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Alte Raffaele ed Antonio Gagliano Quodam Giovanni Napoli 1859 gefunden !!

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Stony909 Profilseite von Stony909, 15.08.2013, 19:26:15
Alte Raffaele ed Antonio Gagliano Quodam Giovanni Napoli 1859 gefunden !!

Wie oben schon beschrieben habe ich diese Geige im Keller gefunden. Hat jemand ne Ahnung was die Wert sein könnte ??
Habe schon in Google etc. gesucht aber leider nichts gefunden.

danke

LG

Aranton Profilseite von Aranton, 15.08.2013, 19:45:40

Ohne Bilder geht da gar nichts. Geigenzettel sind letztlich nur Papier, das oft nicht die Wahrheit sagt. Viele in Sachsen oder Böhmen hergestellte Billiggeigen wurden mit phantasievollen Zetteln "aufgewertet". Mitunter sind die Namen auf den Zetteln auch ohne direkte Fälschungsabsicht eher als "Modellbezeichnung" zu verstehen; aber so wie ein Spielzeugauto durch den Stern nicht zu einem Mercedes wird, werden böhmische Fabrikgeigen durch den Zettel nicht zu italienischen Meisterinstrumenten.

Aber auch mit Photos kann man hier keine Wertexpertise geben; so etwas können auch Experten nur in natura, aber zumindest kann man - vorausgesetzt die Bilder sind gut - einigermaßen abschätzen, ob es sich lohnt, Geld für ein Gutachten auszugeben oder nicht.

Stony909 Profilseite von Stony909, 15.08.2013, 20:06:40

Ich hoffe die Bilder helfen dir.

In der Geige Innen steht: Raffaele ed Antonio Gagliano Quodam Giovanni Napoli 1859.

Ist das nun der Geigenzettel oder wie ??

Danke schon mal für die Hilfe!

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Aranton Profilseite von Aranton, 15.08.2013, 21:32:37

Ja, Geigenzettel sind im Inneren angebracht. Normalerweise wird nicht direkt das Holz beschrieben, sondern eben ein Zettel eingeklebt auf, dem steht, wer die Geige gemacht hat.

Nun zur Geige selbst: Ich glaube, hier könnte sich der Gang zum Geigenbauer/-Händler lohnen. Zumindest würde ich diese Geige nicht auf den ersten Blick als "Böhmenkratze" abtun. Ich kann auch keine ernsthaft wertmindernden Schäden erkennen; aber ausschließen kann ich sie auch nicht; zum einen, weil die Spiegelungen stören, zum anderen weil man die Zargen nicht sieht und drittens manche Schäden auf Photos nicht so ohne Weiteres sichtbar sind. Und die wichtigste Eigenschaft, den Klang kann man so überhaupt nicht bewerten. Ich bin nicht sicher, ob mir nun mein schwächelndes Farbsehvermögen einen Streich spielt, oder die Lichtverhältnisse beim Photographieren; aber der Lack der Schnecke scheint mir deutlich dunkler und vor allem stumpfer zu sein als der Korpus. Wenn dem so ist, müsste man sich die Lackierung genauer ansehen um fest zu stellen ob das was nachgebessert oder aufgehübscht worden ist und wie sorgfältig dabei gearbeitet wurde; das erschwert eine Ferndiagnose erheblich.

Ich traue mir nicht zu, diese Geige anhand von Stilelementen und Verarbeitungsweise einer Region zu zuordnen, da müssen berufenere Leute ran, die die Geige auch in die Hand nehmen können. Es könnte durchaus ein kleines Schätzchen sein, aber wirklich kann das nur eine Fachpeson in natura beurteilen.

Stony909 Profilseite von Stony909, 15.08.2013, 22:05:01
Ok danke für die Hilfe.
Ich werde natürlich mir einen Expertenrat einholen und diesbezüglich hier im Forum berichten.
Liebe Grüße und danke für die Hilfe.
Riedingfan Profilseite von Riedingfan, 15.08.2013, 23:18:08
Wieso finden immer alle irgendwelche Geigen im Keller oder auf dem Dachboden? Ich hab da noch nie eine gefunden..... *schmoll*
Aranton Profilseite von Aranton, 15.08.2013, 23:41:43

Keller und Dachböden sind auch keine Orte für Geigen. Stell Dir vor, jedes Mal wenn Du Lust zum Spielen hast, die wackelige Leiter zum Dachboden oder vier Stockwerke zum Keller überwinden zu müssen. Das ist doch lästig. Deshalb ist meine Geige im Bücherregal zu finden.

Tinchen Profilseite von Tinchen, 15.08.2013, 23:42:42

Riedingfan, über dieses Phänomen, hab ich mich auch schon oft gewundert :D  

Sieht aber toll aus die Geige. Ich mag die Farbe. :)  

Basskind Profilseite von Basskind, 16.08.2013, 00:24:28

Hallo!

Ich werde zunächst mal aus dem Zettel nicht schlau. Wer genau soll denn die Geige gebaut haben? Die Lebensdaten kann man hier überprüfen: http://de.wikipedia.org/wiki/Gagliano_(Geigenbauer) , oftmals werden bei gefälschten Zetteln (was ich jetzt in diesem Fall noch gar nicht mal behaupten möchte) Daten eingesetzt, die nicht zur Biographie des vorgeblichen Erbauers passen können; hier: Geige ist angeblich 1859 gebaut, Raffaele ist aber zwei Jahre zuvor gestorben. Das mit dem "quodam" - sollte wohl quondam heißen - erschließt sich mir ebenfalls nicht.

Was unter Google-Bilder an Gaglianos geboten wird, zeigt doch ein ganz anderes Niveau als das hier vorgestellte Instrument - eingedenk aller Limitationen die Internetbilder aufweisen.

Schließlich noch folgender Hinweis: http://www.amati.com/maker/information-on-gag ... lin-maker-in-naples-italy.html . Vielleicht tatsächlich ein Instrument mit großem Namen - aber eben nur dem Namen.

Ich schreibe das nur, um eventuelle Erwartungen etwas zu dämpfen, wobei ich selbst sehr gespannt auf das Ergebnis einer Expertise bin. 

Grüße

Thomas

Neuester Beitrag Aranton Profilseite von Aranton, 16.08.2013, 10:45:40

Ich würde sagen, dass der Zettel sich auf die Werkstatt bezieht, nicht direkt auf einen Geigenbauer. "Quodam" soll wohl meiner Einschätzung nach sinngemäß bedeuten: "Nach Art (also einem Modell) von Giovanni; "quondam" wäre ein Hinweis, dass es früher Giovannis (der war der Vater der Beiden) Werkstatt war. Ich würden Zettel wie folgt übersetzen: Gebaut in der Werkstatt von Raffaele und Antonio Gagliani ehemals Giovanni [wenn quondam gemeint ist], bzw. nach einem Modell von Giovanni [wenn quodam kein Fehler ist]

Der Name Gagliano steht für eine ganze Sippe an Geigenbauern, die mit Raffaele und Antonio niederging. Die Beiden haben anscheinend vom großen Namen ihrer Vorfahren gelebt, ohne deren Qualität zu erreichen, daher könnte der Zettel durchaus plausibel sein; aber meine Einschätzung ist natürlich keine Garantie für Echtheit, schon da ich kein Bild des Zettels gesehen habe.

 Aber wenn der Zettel stimmt, ist es ein handwerklich hergestelltes Instrument aus Italien, allein das reicht, um es preislich deutlich von den sonst so oft in Kellern gefundenen Sachsenstradivaris abzuheben. Aber auch ich bin auf eine Expertise gespannt.

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