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Hallo zusammen,
ich hätte mal gerne ein paar Tipps von Profis...
Es handelt sich um eine alte Geige (Bratsche) des Geigenbauers Pietro Messori, ein altes Familienerbstück.
Hier etwas zur Geschichte des Instruments: In den 1960er Jahren lernte meine
Großmutter Ihren späteren zweiten Mann kennen. Dieser zweite Mann hatte eine
Schwester (Jahrg. 1892) die in den 1920er Jahren in die USA auswanderte. Sie
lernte einen deutschen Auswanderer kennen, der in den New Yorker Philharmotikern
als Solist an der Geige saß. Später im Metroplitan Opernhaus im Orchester. in
Diesen Mann heiratete sie dann auch letzten Endes. Leider verstarb dieser Herr
sehr überraschend an einem Herzanfall (siehe Zeitungsartikel). Die Geige ging
demnach in den Besitz seiner Ehefrau über. Diese kehrte, die Geige im Gepäck,
Mitte der 60er Jahre wieder nach Deutschland zurück um hier ihren Lebensabend zu
verbringen. Im gesegneten Alter von 89 Jahren verstarb sie dann 1981. Da die Ehe
kinderlos blieb erbte ihr Bruder, also meiner Großmutter ihr zweiter Mann, das
Instrument. Dieser starb 1986 im Alter von 87 Jahren. Die Geige verblieb bei
meiner Großmutter. Nach deren Tod 1997 bekam sie mein Vater, der leider viel zu
früh im Jahre 1998 starb. So erhielt ich das Instrument.
Kann mir jemand Infos über das tolle Stück geben, eventl. etwas über den Geigenbauer sagen. Im web fand ich nicht allzu viel.
p.s. kann ich irgendwie Bilder einstellen?
Viele Grüße, Wolfgang
Hallo Wolfgang,
Um Bilder einzufügen, kannst Du auf das Symbol mit der Büroklammer klicken, dann auf "neue Datei hochladen" klicken und den Instruktionen folgen. Das selbe für den Zeitungsartikel.
Ist es nun eine Geige oder eine Bratsche? Das ist nicht klar ersichtlich....
Wenn es dem da ähnelt:
http://www.jordansandquist.com/gallery/italy/modern_italian/messori/index.html
ist es ein sehr schönes Instrument...
Hier die Bilder. den geigenzettel habe ich nicht vernünftig drauf bekommen. Vielleicht erkennt man ja trotzdem ein bisschen was...
@Leutarius: danke für den Tipp mit den Bildern
@Leutarius ein Prima Link, die Seite kannte ich noch gar nicht.
Ich habe einige Bilder zu Messori Geigen gefunden, z.B. diese Schnecke.
Die Instrumente sind im Lackbild unterschiedlich, Messori hat auch verschiedene Modelle zum Vorbild gehabt, deshalb ist eine Zuordnung etwas schwieriger.
Zu den Bildern der o.a.Geige: die Wirbelausbuchser sind leider sehr unschön verbeizt. der Rest des Instrumentes ist auf den Bildern nicht so gut zu erkennen. Das sollte ein Geigenbauer direkt in Augenschein nehmen. Ich würde mich darauf einstellen, dass es sich um kein Original Messori Instrument handelt.
Auf dem Geigenzettel steht "Pietro Messori, Modena anno 1908". Vom Gefühl her glaube ich nicht, dass die Geige kein Original ist. Wie gesagt ich kenn mich sowieso nicht aus. Aber hätte Herr Wockenfuss nicht gemerkt, dass es ein Nachbau ist? Er war ja immerhin Berufsmusiker!!
Hier ist noch eine Geige von 1905:
http://images.brobstviolins.com/image/1415LG.jpg
http://images.brobstviolins.com/image/1416LG.jpg
http://images.brobstviolins.com/image/1428LG.jpg
Leider sind die Bilder Deiner Geige nicht sehr detailliert, aber auch wenn es anders wäre: Ferndiagnosen sind selten akkurat. Das einzige was hilft, ist den Geigenbauer Deines Vertrauens aufzusuchen...
Ein Gutachten kann immer nur aufgrund stilkritischer Merkmale erstellt werden.
Dazu werden Vergleiche zu anderen Instrumenten gezogen z.B. Lackbilder, Art der Grundierung, Gestaltung der Hohlkehle und andere Dinge, die eine "Handschrift" des jeweiligen Geigenbauers ergeben.
Da es ja viele Tausen Geigenbauer gibt, bzw. gegeben hat, liegen natürlich niemals alle Instrumente einem Geigenbauer vor. Es werden auch hier z.B. Bilder genommen, die eine genaue Bauart erkennen lassen, oder es gibt Beschreibungen zu bestimmten Instrumentenbauern.
Auch hat es in früheren Zeiten regional spezifische Handwerksmerkmale gegeben, die ein Geigenbauer bei einer Zuordnung erkennt. Bei Instrumenten aus der neueren Zeit ist dies aufgrund des problemloseren Informationsaustausches unter den Geigenbauern nicht mehr möglich.
Alleine die Tatsache, dass ein Musiker beruflich Tätig ist, sagt nichts über eine Originalität aus, eher vielleicht, dass die Geige sehr gut klingt. Und das kann eine Kopie auch.
Fazit: Eine Originalitätsbegutachtung ist hier verständlicherweise über das Forum nicht möglich, das sollte ein Geigenbauer, der Erfahrungen mit Neuitalienern hat machen.
@Leutarius Die ersten beiden Links führen bei mir ins Nirvana
Hallo nochmal,
nur zur Info: war am Sonntag beim Bayerischen Rundfunk bei der Sendung "Kunst & Krempel" eingeladen (siehe Samstags um 19.45 Uhr auf Bayern3). Nach ausgiebiger Begutachtung wurde mir die Echtheit bestätigt und ein Wert von ca. € 2500-3000.- bescheinigt :-) Es sei ein sehr schön gearbeitetes unrestauriertes Stück.
Viele Grüße, Wolfgang
Trotzdem lohnt natürlich ein Spielfertig machen des Instrumentes
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