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Zugeordnete Kategorien: Geigenbau
Hallo zusammen,
wenn man auf der Suche nach "der" Geige ist, stößt man auf Nachbauten berühmter Geigenbauer. Auf den ersten Blick ist kaum ein Unterschied am Korpus, Hals oder Schnecke zu sehen. Gibt es klare Kennzeichen für bestimmte Modelle oder Epochen der "alten" Meister? Welche Toncharakteristika werden jeweils den Modellen zugeordnet?
Vielen Dank für die vielen klar verständlichen Reaktionen. Die entsprechen genau meiner Erwartung.
Nun hat jeder Geigenbauer seine eigene Handschrift - Wenn man einmal das "Universal Dictionary of Violin & Bow Makers" Buch von William Henley zur Hand nimmt, so sind dort an die 10.000 Personen verzeichnet - mit Kurzbeschreibungen. Eine "genaue" Zuordnung, die aufgrund stilkritischer Merkmale vorgenommen wird, ist genau aus diesem Grund auch für die Fachleute nicht immer einfach und teilweise kaum möglich.
Eine ortsbezogene Zuordnung ist bei Instrumenten, die vor 1900 gebaut wurden oft leichter. Der Austausch unter den Geigenbauern fand früher aufgrund der eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten eher Regional statt, weshalb sich ortsbezogene Besonderheiten im Geigenbau ausprägten, die heute eine Zuordnung erleichtern.
Als Beispiel wäre hier zu nennen,:
-das bei holländischen Geigenbauern Fischbein als Einlagespan genommen wurde, der woanders nicht genutzt wurde.
-Die Form der Schnecke bei alten Mittenwalder Instrumenten hat in der äußeren Windung einen größeren Bogen als bei italienischen.
-Der untere Zargenbügel ist häufig bei Mittenwalder Geigen aus einem Stück gebogen.
- Bei sächsischen Geigen kann der Hals und der Oberklotz aus einem Stück sein.
- Lack, Grundierung, Holzwahl, Farbpigmente usw. können Aufschluss über die Herkunft geben.
-usw....
Schwieriger wird es bei neueren Instrumenten. Durch verbesserte Kommunikation haben sich die ortsbezogenen Merkmale vermischt und eine Zuordnung wird schwieriger. Übrigens ein Merkmal, das bedauerlicherweise auch in der Architektur wiederzufinden ist.
Um sich in diesen Dingen genauer auszukennen ist das Studium vieler Instrumente nötig. Erst wenn man viele Instrumente gesehen und bewusst in seinen Details aufgenommen hat, kann sich ein Wissen bilden, welches möglicherweise ein Urteil erlaubt.
Die klanglichen Eigenschaften, die bestimmten Regionen zugeordnet werden, haben sicherlich auch mit den o.g. Merkmalen zu tun. Der Härtegrad des Lackes, die Form der F-Löcher, Art der Wölbung usw. sind Klangprägend und ergeben oft ein Klangbild, welches einem bestimmten Erbauer zuzuordnen ist.
Als Beispiel hier ein für Mittenwald typisch durchgehender Zargenunterbügel einer Geige
@Harald Reaktionen können halt auch einmal etwas dauern, wenn anderes anliegt
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