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Hallo ihr lieben (Barock)Geiger!
als modernes Geigenkind höre ich zwar sehr gerne barocke Musik in historischer Aufführungspraxis, kenne mich aber ansonsten nicht aus.
Nun wurde ich gefragt, ob ich nicht in einem Gesangsabschluss die "Erbarme dich" Arie spielen würde, allerdings gleichschwebend auf 415. Kann mir jemand sagen, ob ich das mit meiner modernen Geigen und modernen Saiten (Evah Pirazzi) hinbekomme? Also mal kurz die Wirbel runterdrehen und spielen? Oder müsste ich das zumindest über längere Zeit einstellen?
Schonmal vielen Dank für eure Antworten!
Liebe Grüße, maumau
Hallo maumau!
Ausprobieren! Jede Instrumenten/Saitenkombination dürfte anders reagieren. 415 Hz liegt ja nur ca. ein Halbton unter dem Standard a. Mit "schnell mal" dürfte es aber nicht getan sein, man sollte Instrument und Saiten - und sich selbst - schon ein paar Tage Zeit zur Anpassung lassen.
Grüße
Thomas
Dem Instrument schadet es nicht, da die Saitenspannung geringer wird. Der Klang kann sich aufgrund dieser Änderung etwas verändern.
Die subjektive Klangempfindung ist aus meiner Sicht jedoch ziemlich anders. In einem Kirchenkonzert musste ich einmal ein viel geübtes Stück aufgrund der tief gestimmten Orgel vor Ort plötzlich auf ca 430Hz runterstimmen und hatte dabei den Eindruck ein anderes Stück zu spielen. Dieser Klang und Tonhöhenunterschied hatte mich bei einer so abrupten Umstellung ziemlich gestört und irritiert.
Der Schritt von 440 Hz auf 415 Hz entspricht ziemlich genau einem Halbton. Wenn in dem Stück keine leere G-Saite vorkommt, kann man es einfach einen halben Ton nach unten transponieren. Für mich wäre es der einzige gangbare Weg, weil ich absolut höre und deshalb auf verstimmten Instrumenten nicht spielen kann. Wenn z. B. E-Dur greife und Es-Dur höre, spiele ich automatisch in Es-Dur weiter, die Geige würde dann aber in D-Dur tönen u.s.w.
Evah-Pirazzi-Saiten haben eine relativ hohe Spannung: Einen halben Ton nach unten stimmen dürfte auf den meisten Geigen technisch ohne Probleme funktionieren, auch wenn sich der Klangcharakter des Instrumentes dabei ändert. Wenn man auf einem so runtergestimmten Instrument spielen kann, ist das geigerisch sicher die bessere Lösung als Transponieren.
Hallo DebianFan!
Ich kenne das von Dir beschriebene Phänomen von professionellen Bassisten mit absolutem Gehör, die keinen Solobaß spielen können. Solobässe sind gegenüber einem Orchesterinstrument mit Spezialsaiten einen Ganzton höher gestimmt. Wenn man z.B. gewohnter Maßen ein D greift und ein E erklingt, dann passen Motorik und Ton einfach nicht zusammen, das kann schon zur absoluten Konfusion führen.
Nun habe ich zwar kein absolutes Gehör, aber einen Solobaß vor Publikum zu spielen würde ich mir nie zutrauen.
Deshalb ist es gut sich ein paar Tage an das veränderte Instrument zu gewöhnen - auch wenn es sich "nur" um ein "drop tuning" von einem halben Ton handelt.
Grüße
Thomas
Hallo Maumau!
Mach Dir um das Instrument keine Sorgen - Stimmung runterdrehen, und dann vor allem Üben.
415 Hz ist für die meistens Musiker einfacher zu spielen als 430 Hz.
Schön wäre wenigstens eine E-Saite aus Darm (ø ca. 0,58mm)... die macht viel Freude für wenig Geld! (Braucht aber eine Weile bis sie die Stimmung hält)
Danke für die vielen Antworten!!!
Vielleicht lege ich mir so eine Darm-E-Saite zu. Allerdings kann ich die nicht beliebig oft rauf und wieder runter machen, oder?
Nun habe ich das Problem, dass ich eben nicht nur diese eine Arie spielen sollte, sondern dass das eher nebenbei läuft und ich für alles andere Sachen die normale Stimmung brauche. Werde das mit dem runterdrehen jetzt mal probieren und schauen, ob ich das doch einigermaßen flexibel handhaben kann. :-)
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