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Zugeordnete Kategorien: E-Geige
Hi Leute,
Also es ist so, ich möchte anfangen mit dem Geigenspielen. Ich möchte auch eher einfach für mich "Freestyle" spielen und nicht nach Noten.
Jetzt suche ich eine geeignete E-Violine, damit ich über Kopfhörer spielen kann und nicht meine Nachbarn nerve :P
Was könnt ihr für E-Violinen empfehlen, die geeignet für Anfagner sind und auch nicht zu teuer sind.
Grüsse Luca
http://www.thomann.de/de/gewa_gewa_line_evioline_wh.htm
Kosten und Erfahrungsberichte von Käufern kannst du dort nachlesen. Man kann direkt mit mitgelieferten Kopfhörern, angesteckt ans Instrument spielen. Sonst braucht man wohl einen Verstärker.
Und hier kannst du noch andere Modelle und Preisklassen sehen, oder anderweitig im Internet surfen.....
http://www.paganino.de/shop/k202/a69454/pacato-e-violin.html
http://www.geige24.com/shop/geige-und-zubehoer/e-violine-e-geige
Hallo Luca!
Klanglich sind die etwa beim "großen T." angebotenen Instrumente gar nicht so schlecht - aber spielfertig sind sie wie alle billigen Strechinstrumente noch lange nicht. Griffbrett nacharbeiten, Steg anpassen, Austausch der Drähte (Saiten) und Überarbeitung der Wirbel sich fast immer notwendig. Kann leicht mehr als das Instrument selbst kosten, das sollte man halt wissen. Es ist wie im richtigen Leben: Man bekommt das, wofür man bezahlt. Vom Bogen will ich an dieser Stelle gar nicht anfangen.
Dies nicht als Abschreckung, sondern um Dir Enttäuschungen zu ersparen.
Grüße
Thomas
Ich habe vor etwas mehr als einem Jahr dieses Modell (also die GEWA-line) gebraucht auf einem Flohmarkt erstanden. Ich dachte, die kann ich mit Kopfhörern benutzen, wenn ich nachts mal einen Spieljieper kriege. Allerdings benutze ich sie nur selten mit Kopfhörern. Zum einen weil ich bisher keinen Weg gefunden habe, das Kabel so zu führen, dass es nicht in irgendeiner Form stört. Es ist zwar beim Spielen nicht im Weg, aber es baumelt, zieht am Kopfhörer streicht am Körper entlang. Ich denke, daran kann man sich gewöhnen. Aber nicht, wenn man wie ich viel lieber und öfter auf einer besseren, akustischen Geige spielt. Außerdem finde ich beim Spiel mit Kopfhörer irriterend, dass der Klang nicht wie sonst von links sondern von vorne zu kommen scheint. Außerdem klingt sie ein bisschen blechern. Allerdings weiß ich nicht, ob das an der Elektronik liegt oder daran, dass irgendwelche No-Name-Saiten aufgespannt sind. Ohne die Kopfhörer klingt sie wie eine gedämpfte Geige; zum Üben und Sachen ausprobieren reicht das. Und wenn man Fingersätze austestet, weil man sich ein neues Stück aneignen müsste, ist das sogar ein Vorteil. Wenn man sich vertut und irgendwelche harmonischen Gräuseligkeiten produziert, die einem bei normaler Lautstärke die Schuhe ausziehen würden, nimmt man sie gedämpft zwar zur Kenntnis, aber die Beleidung für den Asthetiksinn ist nicht ganz so schlimm.
Der mitgelieferte Bogen ist - zumindest bei mir - nicht gut verarbeitet. Der Frosch sitzt recht loddelig, die Haare sind zu lang und lassen sich bei feuchter Luft nicht richtig spannen und die Stange ist - zumindest für meinen Geschmack - viel zu weich. Den Bogen werde ich, wenn die Haare abgespielt sind, durch etwas Besseres ersetzen.
Ein weiteres Problem ist das Plastikteil, das den Zargenrand imitiert. Das ist so geformt, dass man nur Kinnhalter verwenden kann, die mittig befestigt sind und somit über den Saitenhalter gehen. Ich bin einen seitlich angebrachten Kinnhalter gewohnt, daher ist es jedes Mal eine Umstellung, wenn ich die Geigen wechsele. Gut, das ist für Dich nicht relevant, aber mittig angebrachte Kinnhalter können, wenn der Saiten bei einem fortissimo mitschwingt zu recht unschönen Nebengeräuschen führen. Ich musste drei Lagen Kork unter den Kinnhalter bloggern, damit an dieser Front Ruhe einkehrte.
Außerdem ist die GEWAline spürbar schwerer als meine akustische Geige. Dadurch wird zum Beispiel das Vibrato schwieriger, weil es schwerer ist, die Geige mit dem Kinn wirklich stabil zu halten. Allerdings stufe ich das eher als Training ein und weniger als Problem.
Es gibt aber auch ein paar klare Pluspunkte gegenüber einer akustischen Geige. Der Lack ist widerstandsfähig, so dass man die GEWAline ohne schlechtes Gewissen feucht wischen und mit normalen Putzmitteln bearbeiten kann. Wenn man nicht nach jedem Spielen den Kolophoniumstaub entfernt, ist das überhaupt kein Problem.
Außerdem nimmt sie im Kasten viel weniger Platz weg. Dort wo normalerweise Korpus liegt, habe ich im Kasten meiner GEWAline die Schulterstütze, ein Kabel, diverse Stecker Kolophonium und eine Stimmgabel liegen. So habe ich in dem kleinen Formkasten mindestens so viel Platz für Krimskrams wie in dem Kindersarg, den meine akustische Geige bewohnt.
Einige der Schwachpunkte, die ich angesprochen habe, sind für Anfänger nicht relevant. Jemand der keine zweite Geige hat, muss sich nicht an einen anderen Kinnhalter gewöhnen. Der schlechte Bogen ist ein größeres Problem. Allerdings könnte es auch sein, dass ich da einfach Pech hatte. Trotzdem denke ich, dass die GEWA-Line für den Anfang durchaus brauchbar sein könnte. Ich würde empfehlen, wenn man selbst die Qualität eines Bogens nicht beurteilen kann, beim Kauf jemanden mit zu bringen, der das für einen übernimmt und ggf. den im Set gelieferten Bogen gegen einen anderen zu tauschen und dafür auch einen kleinen Aufpreis in Kauf nehmen. Für jemanden, der sich "freestyle" ohne Noten und Untericht, am Instrument versuchen möchte, reicht dieses Instrument zumindest für den Anfang völlig aus. Aber wenn die Ansprüche steigen, dürfte man recht schnell über dieses Instrument hinaus gewachsen sein.
Wenn Du noch Fragen hast, stell sie. Ansonsten hoffe ich, Dir mit meinen Erfahrungen bei Deiner Entscheidung geholfen zu haben.
Aranton
Wenn nur wegen der Nachbarn eine E-Violine gekauft werden soll, wäre vielleicht eine normale Geige mit einem schweren Metalldämpfer eine Option. Sie ist dann so leise, dass der Nachbar garantiert nichts hört (selbst wenn er die Ohren spitzt) und man hört zum Üben selbst immer noch genug. Ohne Kabelsalat.
Leider muss ich sagen, dass das nicht stimmt. Nachts ums zwei ausprobiert, wütender Freund (zwei Türen und ein langer Flur zwischen uns) nach kurzer Zeit reingestürmt--an die Nachbarn will ich gar nicht denken.... dazwischen liegt nämlich nur eine Wand.
Oh doch..... gruseliger Sound (anders als der Gummidämpfer, der klingt wenigstens noch gut, auch wenn er für nachts völlig ungeeignet ist), aber immer noch zu laut. Und teuer!
Über den Sound brauchen wir nicht zu reden, der ist auch mit lauteren Dämpfern oft gruselig. Aber für ein paar zusätzliche Fingerübungen nachts reicht es. Mit dem Metalldämpfer ist meine Manufakturgeige (mit Aubert-Steg) so leise, dass man hinter der nächsten Tür in meiner Wohnung auch mit gespitzten Ohren nichts mehr hört. Dabei ist meine Geige sonst eher von der lauten Sorte.
Aber natürlich kann auch das von Instrument zu Instrument ganz unterschiedlich ausfallen. Und für die 11,- € des Dämpfers bekommt man keine Silent-Violin.
Er macht meine Geige natürlich leiser, aber nicht so leise, dass ich damit nachts spielen kann. Auf einem meiner Böhmenschrubber ist der Dämpfer phenomenal. Leider ist der Hals der Geige so dünn, dass ich sie nicht spielen kann ohne mich umzugewöhnen.
Wobei ich mich auch immer wieder dabei ertappe, gegen diesen leisen Klang anzuarbeiten.
Eine günstige E-Geige habe ich auch einmal gekauft, glücklich wurde ich damit nie!
Ja, das sage ich ja: leiser ja, auch deutlich leiser, aber für nachts oder gar nachts im Hotel, wie der Name ja suggeriert, ist er nicht geeignet :-( übe ich also wieder tagsüber. Habe ja auch jetzt viel weniger Nachtdienste und damit weniger Jetlag.
Naja, da spielen eine Menge Faktoren rein. Die Grundlautstärke der Geige und der Saiten, die Bauweise des Hauses, in dem sie mit Dämpfer gespielt wird...
Meine GEWAline ist ohne Verstärkung einen Tick lauter als meine akustische Geige mit großem Gummidämpfer. Da dieser jedoch den Klang negativ beeinflusst und meine Geige, wenn ich sie eine Weile mit Dämpfer gespielt habe, etwas "ungedämpfte" Spielzeit, um sich klanglich davon zu erholen, nutze ich abends trotzdem die E-Geige. Mein Nachbar hat sich noch nicht beschwert - und wenn er es täte, würde ihm ein paar Takte über die Geräusche erzählen, die späts abends aus seiner Wohnung kommen.
Im Zweifelsfall kann man mit seinen Nachbarn ja auch reden. Also nachmittags oder am frühen Abend klingeln und ausprobieren, ob die gedämpfte Geige auf der anderen Seite der Wand stört. Dann weiß man woran man ist und kann sich entsprechend verhalten.
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