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Ich habe eine Frage. Wenn ein Geigenbauer den Steg einer Geige ersetzt und sein Name auf dem Steg nicht erscheint, heisst das, dass er nicht viel von der Geige hält?
Danke Vincenzo
Auf dem Steg der (Schüler-)Leihgeige von Töchterchen ist der Name eingraviert. Tragen nicht sogar besondere Stege den Namen des Herstellers des Steges - unabhängig von dem ihn einbauenden Geigenbauer?
Nein. Ob ein Name auf dem Steg erscheint hängt von den Gewohnheiten des Geigenbauers ab und auch ob und welche Rohlinge er benutzt und woher er diese bezieht.
Ich habe schon Stege mit Stempel auf einfachsten Schülergeigen gesehen. Auf der anderen Seite ist mein Steg bspw. nicht gestempelt. Der Steg davor, von einem anderen Geigenbauer, hatte einen Namenszug. Beide Geigenbauer haben mir dies bestmögliche Stegqualität versprochen.
Es gibt einige Stegmodelle welche vom Hersteller einen Modellnamen bekommen, andere Hersteller stempeln den Firmennamen sowie Qualitätsangabe auf den Rohling (Aubert,Despiau,Teller usw.) die Geigenbauer welche dann damit arbeiten haben zumeist ihren eigenen Stempel dem sie auf den Fertigen Steg aufbringen,einige Signieren auch,so weis man wo das Instrument seinen Steg bekommen hat und wer dafür "verantwortlich "ist. Jedoch würde ich nicht sagen das dies ein allgemeingültiges Qualitätsmerkmal ist,denn es sagt ja nur aus wer den Steg auf das Instrument gebracht hat. Die Qualität ist abhängig von der Güte des Stegrohling sowie der Erfahrung und handwerklichen Fähigkeit des Geigenbauers der den Rohling bearbeitet und an das Instrument anpasst (da dieser Klangrelevant ist und im Idealfall in Form,Dicke und Höhe Klanglich optimierend wirkt).
Gruß Lyc. Geigenbauer
Vielen Dank an allen für die schnellen und kompetenten Anworten! Ich glaube allerdings, dass ich den Sinn meiner Frage präzisieren soll: Ein Geigenbauer kann sich verewigen, indem er gute Geigen baut oder indem er an von ihm "behandelten" guten Geigen irgendwelche Spuren hinterlässt. Sein Name auf dem Steg ist eigentlich die einzige Möglichkeit mitzuteilen, dass er die Geige x behandelt hat. Deswegen meine Vermutung, dass das Unterlassen dieser Angabe auf dem Steg ein Zeichen dafür sein könnte, dass der Geigenbauer die Geige nicht schätzt. Meine Frage kann aber wahrscheinlich nicht allgemein beantwortet können. Jeder Geigenbauer hat vermutlich unterschiedliche Ansichten und es gibt keine einheitliche Praxis.
Sicherlich wird ein Geigenbauer auf eine einfache Schülergeige kein Supersteg bauen (außer wenn der Kunde dies wünscht). Es ist auch eine Preisfrage wieviel Aufwand und welches Material verwendung findet. Was man sehen kann ist die Materialauswahl und die Arbeitsqualität, ein ordentlicher Steg sollte aus Ahorn mit möglichst dichten Markstrahlen sein (das sind die kleinen Bandartigen Struckturen im Holz) Die Jahrringe müssen im Holz stehen (Spiegelschnitt) das bedeutet das man die Jahrringe als feine Striche horizontal an der Stegseite sehen kann,möglichst gleichmäßig. Die auf der Vorderseite sichtbaren Markstrahlen sind dann Bandartig ausgeprägt je ausgeprägter desto besseres Marerial. An der Genauigkeit der bearbeiteten Stegflächen lässt sich die Arbeitsgüte erkennen(Das der Steg Formschlüssig exackt zur Decke passt setze ich mal voraus). Jedoch lässt sich nicht unbedingt von der Steggüte auf die Qualität des Instruments schließen habe schon schlecht gemachte Stege auf guten Instrumenten und umgedreht gesehen.
Gruß Lyc. Geigenbauer
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