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Hallo allerseits
ich habe ja jetzt seit fast zwanzig Jahren wieder mit dem Geigen spielen angefangen...
...und es ist wirklich erstaunlich, wie sich das Verhältnis dazu gewandelt. Als Kind wollte ich zwar unbedingt Geige spielen, aber nicht üben. Eine halbe Stunde kam mir vor wie eine Ewigkeit. Meist habe ich nur immer kurz bevor die Geigenstunde anfing ein wenig gefiedelt. Meine Fortschritte waren dementsprechend mäßig.
Heute ist das ganz anders. Ich freue mich jeden Tag auf meine Geige, wenn ich von der Arbeit komme, und die halbe Stunde kommt mir immer viel zu kurz vor („was, schon wieder um?“). Ich kann mich dabei super von der Arbeit und dem Stress entspannen. Und es ist auch erstaunlich, wie rasch man Fortschritte macht, wenn man nur am Ball bleibt. Ein Stück, das noch am Vortag kratzig klang, Fingersätze, die nicht saßen – das alles kann manchmal nur einen Tag später quasi über Nacht klappen.
So, im Nachhinein, tut es mir wirklich leid, dass ich früher so faul war. Vor allem, wenn ich mir überlege, wie gut ich vielleicht inzwischen spielen würde, wenn ich nur regelmäßig geübt hätte....
Mich erstaunt wirklich, was für Fortschritte man auch als Erwachsener machen kann. Ich dachte ja eigentlich, dass die Finger dann schon etwas steifer sind...aber es scheint eigentlich fast nicht so. Selbst mein Vibrato konnte ich in nur wenigen Wochen zu einem wirklich hörbaren Ergebnis bringen (kein Vergleich zu früher).
Geht Euch das auch so, dass Ihr heute viel motivierter seid als vorher?
LG,
Carla
P. S. Ebenfalls verändert hat sich mein Verhältnis zu meiner Geige. Ich habe sie früher „normal“ behandelt, schon drauf geachtet, dass ihr nichts passiert – aber heute bin ich da irgendwie viel vorsichtiger. Früher habe ich nie darüber nachgedacht, dass sie schon über 100 Jahre alt ist und viele Vorbesitzer hatte. Auch wenn sie nicht wirklich wertvoll ist, ist sie für mich inzwischen „unbezahlbar“. Immerhin begleitet sie mich schon lange durchs Leben.
Hallo Carla
zwar bin ich keine Wiedereinsteigerin doch hatte ich als Kind ähnliche Erlebnisse mit Klavier und teilweise auch mit der Blockflöte. Als Kind ist es einfach sehr schwierig, Zuhause aus dem Alltag das Instrument zu üben. Ich beobachte das oft bei Kindern und setze mich dafür ein, dass sie lernen, mit Freude zu üben. Es ist doch so, alles, selbst die einfachsten Dinge muss man sich zuerst aneignen. Warum erwartet man von Kindern eigentlich immer, dass sie einfach üben können? Auch das Üben will gelernt sein , und auch die Disziplin kommt nicht von heute auf morgen, sonder braucht Übung und Ausdauer.
Meiner Meinung nach sollte man die Kinder beim Üben begleiten - das darf ruhig eine fremde Person sein. Dann haben sie Erfolgserlebnisse, weil sie besser werden, sie haben kein schlechtes Gewissen vor dem Unterricht und wenn sie dann noch vom Lehrer gelobt werden, dann sind sie stolz auf sich - und vor allem bedauern sie es später nicht, dass sie früher nie geübt haben....
LG violinpiano
Ich spiele zwar zur Zeit nur autodidaktisch, ohne Lehrer, oder weniger gestochen nur für mich, aber ich habe als Erwachsene angefangen, Geige zu lernen.
Als Kind in der Grundschule hatte ich 2 Jahre lang den obligatorischen Blockflötenunterricht.
Hier habe ich nie geübt, wohl aber mal veruscht, nach Gehör eine Melodie zu spielen (was in bescheidenem Umfang klappte).
Unterschied Blockflötenunterricht zu Geigenunterricht im Erwachsenenalter:
Den Geigenunterricht habe ich angefangne, nachdem ich schon mehrere Alben mit Geigenmusik hatte, eine Vorstellung davon, was ich spielen wollte und wie das später mal klingen sollte. Außerdem habe ich etwas in der Bücherei und im Internet gestöbert und Infos zu Übetechniken gefunden. Und ich habe versucht, mein Spiel dem Klang auf den CDs anzupassen. Ich hatte ein ganz anderes Bild vom Üben und Spielen als als Kind. Ich habe mir viele Onlinevideos von Profigeigern, Kindergeigern (Valerie Kim etc.), und von "normalen" Geigenschülern, die Stücke oder Übesessions online gestellt haben sowie Dokus.
Sehr wertvoll war für mich das Buch "Cello üben".
Anfangs gab es ein Missverständnis im Unterricht und ich dachte, wenn ich nicht nach 3 Monaten so und so weit gekommen wäre, würde man mich quasi rauswerfen, weil es nichts mehr bringen würde.
In dieser Zeit habe ich sehr schlecht gespielt, weil ich meinte, so und so viele Stücke "schaffen" zu müssen.
Später habe ich mir dann selbst Aufgaben gestellt - bestimmteStücke, bestimmte Techniken, bestimmte Aspekte - und diese teils über ein halbes Jahr und länger mit meiner Lehrerin geübt. Mir ging es weinger ums Spielen als mehr ums Üben, um die Herausfordeurng, um das "Weiterkommen" in dem Sinne, das man etwas lernt, nicht unbedingt, das man etwas meistert.
Ich denke, Kindern könnte man helfen, indem man ihnen viel bewusst macht:
Wie klingt die Geige im Konzert, auf der CD, imVideo?
Warum klingt die so?
Dokus: Wie üben Profis, wie lange, wie oft, in welcher Weise?
Muss man alles sofort spielen können, muss man alles so schnell wie möglich schnell spielen können?
Worauf kann man sich konzentrieren (Stil, Intonation, Klang, schnell spielen zu können, Bogentechniken, Stück auswendig lernen, vom Blatt lesen etc.)?
Wie möchte das Kind Geige spielen können (Vorbilder: z.B. eher langsame Stücke mit viel Vibrato oder Reels ohne (viel) Vibrato, welche Musik, welchen Schwerpunkt)?
Wofür übt das Kind (möchte es etwas spielen können für sich, für andere, für einen Auftritt, oder nur, um die Technik zu meisten, möchte es das Stück vom Blatt oder auswendig spielen können, möchte es lernen zu improvisieren oder gar zu komponieren)?
Unterscheidet das Kind zu Hause zwischen "üben" und "spielen", übt es nur, spielt es nur? Was ist ihm wichtig, wie trennt es beides?
Ich persönlich finde es nicht gut, Kinder zum Üben anzuhalten, wenn Musik nur ein Hobby sein soll; dann wollen sie mMn entweder üben oder nicht.
Wenn sie gar nicht üben, würde ich fragen, ob sich der Unterricht noch lohnt.
Wenn ihnen das Spielen Spaß macht, werden sie auch mal freiwillig spielen oder üben, aber das müsste mMn nicht jeden Tag sein, aber halt regelmäßig.
Kinder, die im Verein Fußball spielen, üben auch nciht jeden Tag Techniken, aber sie werden auch zu Hause mal mit Freunen Fußball spielen oder sich für ein Spiel vorbereiten (Balltechniken üben - oder auch nicht ).
Unterschied Kind - Erwachsener:
Das Kind lernt schneller, ist unbefangener, hat weniger Angst, etwas nicht zu schaffen, blickt nicht schon in die Zukunft, was es noch meistern muss, hat weniger Respekt vor der Geige als Instrument und Wertgegenstand. Das Kind lässt oft alles auf sich zukommen und hat nicht so eine genaue Vrostellung davon, wo es hin möchte, welchen Stil es spielen möchte.
Der Erwachsene übt systematischer, hört evtl. bewusster - das Kind dafür intuitiv evtl. besser - plant besser, verbessert sein Spiel bewusster, übt regelmäßiger und evtl. konzentrierter. Der ERwachsene weiß oft besser als das Kind, wo er hin will und informiert sich gezielter, wie er dahin kommt.
Jeder der beiden hat seine Vor- und Nachteile.
Meiner Erfahrung nach (Musikschule) legt der Erwachsene oft mehr Gewicht auf die Intonation und den Klang (Vibrato) während das Kind lieber schnell schneller spielt und oft an das Vibrato erinnert werden muss.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Vorteile des Erwachsenen sind, dass er mit einem besseren Überblich und definierteren Zielen an die Musik herangeht und evtl. eher ernst genommen wird, wenn er eigene Ziele vorschlägt, während man beim Kind vermutlich eher einenabgestuften Lehrplanverfolgen wird, bei dem es weniger Wünsche selbst einbringen kann.
Liebe Grüße von
Fidi
Hallo Carla!
Mir geht es fast genauso wie dir. Ich hab als Kind vom achten bis zum 13. Lebensjahr Geige gespielt. Obwohl ich das selbst wollte und nie dazu gezwungen wurde, hat mich dann doch irgendwann mal die Motivation verlassen. Meine Liebe zur Musik ist aber erhalten geblieben. Im März dieses Jahres reifte dann innerhalb weniger Tage der Wunsch, nach 26 Jahren wieder mit Geigespielen anzufangen. Da ich kein eigenes Instrument besitze, habe ich vorserst einmal eines gemietet. Aber ich habe meinen Geigenbauer schon damit beauftragt, mir ein paar bessere Instrumente vorzubereiten. Er bietet eine ganz gute Möglichkeit des Mietkaufs an, auch für Meisterinstrumente.
Ich war ebenfalls erstaunt, wie schnell ich wieder den Anschluss gefunden habe und ich kann es auch kaum erwarten, von der Arbeit heimkzuommen, um zu üben. Ich gehe auch einmal die Woche zum Unterricht in eine kleine private Musikschule.
Auch ich könnte mir manchmal in den A.... beißen, weil ich als Kind so faul war. Andererseits bin ich froh, überhaupt wieder zur Geige zurückgefunden zu haben.
Heute Nacht mach ich mich übrigens auf den Weg nach Erlbach in Sachsen (ich wohne in Graz), um meinen Geigenkoffer bei der Firma Bergner abzuholen. Ich verbinde das gleich mit einem Kurzbesuch bei Bekannten im Erzgebirge. Ich werde euch dann Anfang nächster Woche über den neuen Koffer berichten.
Liebe Grüße, Michael
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