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, 29.10.2023, 16:59:00 Guten Tag, Ich habe bei meinem Großvater eine alte Geige gefunden. Im Inneren ist der Schriftzug: "nikol amati, fitzet 1806" zu erkennen. Vielleicht könnt Ihr mir etwas zu der Geige verraten? Ich habe ein link mit Bildern erstellt. Vielleicht könnt ihr anhand der Bilder mehr erkennen. https://linksharing.samsungcloud.com/sL6rk3fBaGR5
, 29.10.2023, 17:13:49 Hallo,
man sieht hier ja schon am Jahr und am falsch geschriebenen Vornamen, dass der Zettel falsch ist. Lebensdaten von Nicola Amati sind: 1596-1684.
Das ist also ein Plagiat, aber sie muss deshalb nicht ganz wertlos* sein. Das hängt im wesentlich von zwei Faktoren ab: dem Klang und dem Zustand. Von der Grundform erinnert sie ein wenig an Geigen aus dem Vogtland, aber so fürchterlich gut kenne ich mich damit nicht aus (obwohl ich selbst eine Geige aus dem Vogtland besitze).
Falls du detaillierte Auskünfte erlangen möchtest (egal ob hier, oder anderswo): dann müsstest du viel mehr und bessere Bilder zur Verfügung stellen. Dazu gehören u.a. Ansichten von oben und von unten, von links, rechts und von der Knopf-Seite (mit dem Kinnhalter). Und dann Bilder von Hals und Schnecke, von beiden Seiten und von unten. Falls Schäden zu erkennen ind, solltest du davon Detailfotos anfertigen.
* Für den Fall sprechen wir aber eher über einen niedrigen vierstelligen Betrag, und dazu müsste sie schon recht gut klingen!
Beste Grüße, jd65
, 30.10.2023, 19:27:14 Danke für die Antwort ! Ich habe ein paar mehr Bilder nun gemacht : https://linksharing.samsungcloud.com/cZwJbBFLqEsx
, 30.10.2023, 22:50:56 Hallo,
hm. Das Griffbrett nicht aus Ebenholz, der seltsame Lack und der Boden fraglich aus Sperrholz oder etwas ähnlichem und dann noch der massive Steg: das sieht mir jetzt doch ganz nach einer recht billigen Manufakturgeige aus. Auch der Bogen scheint mir nichts von besonderem Wert zu sein. Und so wie er aussieht, müsste man da wohl mindestens 200-300 Euro reinstecken, bis er wieder spielfertig ist. Das scheint sich in diesem Fall nicht zu lohnen.
Also ich würde mir an deiner Stelle die Idee abschminken, dass Geige und Bogen noch irgendeinen monetären Wert darstellen. Ob es sich für dich lohnt, beides richten zu lassen (sofern es dir über den Geldwert hinaus etwas bedeutet), das solltest du einen Geigenbauer fragen. Ich meine an Hand der Bilder: es lohnt sich leider nicht mehr.
Beste Grüße, jd65
Geigen nach Amati-Modell mit einem solchen Zettel wurden im 19./20. Jh. in höheren Stückzahlen in vogtländisch-sächsischen Manufakturen gefertigt. Zum Wert kann ich mich nicht äußern, aber die reparierten Deckenrisse, darunter ein Stimmriss, dürften auf jeden Fall wertmindernd sein.
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