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Hallo!
Ich spiele seit acht Jahren Cello und mein Spiel wird immer weniger statisch, ich bewege mich immer mehr. An und für sich ist das gut, in den ersten Jahren war ich wirklich sehr unbeweglich bis verkrampft (ich bin jetzt 32, habe also als Erwachsener angefangen).
In den letzten Monaten merke ich immer häufiger, dass ich mit dem Hals gegen den C-Wirbel drücke oder dass ich den Kopf schief halte, um dem Wirbel auszuweichen. Das ist natürlich nicht gut. Hat jemand Erfahrung mit dem Vertauschen der Wirbel, wie es hier http://www.cello-ergonomie.de/index.php?id=wirbeltausch.php beschrieben ist? Es gibt ja auch noch diese Methode, die finde ich aber optisch nicht so schön: http://www.cello-ergonomie.de/index.php?id=wirbeltrennung.php
Mit der Haltung habe ich natürlich schon herumexperimentiert. Auf Bildern sehe ich bei den meisten Cellisten den Sattel oder den Anfang des Griffbretts neben der breitesten Stelle des Halses bzw. der Körpermitte und die Wirbel dahinter. So eine Haltung kriege ich nicht bequem hin, bei meinen 188 cm muss ich den Stachel dazu sehr weit herausziehen und/oder das Cello sehr steil stellen, und dann wird das Streichen unangenehm, weil ich natürlich auch lange Arme habe ...
Ich bin kein Cellist, habe aber bei größeren Kollegen schon Knickstachel gesehen... Vielleicht hilft es ja.
Ich habe sogar einen Stahlhammer (das war jahrelang der Knickstachel) rumliegen. Aber erstens kann man den nicht mal eben ausprobieren, das wäre mit größeren Umbauten verbunden, aber vor allem setzt so ein Knickstachel bei einem anderen Problem an. Viele große Cellisten müssen den Stachel weit herausziehen, wenn sie ihr Cello so flach stellen möchten, wie es ihnen gefällt. Darunter leidet die Stabilität - und da schafft so ein Knickstachel Abhilfe.
Ich habe aber keine Probleme mit der Stabilität und möchte das Cello nicht flacher stellen, als ich es jetzt tue - die Haltung soll gleich bleiben.
Eine wirkliche Verbesserung bietet der
verkürzte C-Wirbel mit externem Kopf.
In diesen Kopf ist ein Imbusschlüssel integriert, über den sich dann der Wirbelschaft drehen lässt.
Ich kenne ein paar Berufsmusiker, die diese Funktion in ihr Instrument haben einbauen lassen und damit sehr zufrieden sind.Auch wenn der o.g. Wirbel teuer ist, ist das Ergebnis besser und kostengünstiger / instrumentenschonender, als das spiegelverkehrte Versetzen aller Wirbel.
http://www.johnsonstring.com/cgi-bin/music/sc ... no=PGCESTRKEY1/1B&action=2
Ansonsten bei Google einmal: "Key Pegs Cello" eingeben....
"Auch wenn der o.g. Wirbel teuer ist, ist das Ergebnis besser und kostengünstiger / instrumentenschonender, als das spiegelverkehrte Versetzen aller Wirbel."
Dann würde das Wirbeltauschen beim Geigenbauer mehr als 150 $ + Einbau des C-Wirbels kosten? Damit hätte ich in der Tat nicht gerechnet.
Instrumentenschonender, vielleicht. Also würde man die vier Wirbel behalten und die Löcher anpassen?
Unterm Strich sehe ich den Vorteil der Key Pegs gegenüber dem Wirbeltausch aber noch nicht so wirklich. Und optisch sehe ich den Wirbeltausch weit vorne. Ich würde aber weder das eine noch das andere machen, wenn ich nicht vorher mal in Ruhe testen kann. Deswegen werde ich morgen mal Geigenbauer anrufen, ob sie ein Cello mit getauschten Wirbeln bzw. Key Peg da haben.
Es müssen bei einem spiegelverkehrtem Einbau alle Wirbellöcher augebuchst werden, da der Konus des Wirbelschaftes anders herum läuft. Das ist Zeitaufwändig und bringt nur bedingt Verbesserung. Dann ist es zusätzlich ein größerer Eingriff, bei dem Originalholz entfernt werden muß.
Die Einbaukosten sollten bei dem "Key Peg" nicht so groß sein, sofern der Konus des alten Wirbels in etwa dem Key Peg ähnelt.
Das leuchtet schon ein.
Noch ein Gedanke: Sollte nicht ein sehr guter Handwerker, vielleicht gar kein Geigenbauer, in der Lage sein, den Originalwirbel aufzutrennen und einen geteilten Wirbel daraus zu machen? In die eine Hälfte müsste ein Metallstab eingesetzt werden, in die andere ein Loch gefräst und ein entsprechendes Gegenstück eingesetzt werden. Die Stärke des Wirbels schätze ich an der "Schnittstelle" auf 9 bis 11 mm, das müsste doch eigentlich für so eine Arbeit ausreichen.
Selbst wenn das Ganze drei Stunden Arbeit machen würde, würden die Kosten nicht höher als beim Key Peg liegen. Und die Lösung gefiele mir deutlich besser: Ich würde immer den kompletten Wirbel am Cello lassen und die eine Hälfte nur zum Spielen abnehmen. Bzw. auch mal gar nicht mehr abnehmen, wenn ich in einer Phase bin, in der der Wirbel mich gar nicht stört (so war es ja sehr lange).
So oder so habe ich aber mal den Walter Mengler (www.cello-ergonomie.de) angeschrieben, ob er in Deutschland eine Bezugsquelle für Key Pegs / Posture Pegs kennt.
Hallo!
Ich verstehe ja überhaupt nicht, weshalb sich die Cellisten das Leben so schwer machen, schließlich wurden irgendwann mal die Schmidt'schen Mechaniken erfunden, beim Kontrabaß obligatorisch. Bezugsquelle fürs Cello kenne ich leider nicht, vielleicht mal bei Rubner http://rubner-markneukirchen.de/onlineshop/in ... ken-fuer-Musikinstrumente.html nachfragen.
Zum Thema gab's hier schon mindestens zwei Beitäge, http://forum.geigen-forum.de/forum.php?action ... instanz=0&search_kat_id=20 und http://forum.geigen-forum.de/forum.php?action ... ;instanz=0&search_kat_id=2 .
Das mit der spiegelverkehrten Montage der Wirbel leuchtet mir nicht ein, gibt es dann nicht die selben Probleme, daß die Greifhand "nach oben" keinen Platz mehr hat weil sie an den Wirbel stößt, wie wenn man eine "normale" Geige zu einem Linkshändermodell umbaut?
Grüße
Thomas
Solche Wirbel wären in der Tat auch eine Lösung. Leider auch so ein Eingriff, den man nicht rückgängig machen kann. Und schön finde ich diese Wirbel auch nicht.
Ich habe mein Cello jetzt nur mal in die Hand genommen, ohne zu spielen. Solche Probleme mit der linken Hand und dem (nach einem Wirbeltausch) außen liegenden Wirbel stelle ich mir nur dann vor, wenn man längere Passagen in der halben Lage spielt und das noch mit großem Vibrato --> wohl eher kein Problem.
Hallo Thorstaen!
Danke für die Erläuterung zu den Platzverhältnissen zwischen A-Wirbel und Greifhand.
Was nun die Schönheit Schmidt'scher Mechaniken antelle von Wirbeln anbelangt liegt diese sicherlich zunächst mal im Auge des Betrachters, als Bassist ist man den Anblick gewöhnt. Sicherlich ist es aber so, daß das zusätzliche Gewicht am Wirbelkasten eine - neutral gesprochen - Klangveränderung mit sich bringt, der Unterschied etwa zwischen leichten Französischen Mechaniken und schweren Tiroler Mechaniken am Kontrabaß ist deutlich vernehmbar, wobei man, ähnlich wie beim Saitenhalter, nicht vorab sagen kann was besser ist, das kommt auf das einzelne Instrument - und die eigene Klangvorstellung - an.
Grüße
Thomas
Ich hatte heute ein interessantes Gespräch am Telefon mit Walter Mengler, Cellist im Sinfonieorchester Aachen und Lehrbeauftragter für Fachdidaktik (Cello) an der Musikhochschule Köln.
Er bietet ein kleines Set an, mit dem ein Geigenbauer aus jedem beliebigen Cellowirbel einen geteilten Wirbel machen kann, wie es hier zu sehen ist: http://www.cello-ergonomie.de/index.php?id=wirbeltrennung.php
Ich werde jetzt mal Ko9ntakt zu einem Geigenbauer aufnehmen, aber es sieht so aus, als sei diese Lösung unterm Strich nicht nur schöner, sondern auch günstiger als die Posture Pegs / Key Pegs aus den USA.
Die Variante Wirbeltausch ist wohl doch deutlich aufwändiger, als ich gedacht hatte.
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