolumen' hört, dass sie nicht wirklich ein Cello ist). Das ist nicht meine Individualmeinung, sondern das habe ich mittlerweile schon von zwei Profi-Bratscher_innen und einer Geigenbauerin gehört (spontan und unabhängig voneinander).
Nachdem meine Bratsche letztes Jahr endlich mal einen guten Steg bekommen hatte, klang sie dann (mit Obligato-Saiten) im direkten Klangvergleich mit der 42-cm-Profibratsche meiner Bratschenlehrerin (mit Dominant-Saiten) nicht nur deutlich bratschiger als diese, sondern war auch noch lauter ... , auch das Klangliche hier nicht meine Meinung (der Klang- und Lautstärkevergleich war die Idee meiner Bratschenlehrerin gewesen, weil ich die neue Lautstärke meiner Bratsche mit dem neuen Steg anfangs nur schwer erträglich fand; der alte Steg war offenbar von sehr schlechter Qualität gewesen; sehr weich).
Also eine Tendenz mag das mit Klang und Lautstärke in Abhängigkeit von der Größe sein, aber pauschal lässt sich sicher nicht sagen, dass 'große' Bratschen grundsätzlich bratschiger klängen als 'kleine', oder kleine eben mehr nach Geige.
In letzter Zeit habe ich auf der Suche nach einer Zweitbratsche eine Menge Intrumente probegespielt, und auch da hat sich das nicht bestätigt.
Meiner Erfahrung nach lohnt sich also - gerade mit eher kleinen Händen, kurzen Armen und/oder kurzem kleinen Finger - die Suche nach einem guten kleineren Instrument definitiv. Denn obwohl, wie ja schon gesagt wurde, kein direkter Zusammenhang zwischen Korpuslänge und Spielmensur besteht, muss der Arm bei einem längeren Instrument ja in jedem Fall weiter gestreckt werden, was die Innenrotation erschwert.
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