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Habe ein altes Familieninstrument im Haus, mit einem staubigen Zettel folgenden Wortlauts: "Joh. Christ. Schuster, Violinmacher Aus Prag 1763". Finde gerade diesen Schuster nicht in irgendeinem Verzeichnis, weiss jemand wer er war? Werde diese Geige schätzen lassen hier in Stockholm, würde nur gerne schon ein wenig im Voraus wissen. Kann sie wirklich so alt sein? Der Wirbelkasten zeigt, dass die Grösse und Position der Wirbel geändert wurde irgendwann.
Elisabeth
Es war bei zahlreichen Geigenbauwerkstätten in Sachsen und Vogtland üblich die Instrumente mit nachgedruckten Zetteln vergangener Meister zu versehen. Man könnte dies heute als verkaufsfördernde Maßnahme ansehen, es lag damals keine Fälschungsabsicht dahinter.
Johann Christian Schuster gehörte der weitverzweigten Markneukirchner Schuster-Familie an. Er wurde in Markneukirchen1753 geboren und starb dort 1820. Auf seinen Zetteln gab er jedoch Prag als Heimatort an (dies um seine Arbeiten aufzuwerten, so wie andere Hersteller ebenfalls durch falsche Ortsangaben taten).
Ihre Geige müsste er also als 10 jähriger Junge gefertigt haben,was unmöglich ist, da er erst 1778 von der Zunft als Geigenmacher aufgenommen wurde,Seine Arbeiten werden als Mittelmäßig bezeichnet daher ist eine absichtliche Fälschung nicht sinnvoll.
Ihre Geige wird somit eine der zahlreichen mit Falschzettelnversehenen Werkstatt- und Manufakturgeigen aus der Zeit von 1850-1930 sein.
Gruß Lyc. Geigenbauer aus Jena
Vielen Dank, Lyc, das klingt sehr plausibel. Mal sehen, was der hiesige Spezialist darüber sagen wird, ich werde spätestens in zwei Wochen bei ihm gewesen sein. Lasse von mir hören.
Gruss, Elisabeth.
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