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Moin
Eine kurze Frage: Beim 3. Satz im Rieding Konzert in h-moll sollen die Töne am Ende eher verkürzt werden. Mein Lehrer hat das vorgespielt und ich weiß wie es klingen soll. Nur wie mache ich das? Mit dem Bogen einfach "anhalten" am Ende? Das klingt auch schräg. Wie spiele ich denn quasi kurze Noten aber akzentuiert? Ich komme mir vor, als wär ich vor eine Wand gelaufen, die da eben wirklich noch nicht war ;-)
Ich weiß, die Frage ist wahrscheinlich hier nicht zu klären, aber der Unterricht ist noch so lang hin wieder. Danke für Antworten.
Danke. Gibt es einen Trick, wie ich den Bogen stoppe ohne das der Ton blöd klingt und ziemlich doofe Nebengeräusche produziert werden? Bei nur einer Note kann ich das, also bspw. fis spielen und stoppen. Dann e spielen, stoppen. Wie kann ich das üben? Gibt es irgendwo ein Video wo man jemanden spielen sieht (außer kleine Kinder...)?
Danke :-)
Hallo,
meinst Du die Sechzentel-Passage am Ende; h-h-cis-cis-d-d-cis-cis usw.? Den Bogen stoppen ist da vielleicht ein bisschen viel gesagt. Vermutlich versuchst Du den Bogen die gesamte Tondauer über mit gleichmäßigem Druck; gleichmäßiger Kraft zu führen, ihn dann zu stoppen und die Bewegungsrichtung zu ändern. Versuche, dem Bogen eher locker aus dem Handgelenk einen Schubs zu geben, so dass die Massenträgheit für die Tondauer sorgt, ehe Du ihn mit einer genauso lockeren Gegenbewegung einen "Ziehschubser" verpasst; idealerweise genau dann, wenn der Schwung des Schubsers verbraucht ist, und der Bogen von alleine anhalten würde. Die Akzentuierung entsteht aus dem kräftigen Impuls am Anfang, der sich dann zu Restbewegung und Nachklang abschwächt.
Es ist ein bisschen schwer zu erklären und braucht auch Übung bis das Handgelenkt locker genug für diese Bewegung ist. Stell Dir vor, Du würdest einen kleinen Ball zwischen Deinen Händen hin und her schubsen, nur dass Du beim Geigenspielen natürlich die rechte Hand benutzt, die dafür in beide Richtungen nach dem gleichen Muster schubst.
Hi
Danke, das ist auch hilfreich. Ich meine aber die ersten Noten: fis g fis, e fis e etc. Da ist die 3. Note (fis, e) eigentlich eine 1/8-Note, wird ja aber kürzer gespielt. Und das bekomme ich nicht wirklich gut klingend hin....wenn ich den Bogen dann quasi anhalte, so halte ich ihn nie so still wie es müsste und die nächste, eigentlich akzentuierte Note, klingt dann am Anfang eher kreischend. Wie soll ich das üben?
Erst langsam, dann schneller funktioniert auch nicht wirklich gut. Ich verstehe die Bewegung einfach nicht glaube ich.
Grundsätzlich ist beim Geigenspiel im Unterschied zum Klavierspiel die staccato Note, also eine Note die normaler Weise einen Punkt im Notenblatt obendrauf bekommt, nicht dadurch "scheinbar" verkürzt, weil der Ton abrupt beendet wird (Saiten klingen immer nach, wenn kein Dämpfer vorhanden), sondern weil der nächste akzentuiert begonnen wird. Insofern hat Aranton es genau beschrieben.
Nun das akzentuierte Beginnen eines Tones erreicht man durch leichtes zunächst "Kleben bleiben" des Bogens beim Streichen.
- man drückt mit dem Zeigefinger den Bogen etwas- und lässt dann plötzlich los, also entlastet den Zeigefinger und der Bogen erzeugt ein leichtes Beginn-Knacken des Tone. Das ist so beim normalen detache und etwas übertriebener beim colle oder martele. Lass dich nicht verwirren, das lernst du noch alles.
Aber hier ein kleines Video zum Thema:
http://www.violinmasterclass.com/de/meisterklassen/rechte-hand/colle
Allgemein würde ich sagen, ist jemand der Rieding gerade als 1. Konzert spielt mit so einer Technik noch leicht überfordert. Deshalb würde ich den Lehrer fragen, was er eigentlich will. Will er spannungssteigernd wirken durch ein ansteigendes tremolo sozusagen der letzeten Passage, will er den Bogen fliegen lassen, am Frosch "brushen" lassen`? Das alles sind schon Interpretationsweisen, man muss das nicht so machen, such dir doch einfach selber eine Möglichkeit mit dem Bogen den Abschluss schmissig zu gestalten!
Ach die meintest Du, für den Anfang würde ich die einfache detaché Striche spielen. Du streichst die "zwei-Sechzehntel-ein-Achtel" Gruppe so, als würdest Du Viertel spielen. Wenn Du mit Metronom eins-zwei-drei-vier Viertel aneinander reihst, verkürzt Du die Viertel ganz automatisch um die Zeit, die brauchst, um vom Ab- in den Aufstrich (bzw. umgekehrt) überzugehen; sonst würde das nächste Viertel ja nicht auf den Schlag beginnen, sondern käme etwas zu spät (wobei allerdings auch das gefordert sein kann; aber das würde jetzt glaube ich zu weit führen). Du streichst also leicht akzentuiert ab-auf-ab-auf. Mit einfachen Vierteln ohne diesen "Triller" wirst Du den Strich auf Anhieb hinbekommen. Die Schwierigkeit liegt hier darin, dass die linke Hand einen anderen Rhythmus haben muss als die rechte. Das zu koordinieren erfordert etwas Übung.
Wenn Du gezielt den Zwischenstopp und die Akzentuierung üben willst, versuche mal ab-ab-auf-auf zu streichen. Da macht man den Akzent fast automatisch, weil man den Bogen sehr bewusst anhalten muss.
Danke für die Antwort. Mein Lehrer will das quasi flotter haben. Ich weiß auch, was er meint. In den ersten Takten von Rieding spiel man gebunden zwei sechzehntel und eine achtel-Note. fis g fis, e fis e, d e d, cis d cis.
Das soll ich aber nicht so spielen sondern eher wir 3 sechzehntel mit einer kleinen Pause zwischen den Triolen. Das fällt mir aber wirklich schwer, da gerade die letzte Note der Triole Probleme macht. Ich kann diese zwar kurz spielen, aber die kleine Pause danach fällt schwer. Ich kann den Bogen ja nicht von den Saiten nehmen (zu wenig Zeit), also müsste ich ja stoppen. Aber das gelingt nicht. Bzw. wenn ich das mache, dann rutsche ich quasi doch weiter auf den Saiten und das quitscht. Auch beginne ich dann mit der nächsten Triole eher schrill. Das klingt wirklich nicht gut! Ich übe jetzt jeden Tag quasi das Stoppen mit dem Bogen, aber es wird nicht wirklich besser. Worauf muss ich da achten, was ist wichtig? Gibt es da irgendeinen Trick?
Was meinst Du mit "brushen"? Fliegen lassen? Das einzige was mal passiert ist, ist, dass der Bogen aus der Hand geflogen ist, aber das meinst Du nicht wie ich vermute.... Ich muss dazu sagen, ich spiele seit 8 Monaten....das ist glaube ich noch alles Zukunftsmusik ;-) im wahrsten Sinne des Wortes. Sowas kompliziertes will er auch nicht. Wie stoppe ich den Bogen, so dass er auf der Saite bleibt, mache eine kleine Pause und fange dann wieder schön an zu spielen? Worauf muss ich da besonders achten?
Danke und liebe Grüße
Vielleicht hast Du den Bogen zu arg gespannt. Bei zu viel Spannung wird so ein Bogen "nervös" und fängt an zu springen oder sonst eine Form von Eigenleben zu entwickeln, wenn man ihn abrupt stoppen will; ansonsten ist es halt Übungssache. Übe es erst mal mit Vierteln (fis-e-d-cis) und wenn da das Stoppen sicher klappt, spiele die ganzen Figuren.
Ah, hier ist der Beginn des 3. Satzes gemeint!
Vom Triolen-Gedanken würde ich mich aber schnell verabschieden, da bringst du dir selbst dein Rythmusgefühl durcheinander.
Denke eher an eine tänzerische Figur, also tscha-tscha-Tschaaaaa, wobei du beim Singen des langen Tschaaaa, die langen aaaaa nur denkst u. die Stimme mit dem Zäpfchen sozusagen abwirkst.
Mit dem Bogen folgst du deiner Stimme, du hälst einfach nur inne, d.h. übe erst mal nur den Strich ohne linke Hand und singe dabei für einen Bogenstrich tscha-tscha- Tsch'(aaa), beim geklammerten (aaa) hälst du den Bogen einfach an. MIt dem nächsten tscha-tscha-Tsch'(aaa) fängst du die neue Richtung an. Wenn das völlig entspannt klappt, nimm erst die linke Hand dazu. Mache erstmal auch nur kleine Strichlängen
später kannst du zum lauterwerden dann mehr Bogen verbrauchen, was aber eben auch eine höhere Geschwindigkeit des Bogens bedingt und damit dir das Stoppen schwerer macht. Sag dir selbst übrigens nicht stoppen sondern besser innehalten, denn du sollst ja keinen neuen Druck aufbringen, sondern den Bogen mit seinem Eigengewicht nur hin- und herziehen. Zum Üben kannst du dafür auch mal unorthodox den Bogen nur mit DAumen und Zeigefinger halten, da kannst du dann keinen ungewollten Druck aufbringen, der zum "Knarzen" führt.
Ahhhhh, danke bea und Aranton. Das ist wirklich gut. Das mit dem Tscha tscha tscha ist sofort von meinem Kopf verstanden worden. Ich übe das heute mal so und vielleicht klappt das ja besser. Danke :-)
Das Problem des Notenverkürzens erlebt man häufig.
Grundsätzlich gilt: wenn zwischen zwei Tönen eine (wenn auch nur kurze) Pause entstehen soll, dann muss der Bogen entweder angehalten oder von der Seite genommen werden.
Letzteres geschieht z.B. im Spiccato. Das heißt aber nun nicht, dass alle kurzen Töne spiccato gespielt werden müssen.
Das wichtigste beim Anhalten des Bogens ist, den Ton nicht zu "ermorden", indem man mit zusätzlichem Fingerdruck den Bogen quasi "festklebt", dieser Fehler wird häufig gemacht, und er führt eben zu einem sehr unschönen Klang.
Stattdessen muss man den Fingerdruck am Ende vollständig lösen und den Bogen quasi "ausrollen" lassen, so dass er ohne oder mit minimalem Gewicht zum Stehen kommt. Quasi wie eine Billardkugel die ausrollt und dann stehenbleibt, ohne dass man sie zum Abbremsen auf den Tisch drückt.
Etwas Schwung im Strich, ein nicht durchgehend mit vollem Gewicht geführter Strich hilft dabei.
Hallo und Danke für den Rat
Ich habe das zunächst langsam geübt und da geht das. Aber mein Lehrer meint, das darf man nicht langsam üben, weil man sich dann einen falschen Bewegungsablauf angewöhnt. Also bemühe ich mich jetzt, dass ich das auch schnell spielen kann. Das klappt nicht sonderlich gut, genauer, ich habe selten solch schrecklich Laute produziert. Irgendwie wird es auch nicht besser und man kann mir nicht klar machen, was ich anders machen soll. Ich kann quasi schnelle kurze Striche mit einer Note, wenn ich dann aber die drei Töne spielen soll klappt es nciht mehr. Entweder werde ich langsamer oder es fiept.
Ich bin dann total angespannt und auf Knopfdruck wieder zu entspannen und zu denken "Ist ja egal ob es klappt, mach einfach" das geht auch nicht so einfach :-/ Ich werde einfach jeden Tag das machen, vielleicht klappt es dann irgendwann, im Moment glaube ich das nocht nicht so wirklich....
Liebe Grüße
Nicht langsam üben, sondern mit kurzen Strichenlängen, dadurch nimmst du Tempo raus - und Lautstärke. Je mehr Bogenlänge du "verstreichst" desto schneller musst du den Bogen ziehen für die gleiche Tonlänge wie zuvor, dadurch wirst du vielleicht unkontrollierter. Im Tempo des Stückes spielen ist eine Sache, das Umsetzen in superschnelle Bogenstriche eine andere. Denk ans Singen vielleicht, manchmal probiert man doch mit Flüsterstimme eine Melodie, ohne sie deswegen langsamer zu singen, allein durch das Zurücknehmen der Lautstärke kann ich mich mehr auf die Melodie konzentrieren und gleichzeitig kommt der Flüstereffekt, nämlich eine Art PAUSE:
Also flüstere mit dem Bogen.
Danke Tommok! Ich musste da an die Humoreske von Dvorak denken, ich habe das Problem gelöst durch schwungvollen Abstrich, also die letzte Note vor der kurzen Pausen durch Abheben "Stoppen". Wobei allerdings gerade durch das schwungvolle Abheben ja doch kurzes Anschwellen des Tones von der Lautstärke her, der eben aber schnell "abklingt", dadurch entsteht der EINDRUCK einer Pause.
Das Versiegen lassen des Striches ist dann ja eine andere Methode, wobei man durch völlige Druckwegnahme auch durch Übernehmen des Gewichts des Bogen durch die Bogenhand ohne ihn von der Saite zu lösen oder zu stoppen auch den EINDRUCK einer Pause hinterlässt.
In folgendem Beispiel gut zu bewundern! Eine Grapelli-Fassung von der Humoreske:
http://www.youtube.com/watch?v=08-i-m3lEz4
Noch kleine Ergänzúng, nach dem leichten "Innehalten" kann man durchaus in gleicher STrichrichtung weiterfortgehen, vielleicht ist das für dich eine Lösung, siehe Humoreske zu Beginn von Perlmann:
http://www.youtube.com/watch?v=oBDmAxSFt6A
Man kann auch sehen, dass seine Bogenhand völlig entspannt den Bogen druckfrei bewegt und nichts ruckig ist. Mir ist die Humoreske so gespielt ein bisschen süßlich, aber auf youtube ist es so gängig.
Vengerov löst die Eingangsrythnusfigur ganz anders : es hört sich schon wie Bogenzupfen an:
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