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Vivaldi72 Profilseite von Vivaldi72, 18.01.2012, 19:14:53
Herkunft?

 Vor kurzem bekam ich diese Geige geschenkt.

Kann mir jemand etwas über die Herkunft/Machart sagen?

Viele Grüße Vivaldi72

Deroux 1

Deroux 3

Deroux 4

Geige Profilseite von Geige, 18.01.2012, 21:08:57

Hallo Vivaldi 72,

Zur Geige:

Wahrscheinlich eine Geige, die aus einer Manufaktur als namenloses Instrument  auf den Markt kam und nicht als Kapitalanlage betrachtet werden darf.

Zur Machart:

Der Lack scheint fest und spröde und neigt zum Abplatzen. Solche harten Lacke lassen den Klang eher in Richtung "scharf " entwickeln. Das Griffbrett sieht nach eingefärbtem Hartholz aus. Ein alter Riss geht vom Bass-F-Loch aus.

Für geschenkt ist es OK, einiges muss aber doch reingesteckt werden. 

Vivaldi72 Profilseite von Vivaldi72, 19.01.2012, 17:52:29

Hallo Geige,

 

vielen Dank für die schnelle Antwort! Das es keine Kapitalanlage sein wird, ist mir schon klar,

vielleicht ist die Geige nach dem Herrichten aber doch noch ganz brauchbar. Der Riss ist verleimt

und sieht stabil aus. Falls die Geige gut klingen sollte, werde ich das Griffbrett erneuern.

Gibt es eine Möglichkeit der Lackbehandlung, um den alten Lack weicher zu machen oder aufzuarbeiten (Schellackpolitur)?

Viele Grüße

 

Vivaldi72

 

 

Geige Profilseite von Geige, 20.01.2012, 12:19:17

Wenn Lack in größeren Bereichen abplatzt, ist der Lack keine so feste Verbindung mit dem Grund eingegangen. Z.B. eine zu harte Wasserglasgrundierung (S.F.Sacconi schreibt über Wasserglasgrundierungen in dem Buch "Die Geheimnisse Stradivaris") kann eine Verzahnung des Lackes mit dem Grund beeinträchtigen. Hier habe ich schon solche Abplatzungen gesehen.

Den bestehenden Lack zu erweichen ist nicht möglich. Die abgeplatzten Stellen wieder unsichtbar zu machen ist ziemlich aufwändig. Man kann mit deutlich weniger Aufwand an den Stellen jedoch etwas Farblack auftragen. Weiteres sollte ein Geigenbauer vor Ort einschätzen.

Gruß C.A.

Frosch Profilseite von Frosch, 08.02.2012, 19:43:42

Hallo Vivaldi72 !

Zunächstmal muß ich sagen, daß ich neu bin in diesem Forum und mich erst einmal "technisch" zurechtfinden muß.

Ich wollte Dir mitteilen, daß ich eine ähnliche Geige auch  geschenkt bekam. Der Zustand war jedoch etwas besser und sie war bespielbar. Sie hatte glücklicherweise keine Risse, aber die Lackschäden waren ähnlich.

Da sie für mich einen guten Klang hatte lies ich sie vom Geigenbauer begutachten und herrichten... und es hat sich gelohnt.  Der Geigenbauer meinte auch, wie "Geige", daß das gute Stück aus einer Manufaktur aus östlicher Region stamme. Bauzeit scheinabr so Ende des 19. Jahrhunderts, also ca. 1880/1890.

Wie "Geige" wahrscheinlich richtig vermutet hatte auch meine einen recht lauten Ton, der lt. Geigenbauer einer Guaneri gleicht. Durch den Einsatz von Darmsaiten konnte ich diesem Problem entgegenwirken.

Ich hoffe ich konnte Dich ermuntern, das Gute Stück zu neuem Leben zu erwecken.

 

Herzliche Grüße

Frosch

Neuester Beitrag Vivaldi72 Profilseite von Vivaldi72, 10.02.2012, 15:36:44

Hallo Frosch,

 

vielen Dank für die Info.  Die Geige ist mittlerweile eingerichtet (Despiau-Steg und Dominant-Saiten).

Sie klingt doch recht scharf und in den unteren Lagen etwas blass.

Der Riss - wenn auch schlecht gemacht - ist nicht offen. Irgendwann bekommt sie noch ein ordentliches Griffbrett.

Ich denke, das mit der Fabrikgeige um 1900 kommt hin - zumal ein wohl gefälschter Zettel

Derox, Paris 1899) eingeklebt ist.

 

Viele Grüße

 

Vivaldi72

 

 

 

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