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Beim Streichen der Saite entsteht eine Schwingung, die als eine spitzwinklige fortlaufende Welle zwischen greifendem Finger und Steg sich hin- und her bewegt - das ist die Helmholtz motion. Befindet sich die Welle auf dem Weg vom Bogen zum Finger und zurück haftet die Saite an den Bogenhaaren (stick) und wird mitgezogen, passiert die Welle den Bogen und läuft nun zwischen Bogen und Steg und zurück, ist die Haftung zwischen Saite und Bogenhaaren verloren und die Saite gleitet entgegen der Bogenbewegung zurück (slip).
Im folgendem Video ist dieser Effekt in Zeitlupe aufgenommen:
Und in folgendem kleinen Artikel ist das ganze als zeichnerische Animation wiedergegeben und auch noch mal erklärt:
http://plus.maths.org/content/why-violin-so-hard-play#comment-720
Helmholtz motion
Quelle: http://plus.maths.org/content/why-violin-so-hard-play#comment-720
An dem sogenannten Schelleng Diagramm, Bogendruck in Abhängigkeit von Kontaktstelle, kann man sehen, wo das Helmholtz motion Phänomen auftritt, und wo nicht:
Schelleng Diagramm
Quelle: http://plus.maths.org/content/why-violin-so-hard-play#comment-720
Nach ihm wurde der sägezahnförmige Schwingungsverlauf, wie er bei dem Film gut zu erkennen ist, benannt.
Bekannt geworden ist der Physiker auch nach der von ihm erforschten und nach ihm benannten Helmholtzresonantz.
Unter Zuhilfenahme verschieden großer Glasskugeln mit einer Öffnung vorne und hinten, die man auf der einen Seite an den Gehörgang legen konnte, gelang ihm die erste akustische Spektralanalyse. Der Luftresonanzmechanismus, wie sie auch bei der Geige durch Abstrahlung zum tragen kommt, werden nach ihm als Helmholtzresonanz bezeichnet.
Die Helmholtzresonanz umfasst den Bereich um 270 Hz P.S. Den Titel habe ich in den fachlich richtigen Begriff abgeändert.
Danke für den richtigen Titel, erinnert ja tatsächlich an Sägezähne!
Der Sägezahn entsteht durch das kurz mit Kolophonium entstehende verkleben der Saite mit dem Haar und dann das zurückschnellen und wiederum erneute verkleben.....in dem Film ist dieses Zurückschnellen der Saite besser zu erkennen, als in der grafischen Demo.
Durch diese Hin- und Herbewegung der Saite wird der Steg in eine Kippelbewegung versetzt, die letztendlich die Decke in Schwingung versetzt. Hier lässt sich vorstellen, dass die Stegholzqualität von klangentscheidender Bedeutung ist . Weicheres Holz transportiert diese Bewegung anders, als härteres Holz. Passend zur Schwingungsfähigkeit des Korpus sollte dann ein entsprechendes Stegholz gewählt werden.
Hallo Geige,
ich habe mich schon oft gewundert, warum gerade für den Steg, den ich als Vermittler zwischen Saiten und Decke ansehe meist junges kaum abgelagertes Holz (hoffentlich wenigstens Ahorn) verwendet wird. Gibt es denn keine alten unbehandelten Stege die ich auf meine Geigen setzen lassen könnte -meines Wissens werden bei Bongartz immer wieder Stegkonvolute angeboten -lohnt sich das?
50 Jahre abgelagertes Stegholz wurde über Roland Schuster angeboten mit Spitzenholz aus der Werkstatt Kantuscher ( habe mich dort voll eingedeckt:). Sein Vorrat sollte möglicherweise aufgebraucht sein ;)
Bei den auf der Bongartz Auktion angebotenen alten Aubert de Luxe Stegen (härtebehandelt) hatte ich auch mein Gebot abgegeben, war jedoch nicht der letzte Bieter....Ob das Holz wirklich die klanglichen Erwartungen erreicht, kann man immer erst entgültig nach dem Aufpassen beurteilen.
Eine der besten Steghölzer aus klanglicher Sicht, waren aus meiner Sicht die - optisch unscheinbaren und im Holz recht hellen - Sacconistege, die vor über 20 Jahren angeboten wurden. Hier musste ein außergewöhnlich guter Baum (Tonholz) worden sein. Die Stege erziehlten einen besonders kernigen und klaren Ton. Leider sind die nicht mehr zu bekommen.
Auf den folgenden Filmen ist die Bogenansprache (Sägezahnschwingung) noch deutlich besser zu erkennen:
und das ganze von oben:
an Kolofonium hat der Spieler nicht gespart, wie am Schluss des Films zu sehen ist... oder ist da was heiß gelaufen?
Solche Kolophonium-Wolken kenne ich gut. Wenn das verwendete Modell in etwa die gleiche Ansprache hat wie meine Geige, dann ist das die einzige Möglichkeit einen Ton herauszulocken.
In diesem Fall sollte wohl für die Aufnahme das Kleben der Saiten sicher gestellt sein und wenn der Bogen vorher eingerieben worden ist, dann ist das eigentlich ziemlich wenig.
Was sollen uns die Bilder nun sagen? Das die Schwingungsernergie auf diese Weise erzeugt wird, ist m.E. bekannt.
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