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Es zeichnet sich ab, dass der leicht schiefwinklige Strich immer mehr sich als der richtige herauskristallisiert - wobei die Parallelführung des Bogens aus pädagogischen Gründen im Anfangslernstadium natürlich seine Bedeutung im Zusammenhang mit der Beherrschung des Bogens unvermindert hat.
Folgende Untersuchung beschreibt auf wenigen Blättern die physikalischen Abläufe bei der Bogenführung: ......-------......
Leider funktioniert im Moment nicht die Einfügen Funktion!
Ein Hinweis zum Artikel noch: es geht um den leichten Drall, der beim bewussten schiefwinklig aufgesetzten Bogenstrich entsteht, wenn man den Bogen laufen lassen würde, würde er sich einfach Richtung Griffbrett oder Steg bewegen. Hält man diesem Drall , Abdriftkraft entgegen entsteht eine weiterere Krafteinwirkung auf die Saite, die sich aus einem Vektorgramm, also die Geschwindigkeit als Vektor im rechten Winkel zur Saite, einem resultierenden Vektor in Bogenrichtung und einem in Saitenrichtung stehenden Drall-Anteil ablesen lässt. Wie die Einwirkung dieses Dralls sich bei der Tonproduktion auswirkt wird in dem Papier beschrieben.
Ein sehr interessanter Blog dazu ist auf Ovation Press Strings vision : To play parallel or not:A controversy of Technique von Hans Joergen Jensen, dort habe ich auch den Link zum obigen Papier her. Im dritten Teil des Blogs zeigt er auch am Beispiel berühmter Geiger diese Technik.
Hier sollte vor allem in Betracht gezogen werden, wie weit ein Musiker in seinen technischen Fähigkeiten ist.
Meine Geigenprofessorin war selber über 10 Jahre Schülerin bei David Oistrach. Von ihm berichtete sie über eine mitunter recht "schräge" Bogenführung - ohne klangliche Einbußen. Selber vermittelte sie aber im Unterricht ein exaktes Spielen.... entscheidender ist da die richtige Stelle der Saite, an der gestrichen wird.
Hier ein Beispiel mit Oistrach:
Bei Laien ist mitunter zu beobachten, wenn sie über Anspracheprobleme des Instrumentes klagen und einem dies vorführen, dass aufgrund einer schrägen Bogenführung der Bogen in Richtung Griffbrett abdriftet und dabei zu stark in den Schwingungsbereich der Saite gerät. Dieses Manko ist nicht gewollt und tritt meistens bei nicht ganz kontroliertem Strich (nach meinen Erfahrungen häufig bei älteren Personen) auf. Dazu muss man sagen, es gibt Instrumente, die einem eine "schiefe" Bogenführung eher verzeihen und andere Instrumente reagieren mit einer schlechten Ansprache...
Wenn die Funktion "Einfügen" nicht geht, die Seite schließen und neu öffnen. Das hat bei mir schon einmal geholfen. Ansonsten http:// durch www. austauschen. Das klappt manchmal auch
Hier ist der Link zu der o.g. Seite.
Upps, da ist doch alles verschwunden... also noch mal einen Anlauf:
Der schräge Strich hat 2 Varianten:
a) Beibehaltung der Kontaktstelle zur Klangfarbenveränderung - wie auch immer
b) Kontaktstelle wandert entsprechend der Abschrägung; Frosch zum Körper - beim Abstrich wandert der Bogen zum Griffbrett, Frosch weg vom Körper - beim Abstrich wandert der Bogen zum Steg. Das kann man sich beim crecendo oder diminuendo entsprechend zu Nutzen machen, oder wenn man bewusst die Kontaktstelle ändern möchte.
Man muss wohl nun unterscheiden zwischen bewusstem Abschrägen des Bogens oder eher unbewusstem Abschrägen mit dem Ohr zur Erreichung des ganz persönlichen optimalen Klanges.
Quellen zum Nachlesen: StreicherTechnik (Link), Galamian, Simon Fischer basics, Violin-Forum-Index
http://stringvisions.ovationpress.com/2011/06/playing-with-a-parallel-bow/
hier werden anhand von Videos die Streicheigenschaften verschiedener Streicher analysiert.
Dieses Video visualisiert die Bogenbewegungen beim Bachspiel - einfach super!
jetzt hat es geklappt mit dem Einfügen!
Hier noch eins, super sind die Bogenwanderungen zu bewundern!
Bei diesen Analysen müsste man z.B. bei der Kreisler Aufnahme wissen, wo genau der Steg sitzt. Ist es der Punkt neben dem Bogen? Aussagekräftiger finde ich da doch die "Komplett"-Aufnahmen. Lustig sieht es aber aus , besonders die doktorale Kopfbedeckung.
Feststellen lässt sich hier vielleicht, je dichter der Bogen an diesen Punkt (Steg) gerät, desto mehr nimmt die Klangintensität an Schärfe zu. Das sieht (hört) man z.B. bei den hohen Tönen. Diese sollen ja auch dem Stück entsprechend etwas hervorstechen.
Beim Kreisler kann man neben den Klangstellenveränderungen, die durch paralleles Führen des Bogens zum Steg (bzw. rechtwinklig zur Achse von Saitenhalter bis Schnecke) nach Lehrbuch, auch besonders bei 56 sec sehen, wie durch das bewusste leichte Verziehen des Frosches zum Körper hin beim Abstrich der Bogen von allein durch die oben beschrieben Abdriftkraft sich Richtung Griffbrett bewegt und damit das gewünschte "Versiegen" des Tones, also zum pp Leiserwerden eintritt.
Ich habe noch ein wunderbares Lehrvideo von Prof.v gefunden, indem er das von seinem Lehrer sogenannte Figure 8 bowing vorstellt, es geht um insbesondere eine Klangverstärkung durch bewusstes leichtes Verziehen des Bogens bei Beibehaltung der Kontaktstelle: und zwar wird der Bogen am Frosch beim Abstrich beispielsweise zum Körper hin verzogen, beim folgenden Aufstrich dann in die entgegengesetzte Richtung - also Frosch weg vom Körper- leicht verzogen. Durch das gleichzeitige Festhalten an der Klangstelle wird mit Kraft dem Abdriften entgegengewirkt, diese kleine zusätzliche Kraft verursacht dann ein noch festeres "Packen" der Saite beim Streichen und als Folge einen intensiveren, stärkeren Ton.
Sieht man sich dazu noch mal obere Animation zum Bachspiel, bei dem der Frosch des Bogens ab ca. 25 sec eine acht beschreibt, man achte auf den Klang , er ist sehr viel intensiver als zu Beginn als der Frosch mehr eine Kreisförmige Leuchtspur hinterlässt. Sehr interessant!!!
Hier nun das versprochen Prof.V Video:
http://www.youtube.com/watch?v=WVJGYgRGKI8
Ein weiters Video von Prof.V erklärt die Ausnutzung des Abdriften des Bogens beim leichten Verziehen, um die Klangstelle zu verändern: Intensiver Ton in Stegnähe wird zu einem singenderen weicheren Ton je näher er zum Griffbrett hin produziert wird:
Das die verschiedenen Strichbereiche unterschiedliche Klangfarben ergeben, ist bei dieser Aufnahme von Itamar Zormann bestens zu sehen, wobei nach meinem Geschmack die Stellen, die sehr dicht am Steg gespielt werden, etwas gepresst klingen. Das Tschaikovski Violinkonzert (s.u.) gefällt mir von Zormann besser und passt eher zu seiner Spielart als Bach.
Und vorenthalten wollte ich euch mein derzeitiges Lieblingsvideo, Tschaikowsky Konzert mit Zorman,
genau bei etwa 21:15 fängt die Canconetta an, und man sieht eine wunderbare eine Acht beschreibende Bogenführung :
Um noch intensiver die physikalischen Vorgänge zu verstehen, muss man sich mit dem sogenannten Phänomen der Helmholtz motion befassen - leider habe ich keinen deutschen äquivalenten Begriff gefunden. Da dieser mit den Schwingungsvorgängen beim Streichen zu tun hat, wollte ich ihn zunächst in einem extra Thread vorstellen: die gestrichene Saite schwingt als spitze fortlaufende Welle - Helmholtz motion
Heute morgen war Lisa Batiashvili mit dem Sibelius Konzert auf arte zu bewundern:
Man beachte die exzessiv schräge Bogenführung!
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