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Geige im Nachlass: was ist sie wert?

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Zugeordnete Kategorien: Humor & Lustiges

alex-70 Profilseite von alex-70, 10.01.2014, 11:24:45
Geige im Nachlass: was ist sie wert?

Hallo und gesundes Neues,

ich weiß, wieder mal Einer, der mit soner Frage kommt :). Aber ihr seit nun mal die erste Fundstelle

beim rumkugeln.

Der Verstorbene Onkel hat neben Bergen von Fotoapperaten und Anderem auch diese Geige - warum auch immer - besessen (gespielt hat er nix). Für mich als Laie sieht sie eher neuerem Datums aus, wenn man sich dei Verarbeitung nah betrachtet.

Aber vielleicht könnt ihr mir sagen wie ich die grob einzuordnen habe. "Zettel" war nicht drin ;)

Danke euch

Grüße

Alex

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Bea Profilseite von Bea, 10.01.2014, 16:07:05

JO, der Kasten ist wohl alt, der Bogen ist Schrott, zumindest, dem Ausschnitt nach, den man zu sehen bekommt.

Und die Geige sieht mir nach neuestem Billigchinaimport aus, ein bisschen aufgepeppt durch Wirbel und Saitenhalter mit Pariser Auge. Allerdings sind die Wirbel kaum genutzt (alte Wirbel nutzen sich und die Buchse ab und stehen an der gegenüberliegenden hervor, die Schnecke ist nur unvollständig "angemalt" und der Rücken des Halses sieht unfachmäßig bearbeitet aus- bzw. nicht bearbeitet aus.

Die 4 Feinstimmer weisen eine neumodische billigere Variante des modernen Leichtmetallhalters für Anfänger aus. Die gesamte Geige hat keine Gebrauchsspuren, der Steg - außer das er unbrauchbar schräg "kippelt" , weist keine Einschneidungen der hier ungeschützten E-Saite auf.

 

Ich glaube, hier macht sich einer einen Spaß! Ich bin kein Spezialist für Geigenschätzungen! 

Aranton Profilseite von Aranton, 12.01.2014, 21:49:45

Ich sehe auf dem Steg schon Einschnitte durch die E- und die A-Saite. Allerdings liegen die Saiten nicht in den Kerben sondern etwas daneben. Die Kerbe der A-Saite ist sogar recht tief, so dass ich vermute, dass die Geige zumindest zeitweise mit einem Stahl-A ausgestattet war; das ist eine ost-europäische Eigenheit.

Was mich zu einer Überlegung bringt: Soweit ich weiß, hat man im kommunistischen Ostblock in Musikkombinaten schon in den 50ern oder 60ern mit Industrielacken experimentiert und versucht, Handarbeit durch effizientere Verfahren zu ersetzen. Einige Sowjetpolitiker hatten den Ehrgeiz, Musikinstrumete zu einem wirklich für Jedermann erschwinglichen Produkt zu machen um ihr Volk in ein Volk aus Musikern zu verwandeln und so die kulturelle Überlegenheit des Sozialismus zu beweisen. Außerdem glaubte man, mit dem Export von Geigen an Devisen kommen zu können. Aber die Kombinatsgeigen konnten mit dem, was in westlichen Fabriken produziert wurde nicht mithalten, sodass das nicht wirklich funktioniert hat. Die Anbauteile sind meiner Ansicht nach nicht von Natur aus dunkel sondern künstlich gefärbt; das würde ins Bild passen, Ebenholz konnte nicht aus "sozialistischen Burderländern" importiert werden, und war entsprechend schwer erhältlich. Anyway: Diese Instrumente haben sich auch als der Ostblock noch existierte kaum verkauft, so dass es vom Finanziellen her keinen Unterschied machen dürfte, ob es nun ein Chinakracher, eine CSSRkratze oder eine sowjetische Kombinatskiste ist...

Neuester Beitrag Riedingfan Profilseite von Riedingfan, 13.01.2014, 13:00:12
Hey, nix gegen Chinakracher! Meine Bratsche ist ein Chinakracher. Mit ordentlichen Saiten können die passabel klingen ;)
alex-70 Profilseite von alex-70, 10.01.2014, 17:55:29

Nein ist, kein Spässchen. Warum das denn!? :)

Ich habe schon ein bischen rumgekuckt. Die Rückseite des Halses ist immer meist unbearbeitet/unlackiert. Weil man hier immer herrumfässt?

Der Bogen ist oben im Kasten zu sehen. Er ist wahrlich etwas mitgenommen und hängt schlaff durch.

Tasha Profilseite von Tasha, 10.01.2014, 18:26:00

Das sieht für mich auch nach allerbilligster Neuware aus. Ich hatte mal so ein Teil in den Händen, es war einfach nur grauselig.

Der Koffer und der Bogen scheinen dagegen wirklich schon älter zu sein.

Riedingfan Profilseite von Riedingfan, 10.01.2014, 18:48:15
Lieber Alex, wenn du ganz sicher gehen willst, suche einen Geigenbauer in deiner Nähe auf und frage, was er davon hãlt, ich fürchte allerdings, der wird nichts andres sagen, als meine Vorredner. Ich hatte auch mal das zweifelhafte Vergnügen mit einem sehr åhnlich aussehenden Teil. War so doof, mir für 149 € ein Billiggeigenset im Internet zu bestellen. Wãr ich da mal lieber schick essen gegangen.
Der Bogen sieht aus, als wär die Schraube gebrochen. Warum das so ist, weiß der Himmel. Es ist schwer so ein Ding kaputt zu kriegen, mir ist das bisher noch nie gelungen. Als ob jemand sie mit Brachalgewalt festgezurrt hätte, bis die Stange bricht....aber wie gesagt, wenn du es ganz genau wissen willst, geh zum Geigenbauer.
alex-70 Profilseite von alex-70, 10.01.2014, 19:11:58

Ich wundere mich schon, das da so ein Schräubchen drin lag. Schaue gleich mal nach, ob das an den Bogen gehört

Wo in Berlin wäre ein seriöser Geigenbauer oder einer der Auskunft geben kann?

Riedingfan Profilseite von Riedingfan, 10.01.2014, 19:17:40
Gelbe Seiten....
rudiratlos Profilseite von rudiratlos, 12.01.2014, 18:50:20

Vereidigter Sachverständiger für Geigenbau:Herr Kägi.Gerichtshöfe in Wedding,weitere Möglichkeit:Janine Wildhage/Landon Violins in der Charlottenstr,Zentrum/Kreuzberg.Das Begutachten auch bei nur mündlicher Auskunft kostet Geld,rechnen Sie bitte mit einem Betrag von ca.50€ für eine mündliche Werteinschätzung.Was ich auf den Bildern erkenne,ist eine völlig minderwertige Geige,Lack aus der Lackpistole,vorgefräste Bauteile etc.,der "Wert"dürfte einen Betrag von 300-400€ kaum überschreiten,kaufen wird eine solche Geige wohl niemand.

 

 

 

alex-70 Profilseite von alex-70, 13.01.2014, 08:10:47

Danke euch für die Infos! Also eine "moderne" Fertigung. Habs mir schon fast gedacht aus meinem Laienverständis heraus. Aber sicher ist sicher.

 

 

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