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Hallo zusammen,
ich habe als Schüler lange Jahre mit den bekannten Übungen von Otakar Ševčík zugebracht, später, bei meinem zweiten Lehrer, wurde das dann abgeschafft und durch das Flesch Skalensystem und spezielle Bogen-Etüden ersetzt. Und damit bin ich auch lange Zeit gut gefahren beim Üben.
Dann hatte ich eine längere Phase von mehr als 10 Jahren, wo ich praktisch überhaupt nicht mehr gespielt habe. Seit letztem Jahr bin ich es nun wieder angegangen und versuche mich seither daran, wenigstens wieder ein bisschen in die Richtung meines früheren Könnens zu gelangen.
Dieses Jahr hatte ich auch noch eine gößere Reparatur an meiner Geige, bei der u.a. ein neues Griffbrett aufgebracht wurde und dieses mit einem Keil unterlegt wurde, da sich der Hals der Geige gesetzt hatte.
Das ist nun für die linke Hand eine neue Situation, die ich anfänglich unterschätzt hatte. Und irgendwie habe ich gerade das Gefühl, dass mein Üb-Schema von früher mir in dieser Situation nicht mehr in dem Maß hilft, wie es früher der Fall war. Daher suche ich derzeit nach geeigneten Finger- und Bogenübungen.
Sevcik möchte ich eigentlich nicht, denn da müsste ich wohl viele unterschiedliche Hefte kaufen. Von daher meine Frage: kann mir jemand so etwas empfehlen, am besten in einem oder auch zwei Bänden. Die Schwierigkeit sollte dabei vom ambitionierten Schüler-Niveau bis in den professionellen Bereich gehen und es sollten Übungen für links und rechts enthalten sein. Ich habe das Gefühl, dass ich derzeit beides benötige: leichte Sachen um die Haltung links und rechts zu verbessern, und die schweren, um technisch auch wieder etwas weiterzukommen.
Vielen Dank im Voraus für jeden Tipp!
Beste Grüße, jd65
Hallo,
schöne Übungen, die auch gut klingen, habe ich hier gefunden:
https://www.stretta-music.de/tartini-the-art-of-bowing-nr-395164.html
Gruß
Christian
Hallo jd65,
vielleicht wäre das zweibändige (Edition Peters Violinschulwerk) etwas für Dich. In den Bänden ist in aufsteigender Schwierigkeit quasi das Best-of aus den einschlägigen Etüdenwerken versammelt.
Gruß,
Bavarica
Hallo,
ich habe während meines Studiums fast nicht geübt und wollte danach wieder meine Technik aufpolieren, aber schlauer als früher.
Bei meiner Recherche bin ich auf Simon Fischer gestoßen und inzwischen ein Fanboy. Mir gefällt sein Ansatz, nicht stur Übungen runterzunudeln, sondern die Wahrnehmung zu verbessern (spüren+hören was passiert) und Dinge systematisch aufzudröseln. Da ist Üben mehr Experimentieren als Triezen.
Von ihm gibt es dicke und dünne Bücher. Es sind eher keine Schulen mit Lehrplan und auch nicht nur Etüdenhefte, sondern Nachschlagewerke mit Übungen und Erklärungen (also auch zum unbetreuten Selberüben). Manche sind mehr Übungslastig (z.B. „Basics”), manche enthalten mehr Theorie („The Violin Lesson”). Man kann viele kaufen, muss es aber nicht ;)
Zum Reinschnuppern in seinen Stil sind die „Einspielübungen“ geeignet. Sie sind ein dünnes Heft mit einer Art Rundum-Gymnastik, die man angeblich in 30 min spielen können soll, wenn man sie kennt. Ich spiele immer nur einen Teil, je nachdem was ich gerade üben will. Für die linke Hand geht es viel um die Balance der Hand, Dehnung und Lockerheit (nur so viel drücken wie nötig), für den Bogen viel ums Fühlen der Elastizität der Saite und des Bogens, und um das systematische Ausprobieren der Kontaktstelle, Geschwindigkeit und Druck. Mit diesen Übungen habe ich meinen Ton schnell verbessert.
Auf Tonleitern hatte ich, gerade jetzt mit wenig Zeit, immer nur mittel viel Lust, und fand den Flesch von früher staubtrocken. Fischers „Scales“ haben einen interessanten und deutlich anderen Ansatz und Erklärungen (siehe auch ein hier im Forum verlinktes Interview: Thread: Tonleitern - Werke im Disput). Wieder geht es nicht darum, eine 3-/4-Oktaven-Tonleiter und Dreiklänge durchzuspielen, sondern die Skalen aus Grundbestandteilen aufzubauen und dabei an verschiedenen technischen Probleme zu üben. Ich habe da bisher hauptsächlich geübt was er „strukturierte Intonation“ nennt, d.h. am Anfang baut er die Tonleiter aus zwei Tetrachorden auf (1-4,5-8), die rein klingen und in die Leit- und Zwischentöne eingefügt werden.
Viele Grüße und einen spannenden Wiedereinstieg,
Johannes
Hallo zusammen,
zunächst vielen Dank für die Vorschläge. Ich sollte vielleicht noch mehr dazu sagen, wie ich übe. Ich habe das grob in drei Blöcke eingeteilt:
- kleine Übungen zum Aufwärmen und für grundlegende Techniken, eben das, was ich lange mit Sevcik und später mit Flesch abgedeckt habe.
- Etüden: hier bin ich gut versorgt und übe je nach Kraft und Zeit sogar zwei Etüden gleichzeitig. Dabei verwende ich die 42 Kreutzer-Etüden, die Études brillantes op. 73 von Charles Dancla und/oder ein Werk von Émile Chaumont, das sind Etüden in Form eines Themas mit 30 Variationen, jede für sich eine eher bogenlastige Etüde.
- Mein aktuelles Stück (derzeit: die Frühlingssonate von Beethoven)
Eines meiner Probleme ist auch, dass ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mit einer festen Übdauer planen kann, sondern das schwankt ein bisschen. Und an der Stelle komme ich mit den Flesch-Skalenübungen derzeit nicht mehr so gut klar, da man dafür recht viel Zeit benötigt (bei mir bringt das dann aber auch viel, aber eben nur, wenn man es regelmäßig schafft). So viel als Erläuterung zu meiner Bewertung der drei Vorschläge.
@Etudiant: die Tartini-Übungen sehen reizvoll aus, es sind auch kleine Einheiten, aber diese scheinen mir nicht wirklich thematisch gegliedert, und das bräuchte ich gerade.
@Bavarica: wie gesagt, mit für mich geeigneten Etüden bin ich mehr als versorgt. :-)
@jorsn: mir sind die Sachen von Simon Fischer beim Stöbern in den Onlineshops auch schon untergekommen. Das hört sich für mich sehr interessant an. Würdest du dann die 'Einspielübungen' den 'Basics' oder gar dem Band 'Practice' vorziehen? Wie gesagt: ich möchte das ganz an den Anfang des täglichen Übens setzen und einen Zeitrahmen zwischen 10-30 Minuten dafür einplanen (je nach Tagesform...).
Beste Grüße, jd65 (auch ein Johannes ;-) )
Kurz: 10–30 min am Anfang hören sich für mich nach „Einspielübungen” an.
Lang:
Practice habe ich nicht, kann ich nicht mehr dazu sagen als auf der Webseite steht:
Practice presents clear, practical and helpful ideas of how to improve passages in the shortest possible time, and how to untangle any difficulties by breaking them down into their basic, simple elements.
While Basics belongs on the music stand rather than on the book shelf, Practice can be kept on a table or chair nearby. With this book any players of any level - from student to professional - can find endless ways of moving their work up on to an entirely new level.
Basics sind „300 Übungen und praktische Anleitungen“ [cover], also ausführlicher. Man könnte die Einspielübungen als eine Zusammenfassung der Basics ansehen. Manche weiteren Basics gibt es auch online kostenlos. Das Inhaltsverzeichnis gibt es z.B. in der Amazon-Vorschau. Die Einspielübungen kosten die Hälfte (d.h. Basics sind mehr Übungen pro Euro), und sind deutlich übersichtlicher – Du musst eigentlich nicht viel lesen oder im Heft orientieren um anzufangen. Ich verwende aufgrund der Zeit die Einspielübungen fast immer, und die Basics selten.
Hallo jd, alles klar, dann habe ich das falsch verstanden. Möglicherweise sind die Daily Dozen von Dounis für Dich geeignet als Aufwärmübungen.
Aber ich schließe mich jorsn an, Simon Fischer lohnt sich immer.
Hallo zusammen,
nochmals danke für die vielfältigen Tipps. Ich habe mir jetzt mal die Einspielübungen von Simon Fischer bestellt und werde die ausprobieren. Wenn mir das zusagt, könnte ich mir gut vorstellen, auch noch den gößeren Basics-Band zu kaufen. Falls je nicht, dann weiß ich ja, wo ich nachfragen kann. :-)
Beste Grüße, jd65
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