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hallo Geigen-Forum,
ich weiß das dieses Thema hier ja eher weniger was zu suchen hat, aber nach einem Tag im Netz der mir nichts als Verwirrung gebracht hat dachte ich mir ich frag hier mal in die Runde.
Weiß einer von euch wie man Lieder Komponiert oder wo man das lernen kann? Ich meine viele hatten doch bestimmt schon mal einen Augenblick wo sie durch die Stadt oder den Wald gegangen sind und einfach im Kopf eine Melodie hatten, also nicht unbedingt eine die sie schon Kannten. Ich hab das oft, kann das aber nicht zu Papier bringen...
Also, wisst ihr wie Komposition funktioniert oder wo man das lernen kann?
Es gibt Kompositionslehrer, die einem "das Handwerk" zum Komponieren beibringen.
Eine Melodie, die einem einfällt, muss ja "eingebettet" werden. Dazu gibt es die Harmonielehre, Kontrapunkt und Satzlehre. Diese sollte man in den Grundlagen beherrschen, um dann später eigene Wege im Kompositionsstil gehen zu können.
Sinnvoll und hilfreich ist es dafür Klavier spielen zu können.
Hier im Forum hat das Mitglied @Mirandola eigene Kompositionen vorgestellt. Vielleicht bekommst Du ja, wenn Du per PN anfragst Tipps
Hallo Miro,
warum sollte eine solche Frage hier nichts zu suchen haben? Die ist, genau genommen, ziemlich spannend. - Ich bin nicht der Forumsbesitzer und gebe nur meine Auffassung wieder.
Wir sollten berücksichtigen, dass es nicht "die" Technik gibt. Im Gegenteil: Jemand der alles Wissen in sich verinnerlicht hat, ist u.U. nicht mehr offen für neue Hörerfahrungen. Das Neue verstößt gegen seine bekannten Regeln.
Wir sollten die klassische Technik nicht als gegeben hinnehmen. Richtig ist, dass die klassische Musik vielfach durch Wissen und Können zu dem geworden ist, was sie ist. Eben eine Kunstform. Es gibt aber auch hier genügend Beispiele für eine geringere fachliche Reife.
Ein Jazzer nähert sich dem Thema anders. Das ist dann Improvisation. Da keine vor-gedachte Aussage hinter der Improvisation steckt, sehe ich dieses nicht als Kunstform im Sinner der Klassik an. Aber Vorsicht: Jeder gute Jazzer ist fachlich/technisch auf einem viel höherem Niveau als die meisten Klassiker! Das muss er auch sein, weil er so kunstvoll sonst nicht spielen könnten.
Meiner Meinung sind es mehrere Dinge, sich zur Komposition führen:
1. Spielen nach Gehör: Versuche die Meldien, die in Deinem Kopf sind, zu spielen.
2. Höre viel Musik, analysiere den Aufbau. Mit der Zeit entwickelt sich das Ohr und Du lernst den Aufbau kennen. Dies ist eine der herausragende Leistungen der Jazz-Musiker. Es gibt unzählige Bücher für Jazz-Musiker, die sich mit dieser Thematik auseinander setzen.
3. Tja, wie Geige schon sagte, gehört zum Verstehen von Musik Wissen. Das ist zunächst einmal die klassische Harmonielehre und Satzlehre. Lerne die Tonarten zu hören.
4. Wenn Du die Musik einigermaßen vernünfitg übermittelt möchtest, wirst Du die in Noten schreiben müssen. Alle anderen Techniken, z.B. Tabulatur, sind noch weniger geeignet.
5. Lerne Rhythmen.
6. Schaue Dir die Musikgeschichte an. Schauen im Sinne von hören und analyisieren.
Wenn Du in die Klassik möchtest bleibt nur eins: Lernen, lernen, lernen.
Wenn Du in den Jazz möchtes bleibt nur eins: Lerenen, lernen, lernen.
Wenn Du Pop/Rock möchtest bleibt nur eins: Lernen, lernen, lernen.
Lass Dich nicht verunsichern und mach einfach! Viele haben auf exakt die gleiche Weise begonnen.
Hallo Miro,
eine aus meiner Sicht sehr gute Einführung in die Thematik des Arrangierens ist das Buch "Arrangieren und Instrumentieren von Ulrich Kaiser". Da geht es zwar nicht um das Komponieren, aber um das Handwerkszeug drumherum. Zum Komponieren kann ich Dir nichts empfehlen, da kenne ich mich selbst auch noch nicht aus. Um eigene Stücke zu notieren und "auszuprobieren" nutze ich am PC das Programm Lilypond. Da kann man sich MIDI-Dateien erstellen lassen und so schon mal anhören, wie das ungefähr klingen würde. Oft schreibe ich mir zu einer Melodie, die ich aus dem Geigenunterricht habe, eine Klavierbegleitung, mache zu dieser über Lilipond ein MIDI-File, das schicke ich dann über Midi an mein E-Piano und spiele dazu dann Geige. Mein PC begleitet mich also.
Für die Erstellung einer Klavierbegleitung musst Du die Tonarten kennen (über meinem Klavier hängt schon ewig der Quintenzirkel), d.h. Du musst anhand der Vorzeichen wissen in welcher Tonart das Stück ist (DUR oder moll einfach mit einem Dreiklang ausprobieren, das hörst Du sofort), dann kannst Du mit der Dominate und der Subdominante bzw. mit einem Wechsel zu den zugehörigen DUR- oder moll-Tonarten (alles Benachbarte im Quintenzirkel) schon einges erreichen. Der Dominantseptakkord pringt dann noch etwas Pepp rein und für den Schluss bietet sich eine übliche Schlusskadenz an (schau mal in der Wikipedia zum Quintenzirkel, zum Thema Kadenz, ... da findest Du schon mal einiges Anregendes).
Ansonsten schließe ich mich den Vorrednern an und ergänze hiermit noch, dass ich nur für Klassik sprechen kann. Der Jazz ist für mich noch Neuland, ich habe mich zwar schon auf den Weg gemacht, aber bevor ich dazu schlaue Sprüche in einem Forum hinterlasse, warte ich erst mal meine Jazz-Stunden bei meiner Musiklehrerin ab.
hey,
danke schon mal für die bisherigen Antworten, damit werde ich meinen Klavier Lehrer am Donnerstag ordentlich löchern. Wenn ich das jetzt mal vorerst zusammenfasse sollte ich also 1. auf jedenfall weiter Klavier lernen (nicht das mich da irgendwas von abbringen könnte) und weiter Noten büffeln. Wenn das soweit geschafft ist Harmonie und Satzlehre lernen. Bisher richtig verstanden?
Zum Thema Notenlesen, kennt ihr da ein wenig Lektüre? Ich lerne zwar noten (die werte und den g-schlüssel kann ich schon einigermaßen) aber mit dem rest, also f-schlüssel (die anderen schlüssel kann ich vorerst vernachlässigen oder?) oktavlagen, quintzirkel etc. komm ich nur schleppend voran.
Danke nochmal für die zahlreichen Antworten
Hi Miro,
ja genau. Eins nach dem Anderen. Sobald Du auf dem Klavier mit der linken Hand etwas weiter nach links musst, wird Dir Dein Klavierlehrer den Übergang zum F-Schlüssel erklären. Falls Du in der Theorie schon mal etwas vorarbeiten möchtest:
http://www.musicians-place.de/harmonielehre/kurs-1/das-notensystem.html
Dort findest Du dann auch schon den nächsten Schritt, die Tonarten. Anschließend kannst Du Dich mit den Akkorden der Tonarten beschäftigen und Dir zunächst den Unterschied zwischen DUR und moll anschauen. Von da an kommst Du dann zu Tonarten, die "nacheinander gespielt" harmonisch klingen und schon wird für Dich der Quintenzirkel ein praktisches Hilfsmittel sein.
Lass Dir aber auf dem Weg, den ich eben in ein paar Worten beschrieben habe, ruhig ein paar Jahre Zeit.
Das Buch "Arrangieren und Instrumentieren von Ulrich Kaiser" nutzt Dir derzeit wahrscheinlich nur wenig. Das würde ich mir an Deiner Stelle erst anschaffen, wenn Du im Klavierunterricht das erste Menuett von Bach gelernt hast, dann kannst Du zumindest mit der ersten Aufgabe im Buch schon mal etwas anfangen.
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